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Channel: Essen – kek in wien
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Velobis

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Boboville hat neben dem Karmelitermarkt und dem Yppenplatz nun einen weiteren  Ausleger in der Peripherie:
Das Velobis in Penzing!

Wo man Fahrräder (ver)kauft, da lasse dich ruhig nieder!
Ich habe es allerdings nicht so mit den Drahteseln. Meine erste Begegnung mit einem Fahrrad endete in einer Dornenhecke und die vorerst letzte damit, dass mein Rad geklaut wurde. Ich halte mich im Velobis also mehr ans Essen.

Velo plus Bistro ist gleich Velobis.

Im ehemaligen Gloriettekino kann man also nicht nur alles rund ums Rad erledigen, sondern auch vorzüglich rund um die Uhr speisen. Die erste Mahlzeit des Tages ist ja bekanntlich die wichtigste. Und was die Frühstückerinnen dazu sagen, liest du hier. Zum Lunch aka Mittagstisch serviert man von Dienstag bis Freitag zum Beispiel das:

Lunchkarte im Velobis

Dienstag, 6.9. bis Freitag, 9.9.2016 ab 12.00 Uhr und solange der Vorrat reicht.

  • Dienstag
    Knoblauchsuppe oder Herbstsalat
    Putengeschnetzeltes oder Tofu-Geschnetzeltes mit Bandbudeln (€6,90)
    Gebackene Apfelringe
  • Mittwoch
    Karfiol-Cremesuppe oder Herbstsalat
    Schweinsbraten oder Seitanragout mit Süßkartoffeln-püree (€7,90)
    Nuss Palatschinken mit Schlag
  • Donnerstag
    Wiener-Erdäpfelsuppe oder Herbstsalat
    Gefüllte-Kalbsvögerl oder Gefüllte-Melanzani mit Rotkrauttascherl (€7,90) Karotten-Topfencreme
  • Freitag
    Pak Chio-Ingwersuppe oder Herbstsalat
    Ceebu Jen-Reis und Fisch aus Senegal (€8,50)
    Kokosmilch Pudding mit Papaya-Chutney

Der Menüpreis umfasst jeweils Suppe und Hauptspeise oder Hauptspeise und Dessert.
Man sieht, wohin die Reise geht, oder? Von Wien nach Asien und zurück.

 

Im Hintergrund der Lammburger, vorne der Velobis Cheeseburger - kekinwien.at

Im Hintergrund der Lammburger, vorne der Velobis Cheeseburger – kekinwien.at

 

Auf der Abendkarte geht es sogar bis nach Afrika. Gekocht wir aus regionalen, saisonalen, frischen Produkte möglichst aus Bioanbau und das schmeckt man auch. Was hier serviert wird, hat die Bezeichnung „Lebensmittel“ verdient. So hungrig wie wir waren, kann man sogar von Überlebensmittel sprechen!

„Da waren die Augen wohl wieder größer als der Magen!“ hat wohl nicht nur meine Oma gesagt, soll heißen: Die Portionen sind mehr als ausreichend. Trotzdem haben wir jede als Vorspeise je ein Roti und danach je einen Burger mit sagenhaft guten Pommes geschafft. Die Preise sind mehr als fair.

 

Roti mit Ziegenkäse, Salat, Feige - kekinwien.at

Roti mit Ziegenkäse, Salat, Feige – kekinwien.at

Roti mit Bergkäse, Zwiebel, Tomaten - kekinwien.at

Roti mit Bergkäse, Zwiebel, Tomaten – kekinwien.at

Rotis, Wiener Küche und Süßkartoffelchips

Die Rotis (indische Fladenbrote aus Weizenvollmehl; Euro 5,30 bis 6,90) erinnern uns eher an dicke Palatschinken. Weitere Zutaten liegen reichlich obenauf. Sieht gut aus und schmeckt gut. Danach der Velobis Cheeseburger. Musste sein.  Auch hoch aufgetürmt, dicke Tomatenscheibe, das Patty innen noch schon zartrosa: wirklich nennenswert. Auch der Lammburger war nicht von schlechten Eltern! Da kann man sich ruhig systematisch durch die Karte essen, würde ich sagen.

Sehr klug überlegt wirkt auch die Getränkekarte. Alles bio und wunderbar. Eine feine Auswahl an Craft Beer und Bier, schöne Limos und ein paar Cocktails, die wichtigsten Gewächs aus den wichtigestn Gegenden der Welt mit Schwerpunkt Österreich beim Wein.

Das Lokal selbst ist trotz vordergründigem Industrial Chic und  großer Hipstertauglichkeit sehr gemütlich. Hübsch auch der Hinterhofgarten. Wer hier am Werk ist, liebt offenbar, was er tut. Das merkt man auch am entzückenden Service. Also, falls man mal einen schlechten Tag hatte, das Velobis kann einem als Gesamtpaket den Glauben an die Menschheit wieder zurückgeben.

 

Velobis, Gastgarten - kekinwien.at

Velobis, Gastgarten – kekinwien.at

 

Velobis

Johnstraße 1 – 3 / Ecke Linzerstraße 2, 1140 Wien
Tel.: +43 1 186 39 80
Rservierung: http://velobis.com/headermenu/kulinarik/
web: www.velobis.com

Öffnungszeiten:
Di bis Fr 12.00 bis 23.00 Uhr (Küche 12.00 bis 14.30 & 18.00 bis 22.00 Uhr)
Sa und So von 10.00 bis 15.00 Uhr, Mo sowie Fei geschlossen

Inhaber: Anthony Chira
Nichtraucherlokal, Innenhofgarten, WLAN, Kulturevents

 

rating_35sterne

 

 

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Yalla. Yalla!

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„Yalla“ heißt soviel wie schnell, auf geht’s, los geht’s.
Und es ist der Name des neuen Restaurants in den Ringstrassen-Galerien.

Schnell geht es auf jeden Fall im brandneuen Restaurant am Ende des luxuriösen Einkaufszentrums. Und arabisch ist es auch. Pia und ich testen zu Mittag. Auch weil das Restaurant erst seit 18. August 2016 geöffnet hat, und noch keinen Schanigarten, ist es ziemlich ruhig hier. Und entspannt. Wunderbar! Ein idealer Ort für eine echte Pause beim Shopping, Sightseeing oder Arbeiten.

 

Yalla, Foto (c) Andrea Pickl -  kekinwien.at

Yalla, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

 

Das Service ist außerordentlich zuvorkommend und angenehm. Eine Wohltat. Wir ordern den großen Vorspeisenteller, weil da alles drauf ist, was hier als erster Gang angeboten wird. Und dann noch ein paar Tapas und auch den Arabischen Salat. Unbedingt. Der Kellner schaut ein bisschen skeptisch ob der hohen Anzahl der georderte Gerichte vermutlich, sagt aber nichts. Aber es geht doch um arabische Tapas, oder? Das sind kleine Portionen, die man am besten gemeinsam mit netten Menschen genießt.

Als das Essen kommt, ist uns alles klar. Die Portionen sind nennenswert! Das Preis-Leistungsverhältnis angesichts dessen bestens. Wir kosten uns durch. Beim Baba Ganoush funktioniere ich nach dem Alles-oder-nichts-Gesetz: Entweder ich bin haltlos begeistert von dieser berückenden Art das Beste aus Auberginen rauszuholen oder ich bringe es nicht runter, weil man vor lauter Raucharoma oder Schlimmeren einfach nichts mehr schmeckt vom Gemüse selbst. Dieses hier ist richtig gut. Man vergisst, wo man is(s)t.

 

Yalla, ArabischerTee, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Yalla, ArabischerTee, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Arabischer Salat im Yalla - kekinwien.at

Arabischer Salat im Yalla – kekinwien.at

 

Wir hatten Folgendes im Yalla (auf dem Bild ganz oben von links nach rechts betrachtet):

  • Hühnerleber
    Saftig mit Zwiebeln geschmort. Sehr geradlinig. Die haben sogar Pia geschmeckt.
  • Großer Vorspeisenteller
    Insgesamt empfehlenswert mit perfektem Humus und sehr intensivem Olivensalat.
  • Lammwürstel
    Mein persönliches Favorit! Leicht papriziert, klein, knackig, zum Eingraben darin gut.
  • oben rechts: das  hausgemachte Fladenbrot, hauchdünn, angenehm.
  • rechts unten: Arabischer Salat. Ein leichter Sommersalat mit viel Petersilie und Röllchen vom frittierten Fladenbrot. Solide, aber als einzelne Speise eventuell zu unspektakulär.
  • Dazu arabischet Tee mit Minze. Pia meint, genau wie der in Marokko damals …

Sonst noch auf der Karte finden sich Kebap, Shish-Kebap, warme Shawarma Sandwiches. In der offenen Küche zaubert die Mannschaft unter Mohamed Rais flott frische Gerichte, die man natürlich auch mitnehmen kann.
Stammte meine Großmutter nicht aus Oberschlesien, sondern aus dem arabischen Raum: So hätte sie gekocht!

 

Yalla, Lammwürstel - kekinwien.at

Yalla, Lammwürstel – kekinwien.at

 

Yalla

Kärntner Ring 5 – 7, 1010 Wien
Tel.: +43 1 515 80 1580
web: www.grandhotelwien.at
Öffnungszeiten: Mo bis Sa 11.00 bis 19.00 Uhr

 

 

schwer in ordnung - 3 sterne - kekinwien.at

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YOU. Le Méridien reloaded

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Essen im Hotel. Ein Kapitel für sich. YOU.

Das neue Restaurant im Le Méridien Wien hat  jetzt ein neues aufgeschlagen. Wir waren auch auf der Baustelle.

Nach dreizehn Dienstjahren hat sich das Le Méridien ein kleines Face Lift verdient. Was haben wir hier gefeiert, getanzt, geplaudert und auch gelernt! Die Hotelgruppe beauftragte Stephan Ferenczdas vom renommierten Architekturbüro BEHF mit der Neugestaltung. Dass die können, was sie tun hat man schon am Fabios, Shiki, Motto am Fluss etc. erlebt. Ich habe noch nicht alle Räume in voller Pracht gesehen, aber der Eindruck beim Pressepreview war: angenehm, gelungen, zeitlos schön. Irgendwie angemessen.
Aber reden wir über’s Essen …

baustellenbegehung-beim-pressepreview-kekinwien.at

baustellenbegehung-beim-pressepreview-kekinwien.at

Essen im Hotel für dich!

Früher einmal reichte die Schwankungsbreite der Qualität von Hotelrestaurants in Wien von wirklich nennenswert bis katastrophal. Heute ist das durchschnittliche Niveau deutlich höher. Im seit 20.9.2016 wieder im Vollbetrieb und in neuer Pracht geöffneten Restaurant YOU hat man sich viel vorgenommen: Aperitivo wochentags von 17.00 bis 19.00 Uhr – mit DJ alles inklusive um Euro 18,00. Ab Jänner soll es „Small Concerts“ geben jeden 2. Sonntag, einen feinen, modernen Musiksalon, der etwa 150 Personen vergnügt. Und sonntags Brunch: ein nicht mehr wegzudenkender Klassiker der Frühstückslandschaft dieser Stadt. Das neues Konzept für den Abend im Restaurant setzt auf eine kulinarische Weltreise zu recht annehmbaren Preisen. Insgesamt wirkt das alles sehr frisch und ansprechend, was Küchenchef Alexander Raddatz da so zaubert.

you-restaurant-kekinwien.at

you-restaurant-kekinwien.at

Flat Rate für Bowls im YOU

Das finde ich interessant: Alle Gerichte kosten Euro 15,00. Nur beim Steak und ein, zwei anderen Speisen mit hohem Wareneinsatz zahlt man Euro 3,00 Aufschlag. Im Rahmen eines Pressedinners durften wir uns durchkosten. Ich kenne also die Originalportionen nur von Fotos.
Wir hatten:

  • Josefbrot, Olivenöl, Fleur de Sel
joseph-brot-bild-(c) YOU

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  • Edamame mit hausgemachter Yuzu – Mayonaise mit Limettensaft und Chili
    Die grünen Sojabohnenschoten sind wahrlich gefährlich. Man dippt sie in die Mayo und zuzelt die Schote aus. Hätte man sowas zuhause zum Fernsehen parat, würde man das Körpergewicht in drei Monaten locker verdoppeln. Wenn ich nur aufhören könnt‘ ! Für manche ist vermutlich die Chilinote der Mayo zu wenig deutlich ausfallen, aber man will ja niemand erschrecken.
sojaschoten-mit-aioli-kekinwien.at

sojaschoten-mit-aioli-kekinwien.at

 

  • Kichererbsensalat
    Er wird hübsch mit einem Chip von der Süßkartoffel und Stückchen vom frischen Paprika serviert. Kreuzkümmel war auch dabei, denke ich. Sehr nett, aber vielleicht etwas zu einfach aka zu wenig raffiniert für die Foodies dieser Welt. Autorin eingeschlossen.

 

kichererbesensalat-bild-(c) -YOU

kichererbesensalat-bild-(c) -YOU

 

  • Pulled Pork Burger
    Wir hatten eine Miniaturausgabe, was natürlich der Süße des wirklich guten Brioche Buns vom Joseph zu viel Raum gibt. Bestens das Fleisch drin, zu wenig davon für mich, wunderbares Rotkraut. Insgesamt aber eine sehr gelungen Interpretation. Esse ich sicher wieder!

 

mini-pulled-pork-burger-kekinwien.at

mini-pulled-pork-burger-kekinwien.at

 

  • Panzanella Salat
    Den auch. Also wieder essen, meine ich. Weil dann denkt meine Seele, es ist Sommer! Stücke vom gerösteten Weißbrot, Tomaten, frische Basilikum, toskanischer Brotsalat eben, sehr schön.

 

toskanischer-panzanella-salat-im-YOU-kekinwien.at

toskanischer-panzanella-salat-im-YOU-kekinwien.at

 

  • Tom Kha Gai
    Tja, die mag ich eindeutig lieber im schönscharf. Beim Pressetermin war das Hühnerfleisch aufgespießt und somit außerhalb der Suppe und mit zu wenig Geschmacksbringer in Kontakt. Das ist sonst anders. Die Suppe war ernst zu nehmend scharf und etwas dichter und fetter als man es sonst kennt.

 

tom-kha-gai-bild-(c) YOU

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tom-kha-gai-kekinwien.at

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  • Dunkles Risotto vom Venere Naturreis mit Sea Water Shrimps
    Eine angenehme Risottovariation, der Reis noch sehr bissfest, drüber Parmesanspäne, plus geschmorte Kirschtomaten. Schmeckt! Dass die Riesengarnele in Speck gewickelt gebraten wurde, verstehe ich nicht ganz. Der Speck gewinnt die Rallye am Gaumen zu deutlich.
natrurreisrisotto-mit-garnele-im-you-kekinwien.at

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risotto-bild-(c) YOU

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  • Tagliata
    Muss sein. Flanksteak, noch ein Mal Kirschtomaten, Rucola. Ein solides Low-Carb-Gericht in gute Qualität. Geht immer.
tagliata-bild-(c) YOU

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  • Pan Me Beef
    Wieder ein Gericht abseits vom Mainstream. Buchweizennudeln werden mit Rinderfaschiertem und einem pochierten Ei serviert. Gewürzt wurde mit Soyasauce, Palmzucker (!), Chili und Frühlingszwiebel. Das werde ich auch nochmal probieren. Man eröffnet das Ei und vermischt alles bevor man reinschaufelt. Denn das tut man irgendwie. Ein runder Gesamteindruck, vielleicht etwas zu viel Süße, aber da vermute ich stark, dass das mit den kleinen Verkostungsportionen für uns zu tun hat.
pan-me-kekinwien.at

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pan-me-bild-(c) YOU

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  • Cheesecake
    Eine erfrischende Variante mit Mascapone, frische Früchte drauf, solider Mürbteigboden, alles im richtigen Verhältnis. Nicht der beste in Wien, aber wirklich gut. Nach meinem groß angelegten Test auf der Suche nach dem besten Cheesecake der Stadt habe ich mir diesebezüglich eine gewisse Expertise angegessen – und ein paar Kilo Lebendgewicht.

 

cheesecake-im-YOU-kekinwien.at

cheesecake-im-YOU-kekinwien.at

 

  • Burned Chocolate
    Eine Art Schoko – Crème brûlée. Ja, richtig gelesen. Hier wurde ein Klassiker – und eines meiner Leibgerichte – mit Bitterschokolade „getwistet“. Wagemutig. Und gelungen! Das Macadamia-Eis darauf allerdings macht das Dessert insgesamt zu schwer. Die Macadamianuss und ich, wir werden niemals gute Freunde. Eine fruchtige Kontrapunkt hätte mir besser gepasst oder einfach gar nichts. Ich mag ja das Weichselkompott im Engländer zur Crème dazu, weil es einem den Mund vor lauter süß und sauer zugleich so schön zusammenzieht.

 

burned-chocolate-bild-(c) YOU

burned-chocolate-bild-(c) YOU

 

 

  • Bitter Ending
    Steht so in der Speisekarte! Aperol-Orangen-Gelee, Prosecco, Himbeeren, Minze. Geschmacklich top, aber in der Kombination der Konsistenzen eher misslungen. Sieht auch nicht gut aus, weil der Prosecco hochschäumt, wenn man ihn nicht ganz langsam über einen Barlöffel eingießt und dann klebt alles unschön innen im Glas. Wenn das Gelee ein Sorbet würde, wäre das Dessert Weltklasse.

 

bitter-ending-bild-(c) YOU

bitter-ending-bild-(c) YOU

 

Fazit: Da haben sich ein paar Menschen ganz schön viele Gedanken gemacht. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Also merken für nach der Arbeit oder zum Lunch oder für die Situationen, wo man nicht weiß, wo man hingehen soll.

 

 

man-beachte-die-haken-fuer-die-taschen :) - kekinwien.at

man-beachte-die-haken-fuer-die-taschen :) – kekinwien.at

 

YOU

Restaurant im Hotel Le Méridien
Robert-Stolz-Platz 1, 1010 Wien
Tel.: +43 1 588 90 0
E-Mail: info@lemeridienvienna.com
web: www.lemeridienvienna.com

Öffnungszeiten: Je nach Ort des Geschenhens und Tageszeit, findest du die Öffnungszeiten hier!

 

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Chestnut, ein neues Restaurant am Neuen Markt

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Chestnut. Im Herzen des 1. Bezirks hat am 7. September 2016 ein neues Restaurant mit Bar offiziell eröffnet.
Heimlich, still und leise …

Wir waren vor dem Blogger-Event dort und haben das Lokal so wie sonst fast immer als normaler Gast getestet und erlebt. Wir zahlen unsere Konsumation grundsätzlich selbst. Das muss vielleicht wieder einmal gesagt werden. Wenn wir ganz, ganz selten zu Presseterminen zusammen mit anderen Gastro-Journalisten und Blogger gehen, dann sagen wir euch das auch. Aber so ganz inkognito, das kann halt mehr …

 

chestnut-fassade-kekinwien.at

chestnut-fassade-kekinwien.at

Chestnut. Kastanien und Nüsse. Es wird Herbst.

Der Platz des Lokals auf dem Neuen Markt neben dem Medusa ist gut und schlecht. Nachmittags scheint dort keine Sonne mehr hin, was man jetzt im goldenen Herbst ein bisschen bedauert. Andererseits ist es sehr amüsant im hübschen Schanigarten sitzend die Touristenströme zu beobachten, die zwischen der nahen Kaisergruft und der Kärntnerstraße hin und her wandeln. Die Gartenplätze in der ersten Reihe sind ideal dafür und die Sitzgruppe links sowieso.

Nusskisten und Jutesäcke

Durch das Innere des lang gestreckten Lokals weht ein Hauch von Erlebnisgastronomie. An der Decke hängen unzählige Holzkisten, rechts sind die Tische wie in einem Diner aneinander gereiht. Braun, Grün, Holz: Der Gesamteindruck ist gemütlich und angenehm. Das wirklich gelungene Lichtkonzept und die Beschallung mit lässiger Lounge Musik tun zusammen mit dem freundlichen Service das Übrige, damit man sich entspannt.
Hier sieht man sich an klirrkalten Winterabenden abhängen vor dem eigenen inneren Auge. Oder Cocktails schlürfen. Den Barkeeper Patrick Korsche könnte manch eine/r aus dem Grünen Kakadu kennen.

 

chestnut-blick-auf-den-neuen-markt-kekinwien-at

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Caesar’s Salad und Gazpacho

Auf der Speisekarte finden sich kleine Gerichte, Salate, Snacks, Burger. Man denkt nicht „Restaurant“, sondern „Essen wir schnell eine Kleinigkeit“.
Wir verkosteten den Chestnut Gartensalat mit einer extra Portion Lachs dazu (Euro 10,00 plus 3,00). Leider war die Schüssel noch warm – vom Geschirrspüler? Solide, aber angesichts des variantenreichen Angebots an Salatschüssel im nahen Le Bol kein unwiderstehlicher Verführer.

 

chestnut-gartensalat-lachs-dazu-kekinwien.at

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quinoakuechlein-im-chestnut-bild-(c)-claudia-busser-kekinwien.at

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Der Salat. Tja. Zum veganen Quinoa Küchlein um Euro 9,00 wird ein gemischter Blattsalat gereicht. Das Küchlein schmeckt rund, zart nussig und wird durch die Säure der Salatmarinade gut kontrastiert. Warum sich im Salat mehrere welke Blätter finden, fragt man sich allerdings schon. Schade. Wäre ein perfektes, gesundes Essen nicht nur für die Mittagspause.

Der Thai Rind Salat Wrap (Euro 11,00) wird von Wedges  –  im Drahtkorb serviert – begleitet: In Ordnung, aber ähnlich wie beim Salat muss man auch bei diesem Gericht daran denken, dass es da ein paar Lokale und Foodtrucks in Wien gibt, die spektakuläre Wraps anbieten.

Als Signatur Dish sehe ich den Black Bun Sate Burger (Euro 11,00, siehe Bild ganz oben bitte!). Es geht laut Presseaussendung um Nüsse und Maroni im Chestnut, in diesem Fall um die Erdnuss. Insgesamt zeigt die Speisekarte aber zu wenig von diesem Leitthema. Die sehr guten, hausgemachten Buns sind mit Sepia gefärbt und zusammen mit dem Huhn, den Karotten und Zucchini ergibt sich ein sehr harmonisches Geschmackserlebnis. Gut gelungen! Eine nennenswerte Variante in Sachen Burger. Wieder Wedges dazu. Passt.

Fazit: Durch den Standort wird es im Chestnut wohl viel touristische Laufkundschaft geben. Für ein großes Stammpublikum unter den „Einheimischen“ ist man mit der Küchenleistung wohl noch nicht ganz über die Ziellinie gegangen.

 

chestnut-kekinwien.at

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Chestnut

Restaurant, Bar  Nuss-Manufaktur

Neuer Markt 8a, 1010 Wien
E-Mail:
restaurant@chestnutvienna.com
Tel: +43 664 473 07 07
web: www.chestnutvienna.com

Öffnungszeiten: täglich 11.00 – 2.00 Uhr
Küchenchef: Taufik Hidayat
Inhaber: Asim Hasanov und Faradj Akhverdiev

 

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Jans Wohnzimmer. Fabios

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Jans Wohnzimmer. Ein Abend an der Bar im Fabios

Das Interregnum im Fabios ist Geschichte. Etwas über ein Jahr glich die Bar beim noblen Italiener in der Tuchlauben qualitätsmäßig eher einer durchschnittlichen Restaurantbar. Es fehlte an einigen wesentlichen Kernkompetenzen: von der Kreativität bei Cocktailkreationen bis zur Kunst angewandter Gastgeberschaft. Einige Versuche neuen, personellen Schwung in den bisweilen stotternden Barmotor zu bringen, scheiterten an unterschiedlichen Erwartungshaltungen und leider am grassierenden sehr mainstreamingen Bestellverhalten vieler Gäste.

Zahlreiche enttäuschte Stammgäste, die jahrelang qualitätsvolles Longdrink- und Cocktailgenießen an der schönen Bar zu schätzen wussten, wurden zu Fahnenflüchtlinge. Was im Restaurant seit Jahren an überzeugender Qualität angeboten wurde und wird, schien ein paar Meter weiter an der Bar in Vergessenheit zu geraten. Viele Wiener Bar-Aficionados befürchteten bereits, dass die »spirituose« Erbschaft eines Bert Jachmann, der für den Auf- und Ausbau der hohen Qualität an Fabios Bar zuvorderst verantwortlich zeichnete, und eines Jan Pavel, der das Niveau weiterentwickeln und -steigern sollte, verspielt werden würde. Eine Gefahr, die durchaus bestand, denn in Wien haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Watering-Holes eröffnet, die sowohl bei der Qualität der Drinks als auch bei den agierenden Gastgebern alle »Stückerln« spielen. Eben auch unter den Ägiden der Ex-Fabio-Barchefs: Bert Jachmann im Heuer und Jan Pavel mit dem Aufbau der Bar in Tim Mälzers Salonplafond.

Fabios Bar, Bild (c) Fabios

Fabios Bar, Bild © Fabios

Jedoch ein Charakterzug – neben anderen – zeichnet den Padrone des Restaurants, Fabio Giacobello, besonders aus: Hartnäckigkeit. Das Ergebnis derselben war das Comeback von Jan Pavel an den Shakern. Allein die Vorabmeldung im Kreis der Freunde des Wiener Barlebens sorgte für große Vorfreude. Schon am ersten Arbeitstag des Deutschen war die Bar wieder brechend voll mit altbekannten Barfliegen – und da hatte Jan noch nicht einmal ansatzweise seine neue Barkarte offiziell vorgestellt.

Diese Vorstellung ging nun vergangene Woche über die Bühne. Resümee vorab: Pavel enttäuscht in seinem »Wohnzimmer« (wie er selbst seinen Arbeitsplatz nennt) die hohen Erwartungen seiner Fangemeinde nicht, sondern übertrifft sie bei einigen Kreationen bei weitem. Man gewinnt den Eindruck, dass ihn das Jahr im Exil sehr viel weitergebracht hat. Seine Cocktails sind überlegter, ausbalancierter und geschmacklich komplexer.

Fabios, Bar, Interieur, Bild (c) Fabios

Fabios, Bar, Interieur, Bild (c) Fabios

Hier einige Beispiele der Präsentation:

Der »Pistacchio« (Don Julio Tequila mit Pistazien aromatisiert, Ahornsirup, Limettensaft, Buttermilch um Euro 16,50) vermag in Komposition und Geschmack zu überzeugen. An der Glasware beim »Pistacchio« sollte noch gearbeitet werden. Die »Flankerln« der Zutaten müssen nicht unbedingt an den Rändern des Glases zu sehen sein.

Der »Manhattan Julep« um Euro 11,50 ist eine überaus gelungene Abwandlung: Die Abstimmung von Bulleit Bourbon, Antica Formula, Zitronensaft, Zuckersirup und Balsamicoessig (ausgezeichnet!) stimmt punktgenau. Jedoch (selbst wenn Julep im Namen steht) empfiehlt es sich bei dieser Kreation, sie eher mit einem Eisblock zu servieren als auf Crushed-Ice. Ein Block unterstützt das Mischungsverhältnis des Cocktails weit besser.

Ein weiterer Höhepunkt auf Jan Pavels Comeback-Karte ist der »Il Salone Verde«. Die Zusammensetzung des Drinks klingt anfänglich etwas schräg (Bentianna, Williams Schnaps, Zuckersirup, Zitronensaft, Sekt UND Rucola um Euro 14,50), aber das Endprodukt überzeugt nachhaltig. Sehr frisch, etwas von Honignoten und Birnen, angenehme Perlage und über allem kommt dann der Rucola – präsent, aber nicht überlagernd – ins Spiel. Eine absolut gelungene Kreation!

Conclusio: Jan Pavels Karte birgt zahlreiche wunderbare Kreationen (eine Herausforderung für »trockene« Gemüter etwa: der »Rosso Nero« um Euro 13,50), aber die müsst ihr, liebe Barfliegen, in Jans Wohnzimmer selbst entdecken und erschmecken. Salute!

jan-pavel-im-fabios-bild-c-claudia-busser-kekinwien-at

Große Freude auf beiden Seiten der Bar. Jan Pavel im Fabios. Bild © Claudia Busser – kekinwien.at

 

Fabios

Tuchlauben 4 – 6, 1010 Wien
Tel.: +43 1 532 22 22
E – mail: fabios@fabios.at
web: www.fabios.at

Öffnungszeiten: Mo bis Sa 9.00 – 1.00 Uhr, an Feiertagen geöffnet
Küche: Frühstück 9.00 – 13.00 Uhr, Küche 12.00 – 23.00 Uhr
Padrone: Fabio Giacobello
Küchenchef: Christoph Brunnhuber
Barchef: Markus Hömann
Head Bartender: Jan Pavel

(Beitragsbild (c) Christof Habres)

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Mama Liu and Sons

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Ich war untreu. Schon wieder. Wiederholt. Dem Joseph!
Wegen Mama Liu and Sons …

Denn auch in der Gumpendorferstraße wird ganz hervorragend chinesisch gekocht!

Ich liebe das Kiang Wine & Dine. Bestes südchinesisches Essen ohne Reue danach. Keine Glutamatorgien, kein Völlegefühl oder bleierne Müdigkeit. Jetzt allerdings habe ich eine ernst zu nehmende Konkurrenz entdeckt. Hat ein wenig gedauert. Und einen inneren Kampf in mir entfacht: Soll ich ins eher weibliche, helle Kiang gehen oder in die dunkle, lässige Hipster-Höhle von Mama Liu?

Vor bald zwei Jahren wurde das Ecklokal mit dem früheren Schwerpunkt auf chinesischem Fondue umgebaut. Die Architekten von Tzou Lubroth schufen nach dem Ramien in Wien Mitte oder dem Finkh auch hier ein modernes, klar strukturiertes Restaurant, in dem sich junge Hipster gleichermaßen wohl fühlen wie ältere Gourmets – mit fließenden Übergängen.

Mama Liu and Sons, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Mama Liu and Sons, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Backstein, ein Fresko, genietete Stahlplatten – das etwas andere Chinarestaurant

Zwei große Tische für jeweils einen Haufen Freunde, viele Thekenplätze für Alleinesser, noch mehr nordisch anmutende Zweiertisch aus hellem Vollholz für Paare. Der lackierte Industrieboden und nackten Ziegelwände sind quasi obligatorisch. Selbst für ein „Nicht-Chinarestaurant“ gibt es hier erfrischend wenig Dekoration.

Spekatulär beherrscht eine überaus wohl sortierte Cocktailbar den Raum. Eine Seite der Speiskarte ist ausschließlich dem Gin & Tonic gewidmet. Deren Verkleidung mit genieteten Edelstahlplatten, auf Hochglanz poliert verdichtet den Gesamteindruck des Lokals auf „New York vor ein paar Jahren“. Seit dem Umbau läuft der Laden. Das immer schon hervorragende Essen hat jetzt eine wohl verdiente Bühne.

Mama Liu and Sons, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Mama Liu and Sons, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Chinesisches Bier, Bio Sencha in bester Qualiät, Limonaden, Österreichischer Wein

Für den größeren Hunger von Zweien empfiehlt sich die große Auswahl an Suppen – Fondus. Ansonsten kann im Grunde die Karte rauf und runter essen. Wir hatten:

  • Algensalat mit Ingwer: pia und ich hätten eine Spur mehr Chili vertagen. Ein erfrischenden Starter um die Geschmacksknopsen aufzuwecken, ist der Salat allemal. (Hai Dai Sha La um Euro 3,80)
  • Geschmacklich toll komponiert ist Youyu Shala (Euro 6,90, auf dem Beitragsbild in der Mitte zu sehen), der Salat aus Tintenfischtentakeln, frischem Fenchel, weißem Zwiebel und Tomaten. Ein wenig sehr bissfest allerdings der Tintenfisch. Muss man nochmal versuchen
  • Der Fishcake wird als feine, lauwarme Pastete vom Wolfsbarsch mit Röllchen vom Frühlingszwiebel serviert (um Euro 8,90, auf dem Beitragsbild rechts vorne unten). Spätestens da hatte sie mich, die Mama mit ihren Söhnen. Überraschend flaumig die Konsistenz, ein molliger, weicher Geschmack, zum Reinlegen. Das esse ich hier sicher jedes Mal.
  • Zu den Xia Bing, knusprigen tellerrunden Fladen gefüllt mit Fleisch, getrocknetem Gemüse und Shrimps passt eines der chinesischen Biere perfekt. Gottseidank hat man das nicht zuhause zum Fernsehen als Snack. Man würde haltlos und ginge aus dem Leim.

Ach, schmeckte das gut! Wir bestellten und aßen und bestellten und aßen …
Wir entwickelten die Idee, alles auf dieser Speisekarte ein Mal gegessen haben zu wollen. Guter Plan.

 

Dringende Empfehlung auch für die gedämpften Teigtaschen (Mitte), Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Dringende Empfehlung auch für die gedämpften Teigtaschen (Mitte), Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Mama Liu hat die besten Dimsun.

Die große Klasse der Küche zeigt sich am deutlichsten bei den verschiedene hausgemachten Dimsun. Wer sich schnell einen Überblick verschaffen will, wählt einen Mix. Bei unseren Besuchen verkosteten wir:

  • Die Jiao Zi mit Rostbraten und Thaibasilikum (4 Stück um Euro 5,10) haben zwar zu viel Zwiebel und zu wenig Rind gesehen, schmeckten uns aber trotzdem. Gut für Einsteiger.
  • Bei denen mit Huhn, rotem Curry und Limettenblättern hingegen sind die Geschmacksträger in ausgewogenem Verhältnis vorhanden (4 Stück um Euro 5,50). Fast sophisticated.
  • Mein Favorit war die Variante mit Ente, Ingwer und Koriander (4 Stück, Euro 5,50). Oh ja!
  • Auch die Shao Mai, die gedämpften Teigtaschen mit Huhn, Wassermaroni und Shrimps suchen in Wien wohl vergeblich ihresgleichen. Am besten im Ganzen in den Mund und langsam genießen. (Euro 4,50 für 3 Stück)

Vielleicht sollten wir das nächste Mal an der Cocktailbar Platz nehmen und das Vergnügen noch mit den passenden Drinks toppen …
Wir kommen sicher bald wieder.
Fazit. Du darfst zwei Lieblingschinesen haben!

Algensalat neben Octopus, Mama Liu and Sons, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Algensalat neben Octopus, Mama Liu and Sons, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Mama Liu & Sons

Gumpendorferstraße 29, 1060 Wien
Tel.: +43 1 586 36 73
web: www.mamaliuandsons.at

Öffnungszeiten: Di bis Fr 17.00 – 24.00 Uhr, Sa und So 12.00 – 24.00 Uhr, Küche bis 22.30 Uhr
Keker Tipp: Sonntags statt Brunch!

 

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MIR

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Das neue Restaurant in der Schleifmühlgasse heißt MIR.

Mir heißt Frieden. Aber darum geht es überhaupt nicht. Also insgesamt immer, aber diesmal nicht in erster Linie.
Mir heißt also das neue Lokal in der Schleifmühlgasse. Über den Ableger vom Figar reden wir ein anderes Mal …

Der Name ist alt, uralt, wie der hinreißende Kellner pia und mich aufklärt. Das Lokal heißt also nach einer Familie. Das Restaurant mit Kaffeehausbereich und Bar ist aber alles andere als alt. Brandneu sogar, denn die Türen haben sich zum ersten Mal am 27. September 2016 geöffnet. Die Karte heißt noch „Eröffnungskarte“, aber das blöde, blöde Wort Soft Opening nimmt hier niemand in den Mund. Muss auch keiner, es klappt nämlich alles wie am Schnürchen.

Das  Mir ist ein modernes bistro-artiges Lokal. Einige hochwertige Details wie die Fauteuils gegenüber von der Bar und die beleuchtete Objektwand beim Eingang zur Küche stechen ins Auge, aber die Anmutung ist insgesamt entspannt, nicht chic und teuer, sondern ordentlich und leistbar. Aus den Lautsprechern kam bei unseren beiden Besuchen Jazz – Klassiker. Ella Fitzgerald. Oder waren es doch Sarah Vaughan oder Dinah Washington? Angenehm auf jeden Fall

Beim Studium der Speisekarte tritt die Musik in den Hintergrund. Pia und ich schauen einander wortlos an: Das könnte echt etwas werden! Nach einigen gescheiteren Testessen, über die wir hier den Mantel des Schweigens breiten, haben wir eine Karte vor uns, an der uns alles interessiert. Als „aramäisch-mediterran“ hat olam die Küchenlinie bezeichnet. Wir danken erneut herzlich für den Tipp: Danke, Danke, Danke!

mir-kekinwien.at

mir – kekinwien.at

Man reicht im Mir Folgendes – Auszüge aus der Karte:

  • Mir Brotkorb und Aufstriche um Euro 6,20
    mit Baba Ganoush (auf Holzkohle geräucherte Melanzani) und Muhamara (gegrillte Paprika mit Walnuss & Granatapfel) und Humus
    Mussten wir natürlich bestellen. Sehr gutes Brot, wunderbar dezente Räuchernote der Melanzani für mich, denn die schmeckt oft irgendwie verbrannt, solides Humus. Und pia und ich sind uns einig: Diese“ Paprikasache“ ist perfekt!
  • Kleine Mezze um Euro 5,80
    mit Auberginen und pikanten Zwiebeln aus dem Ofen, dann noch gegrillte Zucchini mit Sumak und Hydari (Joghurtdip) plus Taboulé.
    Gemahlenen Sumak findet man im Mir auch auf dem Tellerrand verstreut – unbedingt kosten!
  • Spezialitäten des Hauses um Euro 7,20
    Gefüllte Weinblätter mit Rind- und Lammfaschierten, dazu Kibbeh (Bulgurtaschen mit Fleischfüllung) und Börek (mit Schafkäse,Petersilie und frischem Estragon)
  • Trinkbegleitung um Euro 5,20
    Eingelegtes Gemüse Allerlei, Süßes & Saures, Außerdem Foulbohnen (würziger Bohnenaufstrich) und Emse – Brötchen mit scharfem Paprikaaufstrich
  • Orientalischer Lammeintopf mit Reis oder Bulgur um Euro 11,90
    Da schwiegen wir dann das zweite Mal. Vor Andacht.
  • im Tontopf geschmorte Kalbshaxe mit Minzpolenta um Euro 14,90
    Gut Geschmortes vermag einen trösten. Bei dieser Kalbshaxe allerdings muss man fast weinen vor Glück.
  • Topfenknödel um Euro 4,20
    Vier mundgerechte, flaumige Knödel, deutlicher Topfengeschmack und nicht vorlaute Zitronenzesten wie sonst so oft. Einzig der Erdbeerspiegel war irgendwie kontaminiert mit leichtem Zwiebelaroma. Seltsam. Toll hingegen die Brösel mit Ghee statt mit Butter. Das mache ich das nächste Mal zuhause auch.

 

Mir Brotkorb mit Aufstrichen  - kekinwien.at

Mir Brotkorb mit Aufstrichen – kekinwien.at

 

Kalbshaxe im MIR - kekinwien.at

Kalbshaxe im MIR – kekinwien.at

 

Lammeintopf mit Bulgur im MIR - kekinwien.at

Lammeintopf mit Bulgur im MIR – kekinwien.at

 

Das aufmerksame und freundliche Service ist noch das Sahnehäubchen auf dem Vergnügen. Wir kommen sicher wieder. Die Weinkarte passt nämlich auch.

Fazit: Es muss nicht immer das Anzengruber sein.

 

MIR Interieur - kekinwien.at

MIR Interieur – kekinwien.at

 

Blick ins MIR- kekiwnien.at

Blick ins MIR – kekiwnien.at

 

 

Mir

Schleifmühlgasse 21, 1040 Wien
Tel.: +43 1 890 36 48

Öffnungszeiten: Mo bis Sa 11.30 – 23.30 Uhr
Schanigarten, Nichtraucher

kekinwien.at

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Die Moserei. Gastro & Kultur Container

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Die Moserei. Vom Angekommen sein.

An einem wundervollen, warmen Spätsommertag im September 2016 treffe ich erneut auf den sympathischen Schlosser, Drahtkünstler und mittlerweile auch Gastronomen Markus Moser aus dem idyllischen Almtal. Seit unserer letzten Begegnung sind gut eineinhalb Jahre vergangen. Vieles hat sich verändert, vieles wurde bewegt und schlussendlich ist aus einem lang gehegten Traum Wirklichkeit geworden:
Die Moserei hat eröffnet!

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Markus Moser scheint angekommen zu sein.

Mehr als das: Angekommen und verankert. So wie auch seine acht gebrauchten Hochsee-Container nach langer Reise und durch Unterstützung der Spedition Strauss auf der grünen Wiese, eingebettet in eine herrliche Landschaft, umgeben von Bergen endlich einen Platz gefunden haben, an dem sie angekommen und verankert sind.

Es ist erst ein paar Wochen her, dass die „Die Moserei“ Ende August nach 14-monatiger Bauzeit ihre Türen geöffnet hat. Türen, deren Gestaltung der gelernte Schlosser ebenso wie die der Fenster, Stiegen, Geländer selbst in die Hand genommen hat – und alles andere auch, was zum Umbau der Bar-, Galerie- und Atelier-Container gehört. In bedachter Manier hat der Künstler auch Stück für Stück der Einrichtung selbst ausgesucht, angefertigt oder altes, gebrauchtes Mobiliar zusammengetragen. Alles hat seinen Platz und nichts ist dem Zufall überlassen. Und trotzdem oder gerade deswegen kann man das Ergebnis nur als gelungen bezeichnen.

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Das Ergebnis kann sich nicht nur sehen, sondern gerne auch besuchen lassen.

Im behindertengerecht ausgestatteten Nichtraucherlokal im Bar-Container mit 25 Sitzplätzen kann man von Mittwoch bis Samstag ab 17.00 Uhr in angenehmer Atmosphäre mit Wohnzimmer-Charakter bei Musik abseits vom Mainstream genießen: lokale Bierspezialitäten von der Bierschmiede bis Schloss Eggenberg, mit Bedacht ausgewählte Weine, Bio-Fruchtsäfte, die legendäre fritz-kola und richtig guten Kaffee von tribeka. Dazu servieren Karin und Markus Moser kleine, aber superfeine, regelmäßig abwechselnde Leckereien wie Verhackertes vom Wollschwein, Humus, Forellenpastete, u.a. aus dem Weck-Glas mit Spezialbaguette, alles nur von regionalen Partnern in der Umgebung bezogen. Selbstverständlich gibt’s auch Kuchen, hausgemacht, versteht sich.

die-moserei-kekinwien-at

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Kunst im Container, Container als Kunst

Im Galerie-Container dreht sich zurzeit noch alles um die Entstehung der etwas eigenwilligen „Container-Ansammlung“ und damit um die einmal mehr und einmal weniger herausfordernden Phasen der gesamten Bauzeit. Für die offizielle Eröffnung der Galerie eignen sich die von der Kulturabteilung des Landes OÖ ins Leben gerufenen Tage des offenen Ateliers, die heuer von 15. bis 16. Oktober 2016 stattfinden. Nach einer Ausstellung eigener Werke plant Markus Moser die Räumlichkeiten des Galerie-Containers auch immer wieder anderen Künstlern aus unterschiedlichen Genres zugänglich zu machen.

Der Atelier-Container gehört ganz allein dem geistreichen Ideenfinder.

In seiner Werkstatt will Moser in Zukunft wieder mehr Zeit verbringen und sich mit Leib und Seele seiner Kunst, der Drahtkunst, widmen. Auf neue Werke sind wir schon gespannt!

Markus Moser hat seinen Platz gefunden. Einen Platz, der sich für ihn richtig anfühlt. Einen Platz, an dem er alles für ihn Wichtige verbunden hat: Seinen „Traum-Brot-Job“ als Gastronom, in dem er von seiner Frau Karin und den gemeinsamen Kindern unterstützt wird, den Wirkungsbereich eines freischaffenden Künstlers und einen Ort, der für die Präsentation der Werke verschiedener Kreativer wie geschaffen ist.

Markus Moser hat aber nicht nur seinen eigenen Platz gefunden, er hat mit der Moserei in meinen Augen auch einen perfekten Platz für andere geschaffen. Einen Platz, der es Menschen ermöglicht im Sommer im Schatten eines Containers oder auf dessen Terrasse, aber auch in der kühleren Jahreszeit im Inneren des Bar-Containers einfach nur anzukommen und in aller Ruhe der Weite der eigenen Gedanken nachzuhängen. Einen Platz, der aber auch dazu einlädt, mit anderen Menschen in Austausch zu gehen, einen Ort der Begegnung. Einen Platz, an dem Kunst und Kultur im kleinen Rahmen ganz groß geschrieben werden.

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Die Moserei – Gastro & Kultur Container

Kalkofen 6, 4644 Scharnstein
Tel.: +43 664 402 46 02
E – Mail: karin@diemoserei
web: www.facebook.com/Containerprojekt

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag 17.00 – 1.00 Uhr; am Sonntag, den 16.10.2016 auch 10.00 – 18.00 Uhr
Inhaber: Karin und Markus Moser

Das Projekt wurde von der Familie und zahlreichen Freunden und auch durch die LEADER Region Traunstein – eine Initiative vom Bundesministerium und der Europäischen Union für die Entwicklung des ländlichen Raums – unterstützt.

 

Tage des offenen Ateliers Oberösterreich 2016

15. und 16. Oktober 2016, jeweils von 10.00 bis 18.00 Uhr
web: www.land-oberoesterreich.gv.at

 

kekinwien.at

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St. Thomas am Blasenstein

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Noch einmal Öberösterreich, weil’s so schön war!
Ein Ausflug nach St. Thomas am Blasenstein: Viel und viel Kunst erleben in einem und um einen kleinen Ort im Mühlviertel.

Irgendwie muss ich einfach aus meiner Sicht darüber schreiben: Über den kleinen Ort St.Thomas am Blasenstein, an dem ich bisher mit dem Motorrad immer nur vorbeigefahren bin und über den momentan scheinbar die ganze Welt spricht. Innerhalb weniger Tage sind etliche Berichte auf sozialen Medien, in österreichweiten Printmedien und auch in kleineren regionalen Blättern zu finden. Ich war also kek unterwegs.

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Der lederne Franzl und die Übelkeit

Am letzten Samstag im September machen wir uns spätvormittags auf, um mit Freunden im rund 50 Kilometer von Linz entfernten St. Thomas am Blasenstein den luftg’selchten Pfarrer  bzw. seinen mumifizierten Leichnam, auch „lederner Franzl“ genannt, zu bestaunen und uns mit frischer Landluft in der Nase bei einer gemütlichen Wanderung die lahmen Städterbeine etwas zu vertreten.

Schon die Planung der Anreise sorgt für ersten Gesprächsstoff: Sollen wir die kurvenreiche Strecke über Königswiesen nehmen oder doch lieber über Perg gemütlich der Donau entlang in das gut 900 Einwohner umfassende Örtchen fahren? Wir, naja, eigentlich eher er, entscheidet sich für die Kurvenvariante. Klar, er sitzt ja auch nicht auf dem Beifahrersitz, wo ihr „kotzübel“ wird. Die Heimreise, das will ich an dieser Stelle gleich vorwegnehmen, haben wir dann über Perg angetreten.

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Wandern und Discgolf

Im Zentrum der auf einem Hügel gelegenen Marktgemeinde, die sich nicht nur parkplatztechnisch definitiv auf ihre Besucher, egal ob mit Auto, Motorrad, Fahrrad oder Pferd angereist, eingestellt hat, treffen wir pünktlich auf unsere Freunde. Direkt vor dem Gemeindeamt, beim Stöbern in den dort aufgelegten Ausflugsprospekten, stolpern wir quasi gleich über ein zuträgliches „Blasensteiner Urgestein“: Einen Einheimischen, der uns innerhalb weniger Minuten in die vergangene und gegenwärtige spannende Geschichte des Ortes und seiner Umgebung entführt. Und uns neugierig macht …

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Gestartet wird – klar, wie könnte es anders sein – mit der an der Spitze des Ortes gelegenen Pfarrkirche und ihrem „kostbaren“ Leichnam. Hoch oben genießen wir den Blick über die wundervolle, von tausend Hügeln geprägte Landschaft. Danach begeben wir uns mit unserer Notverpflegung im Rucksack den unzähligen Beschilderungen entlang auf schier endlose Wanderwege. Wege, die durch eine beruhigende Natur führen und zwangsläufig zum Erholen einladen. Gelegentlich stoßen wir am Wegesrand auf Behältnisse mit Frisbee-Scheiben, wie wir später erfahren, sog. Discgolfkörbe. Discgolf, eine anerkannte Sportart mit internationalen Turnieren, leistbar für jedermann und sehr ökologisch kann man in St. Thomas auf einem achtzehn Bahnen (jeweils zwischen 45 und 200 Meter lang) umfassenden Parcours spielen, der sich auf einer Fläche von etwa zwölf Hektar auf Wiesen und Waldflächen ausbreitet. Ja, da haben wir wieder was dazu gelernt. Aber jetzt sind wir hungrig …

Nachdem der Nah & Frisch ums Eck Samstagnachmittag bereits geschlossen hat, bleiben auf dem Marktplatz noch das Gasthaus Ahorner oder das Kaffeehaus im Puppenhausmuseum zur Auswahl. Wir entscheiden uns für den Ahorner, der mittlerweile von der fünften Generation in Folge geführt wird. Nicht nur, aber natürlich gerade weil die meine heißgeliebte Pedacola (koffeinfreies, weißes Cola aus Kräutern und Gewürzen) und neben der traditionellen Bier-, Wein- und Mostauswahl auch allerhand frische, hausgemachte Säfte wie Holler, Minze-Melisse, Rosmarin-Orange, Salbei-Honig oder Zitrone haben. Und wir werden alles andere als enttäuscht. Uns erwartet eine kleine, aber feine Speisekarte, wie wir sie uns am „A“ der Welt nicht annähernd zu erträumen wagen. Auch unsere Vegetarierin ist vollends begeistert und selbst Veganer würden hier Dank des jungen, dynamischen Küchenchefs voll auf Ihre Kosten kommen!

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100 Kilometer für einen Kuchen

Von den Nachspeisen, die noch von „Muttern“ gezaubert werden, will ich euch hier gar nicht erst groß erzählen. Nur so viel: Es gibt tatsächlich Gäste (und wir haben welche von ihnen kennen gelernt), die „nur“ wegen des flaumig, himmlischen Apfel-Mohn-Kuchens, mehr als 100 Kilometer anreisen! Aber nicht nur dieser, sondern auch der hausgemachte Topfenstrudel und die Donauwelle mit Weichseln waren zu richtig gutem Kaffee ein echtes Gedicht. Der Seniorchef hält auch nicht mit der Information zurück, dass die Kardinalschnitte leider nicht im eigenen Haus produziert wird, weil sie einfach nicht so gut gelingt wie die vom Zulieferer. Auch sehr sympathisch! Wenn die eigene Krone groß genug ist, muss man sich eben nicht mit fremden Federn schmücken.

Mit einem Glücksgefühl im Bauch geht’s nun noch auf zu diversen weiteren Sehenswürdigkeiten – alle gut zu Fuß zu erreichen: die Bucklwehluck’n, das Bezirksheimkehrerkreuz, der Hoanl – zu Deutsch: kleiner Hain mit fantastischen Felsgebilden und zum Naturspielplatz, der auch uns ältere Kinder durchaus begeistern kann und schon mit seinem neuen Spiel für den am folgenden Tag eröffneten Schmetterlings-Erlebnisweg punktet. Das größte Puppenhausmuseum in Österreich mit über 2000 Exponaten auf 450 m2 haben wir dann – genau, weil das Wetter so schön war – doch nicht mehr geschafft.

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St. Thomas am Blasenstein

web: www.st-thomas.at

 

Gasthaus Ahorner

Markt 9, 4364 St. Thomas am Blasenstein
Tel.: +43 7265 54 74

Öffnungszeiten: Mo 9.00 – 14:00 Uhr, Mi, Do, Fr 9.00 – 20.00 Uhr oder länger, Sa 10.00 – 17.00 Uhr, So 8.00 – 18.00 Uhr

Diese Zeiten können auf Grund von Urlaub, Krankheit oder den manchmal tief winterlichen Wetterverhältnissen in St. Thomas variieren. Man bittet grundsätzlich um telefonische Reservierung, speziell für´s Wochenende und Abendessen.

 

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Crazy Lobster

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Magst du Hummer? Was für eine Frage!
Im Crazy Lobster mag ich ihn auf jeden Fall.

Hummer in der Naglergasse ? Wieso nicht. Aber eigentlich hatte ich ja nicht vor, so viel zu „arbeiten“ beim Abendessen mit hab. Ich meide zum Beispiel Buffets, weil ich Essen lieber serviert bekomme. Ich bestelle selten Artischocken oder Vongole, weil ich bei deren Genuss zuzeln beziehungsweise ausräumen muss. Deswegen habe ich am Tag 4 seit der Eröffnung im Crazy Lobster in der Naglergasse 21, an sehr prominenter Adresse im 1. Wiener Gemeindebezirk auch die Rolls bestellt, den Signature Dish und nicht einen ganzen Hummer. Signature Dish muss sein. War aber nicht.

 

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Das Ambiente wirkt erlebnisgastronomisch aufgepimpt, aber auf die sympathische Art. Die verwinkelten Räume des ehemaligen Altstadtbräu auf zwei Ebenen in ein modernes, ansprechendes Restaurant zu verwandeln, war sicher nicht leicht. Beim Interior Designer und Branding hat man sich jedenfalls ausgetobt: Spiegel in Bullaugenform, Hummerfangkörbe als Lampenschirme, Hummerbilder allerorts, das Logo auf jedem Glas, jeder Serviette. Die Akustik ist noch nicht ganz optimal und mancher Spot wird wohl noch nachjustiert werden. Weil da gib es ein paar Tische, die würde ich nicht für das 1. Date empfehlen, so gleißend hell ist es dort.

Die beiden inkognito bleibenden Investoren meinen es ernst und gehen alles professionell an. Marketing muss wohl sein, sogar bei der Lage.
Es gibt sogar schon einen großen Schanigarten und eine Vitrine für Take Away. Hier wird und wurde nichts dem Zufall überlassen. Wer die Bar bespielen wird, frage ich mich aber gerade doch.

 

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Gar nicht Crazy, der Crazy Lobster

Als Restaurantleiter und Sommelier konnte man Patrick Hopf gewinnen, der davor bei Amador positiv aufgefallen ist. Die Servicemannschaft hat er jedenfalls gut im Griff, auffallend gut: freundlich, kompetent, nicht steif, wirklich charmant ist dieses Team. Es hat sich für uns ausgezahlt den Weinempfehlungen zu folgen: Der Neuburger aus 2012 von Müller war ein Erlebnis. (Wem beim Genießen nicht egal ist, wieviel er zahlt, fragt bei Empfehlungen nach dem Preis – Euro 9,40 – war jeden Cent wert. Und ich glaube, der ist schon ausgetrunken.) Spannende Weinkarte!

Doch zum Essen. Die Karte war am Tag 4 zwar fix und fertig gedruckt, aber die Küche konnte den nennenswerten Ansturm noch nicht vollends bewältigen. Man löste das Problem aber bemerkenswert souverän. Keine Rolls für mich! Sondern ein ganzes Krebstier mit hausgemachten Pommes, Dip und Salat. Heureka. Wie gut, dass da eine bebilderte Anleitung zum Verzehr auf jedem Tisch liegt. Wir hatten jede Menge Spaß. Den Papierlatz habe ich mir allerdings nicht umgehängt, dazu bin ich zu europäisch.

 

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Hummer essen macht Spaß.

Aber fangen wir beim Anfang an: Als Amuse-Gueule reichte man Scherenfleisch mit einer sehr guten Sauce Hollandaise auf einem Bett aus Kresse. Ja, das machte Lust auf mehr. Der Brotkorb wurde von der Bäckerei Der Mann bestückt. Ich glaube jedenfalls das Grandioso erkannt zu haben, das mit seiner deutlich salzigen Noite für mich angenehm zur Hummerbutter des Gedecks passte.
Und noch etwas Erfreuliches: Super Glaskultur, schönes Besteck, schönes Geschirr in Weiß! Eine Wohltat.

 

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Schneekrabbensalat mit Avocado um Euro 7,90 – eine runde Sache, allerdings schon wieder die gleiche Kresse wie beim Gruß aus der Küche. Aber okay, passt bei beidem. Werder mit Krabbenfleisch noch mit Avocado wurde gespart, sehr gut abgeschmeckt insgesamt. Passt. Isst man im Sommer sicher gern draußen zu Mittag.
Rund um uns sind die jungen Foodies und älteren Hummerliebhaber sichtlich auch zufrieden. Die Stimmung ist entspannt bis fröhlich.

Der Hummer (siehe Beitragsbild) war gut, die handgeschnitzten Pommes ebenso und den kleinen Salat hätte ich gar nicht gebraucht, die ganze Herrlichkeit gibt es um wohlfeile 23,90 Euro. Leistbarer Luxus für alle ist Teil des Konzepts. Dort, wo er gefangen wird, in Maine, ist er alltägliches Essen. Da landet er leicht in einem Wrap als Streetfood. Wenn man in Kalifornien einen Attersee Saibling essen wollte, wäre das auch Luxus …

 

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Zwei Brüder

Churros hatte ich zum letzten Mal im Sommer 2015 als es noch Slow Tacos am Donaukanal gab. Aber die im Crazy Lobster sind noch besser, weicher, luftiger, üppiger. Die Vanillecreme und der Erdbeerspiegel passen hervorragend dazu. Man sollte das Essen hier so planen, dass man noch Platz für die Nachspeise (jeweils Euro 7,90) hat.

Klar hat man schon gefühlte tausend warme Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern gegessen. Der hier ist aber jeden Diätfehler wert! Bittere Valrhona kombiniert mit Brombeere und Maracuja. Sehr fluffig, das Küchlein und nicht zu süß. Der Patissier ist übrigens der jüngere Bruder des Kochs  mit dem wir ein bisschen plaudern durften. Die wissen, was sie tun, die Kellnerjungs!

Ein Wort zum Tierschutz: Es gibt Tonnen von Auflagen, die bei Transport, Lagerung und Tötung von Hummern erfüllt werden müssen. Das Crazy Lobster ist auch hier perfekt aufgestellt und hat Zertifikate über Zertifikate vorzuweisen.

Fazit: Das Essen im Crazy Lobster macht in vielerlei Hinsicht Freude – eine der positiven Überraschungen der letzten Wochen.

 

 

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Crazy Lobster

Naglergasse 21, 1010 Wien
Tel.: + 43 1 532 15 25
E – mail: office @crazylobster.at
web: www.crazylobster.eu

Öffnungszeiten:
bis 24. Oktober 2016: Mo bis Fr: 12.00 – 15.00 Uhr & 18.00 – 24.00 Uhr, Sa 12-24 Uhr
ab 27. Oktober 2016: täglich 12.00 – 24.00 Uhr

Küchenchef: Daniel Kellner
Restaurantleiter: David Hopf

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Ballsy

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Gib mir die Kugel!
Im Ballsy am Volkertmarkt immer wieder mit Genuss.

Wir waren da, in der zweiten Woche nach dem Aufsperren am 11.10.2016, wieder einmal Dank eines Tipps von olam. Über dem Volkertmarkt lag an diesem Freitagmittag eine gespenstische Ruhe. Das Automat Welt hatte noch zu. Einzig und allein im Cafe Nelke regte sich Leben, wenngleich ein sehr langsames und entspanntes. Trotzdem, den Volkertmarkt mag ich sehr, auch wenn ich lieber auf dem Karmelitermarkt gustiere und auf der Yppe einkaufe.

Pünktlich um 11.30 Uhr gingen die grauen Rollläden im Ballsy nach oben und gewährten Einblick in die ehemalige Fleischhauerei: Tische mit Resopal, Holzstühle, eine Theke mit drei riesigen Einmachgläsern. Wir traten ein und fühlten uns gleich wohl: Kunst an den Wänden, der Charme einer Mensa im besten Sinn, Reduktion auf das Wesentliche, ein bisschen Patina. Je länger wir vor Ort waren, umso mehr mochten pia und ich das Lokal. Es ist ein bisschen wie zuhaue – nur ohne Schneekugelsammlung.

 

Die Theke im Ballsy - kekinwien.at

Die Theke im Ballsy – kekinwien.at

Bleib am Ball …

Ja, die Beleuchtungskörper in Form von Globen, die Boxen, aus denen sehr Stimmiges schallt, alles dreht sich um „balls“. Die Musik suchte die entzückende Kellnerin auf youtube aus. Und beim Essen kennt sie sich auch aus. Wir bestellten Gurkenlimo und hausgemachtes Ginger Ale. Pia findet letzteres ein wenig zu süß, mir schmeckte meine Limo, obwohl ich so viel Feststoffe in Form von geriebenen Gurken normalerwiese nicht so super finde.

3 Balls + 1 Sauce + 1 Side = super.

Das Konzept ist einfach und berückend zugleich. Man stellt aus Bällchen und Beilagen plus Dip sein Lieblingsgericht zusammen oder sucht sich eine der sieben vorgeschlagenen Kombinationen, genannt „Favourites“ aus. Das Fleisch für die Lamm-, Rind-, Leberkäse- oder Huhnballs ist bio. Für die Nicht-Carnivoren gibt es Linsen-Risotto Bällchen, Indische Gemüsesbällchen oder Süsskartoffel-Miso Bällchen. Kostet jeweils gesamt Euro 8,90 und macht richtig satt.

Wir hatten Favourite 03: Bio-Tandoor-Hühnerbällchen mit Karottenpüree und Safran Joghurt für pia bzw. ich den Parmesan-Blattspinat und Leberkäse, Indisches und Lamm. Ach du Schreck! Die Bällchen liegen auf der Beilage drauf. Wird die knackige Hülle vom Gemüsesud durchweicht sein? Ist es so wie mit Fischfilets, die auch oft mit der perfekt kross gebratenen Haut die Pfanne verlassen und dann auf dem Teller buchstäblich verwelken? Glück gehabt, gar nichts Gatschiges, alles perfekt.

 

Ballsy: Kunst von Ida Applebrog - kekinwien.at

Ballsy: Kunst von Ida Applebrog – kekinwien.at

 

Die Rezepte sind aus der Hidden Kitchen!

Ah, spätestens nach dieser Information war uns alles klar. Deswegen schmeckte alles so raffiniert simpel, so wunderbar rund! Ganz dringend empfehlen muss ich den Parmesan – Blattspinat als Side, also Beilage.
Er, der Spinat und ich sind grundsätzlich keine Freunde. Ich gehöre ja zu der Generation, die ihn essen musste, weil er angeblich so gesund war. Eisen und so. Hat sich im Nachhinein als wissenschaftlicher Irrtum herausgestellt. Aber der Cremespinat mit Spiegelei und Stampfkartoffeln von der oberschlesischen Oma am Gründonnerstag war schon okay. Blanchierten Spinat hingegen finde ich manchmal heute noch brechreizerrregend. Deswegen war es schon wagemutig, der enthusiastischen Empfehlung des Service zu folgen Und recht hatte sie! Mollig, genau richtig in Konsistenz und Größe die Blätter, und in einem ausgewogenen Verhältnis zum Parmesan, dass es die pure, völlig ungetrübte Freude war. So ein Spinat versöhnt mit allem kulinarischen Kindheitshorror!

Alles ist rund.

Das meinte pia zu F03. Das Karottenpüree ist nicht homogen, kein passierter Babygemüsebrei: sehr sympathisch. Die crunchy Salbeiblätter bitte unbedingt dazu in den Mund schieben: perfekte Synergie der ätherischen Öle. Außerdem mag ich es, wenn Gegensätze wie weich und knackig aufeinandertreffen.

Ich fand die Leberkäsbällchen eine Spur zu salzig, aber angenehm bissfest. Ich hätte ein Bier dazu bestellen sollen … großartig die Lammbällchen, angenehm scharf marokkanisch gewürzt. Bei den Indische Gemüsebällchen erlebte ich eine Überraschung: flaumig und locker! Nichts für Feinde von Kokos, denn die leicht süßliche Anmutung ist wohl nicht jedermanns Sache. Mit dem Safranjoghurt – Dip zum Beispiel sind sie aber schon sehr viel mehr als bloß eine fleischlose Alternative.

 

Desserts im Ballsy - kekinwien.at

Desserts im Ballsy – kekinwien.at

 

Süß und unrund?

Die Crème brûlée (Euro 3,90) mit Kardamom und Kaffee musste sein. Die Portionsgröße war genau richtig, ebenso wie die Schicht von karamellisiertem Zucker obenrauf: das muss knacken und tat es auch. Geschmacklich ist die Crème eine echte Offenbarung. Obwohl der Kardamom deutlich die Nase vorn hatte, ist der Kaffee unerlässlich in der Komposition. Wenn man dann noch einen kleinen Schluck vom Espresso dazu nimmt (Alt Wien, klein um Euro 2,20), kann man das Vergnügen sogar noch steigern. Aber die Konsistenz passt nicht ganz; nicht grieselig, aber nicht homogen, nicht glatt. Vielleicht ist dieses Dessert ja hier so ein Hit, dass es nicht schnell genug nachproduziert werden kann – ich vermute, es hatte nicht genug Zeit zum Durchkühlen.

Aber es gibt ja auch noch einen Brownie (Euro 3,90). Wer ihn gern wie einen Kuchen hat, ist im Ballsy falsch: speckig rules! Der marmorierte Cream Cheese Brownie hat mehr von einer verdichteten Schokoladecreme als von etwas Gebackenen. Geschmacklich wunderbar. Falls man vorher schon über das Sättigungsgefühl weit drübergegesen hat, weil es so gut war, schafft man den eventuell nicht ganz.

Fazit: Man wünscht sich am Volkertmarkt nichts vom Naschmarkrt, aber so ein bisschen mehr Yppenplatz wäre ganz fein. Unser Plan ist jedenfalls sich hier nach und nach die ultimative Dreierkombinatiuon zu er-essen.

 

Ballsy - kekinwien.at

Ballsy – kekinwien.at

 

 

Ballsy
Volkertmarkt 35
Tel.: +43 1 890 33 57
web: www.ballsy.at und https://www.facebook.com/ballsyvolkert/?fref=ts

Öffnungszeiten: Di bis Sa 11.30 Uhr – 22.00 Uhr

 

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SHUNGA. MAK. Eine Ausstellung ab 16 Jahren.

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Shunga waren auch in Japan bisher als Ausstellungsobjekte vernachlässigt. Das MAK widmet ihnen eine überaus sehenswerte Schau.

Der Großteil der Objekte der Schau stammt aus dem Hause Leopold, genauer von Rudolf Leopold.
Das MAK hat für Shunga im Designlabor einen wirklich geeigneten Platz geschaffen.

 

pressetermin-bei-shunga-kekinwien-at

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Die Ausstellung ist für Personen ab 16 Jahren geeignet.

Die Inhalte sind vorwiegend explizit sexuell oder erotisch. Beim Pressetermin wurde laut darüber nachgedacht, ob es sich bei den Holzschnitten aus Japan um pornographische Darstellung handelt oder ob sie rein als „Kunst“ gesehen werden sollen und können. Das möge jeder für sich selbst beurteilen. Vielleicht auch mit dem Gedanken, was Zeitgenossen über Schiele und Klimt gedacht und gesagt haben.

 

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detail-aus-einem-schaukasten-im-mak-kekinwien-at

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Was ist der Zweck der Shunga?

Nun ja, „sex sells“ galt schon damals. 1722 wurden die Shunga zunächst zwar verboten und 1870 dann gesellschaftlich tabuisiert durch die Einflüsse der Haltung des Westens, aber ursprünglich waren sie zum Beispiel als Mitgift für eine Braut in Verwendung, quasi als Talisman. Weiß man, dass Shunga „Lachbild“ bedeutet, dann wird ihre über die Inspiration hinaus gehende Bedeutung klar.
Ich empfinde sie als amüsante Comics mit erotischem Inhalt.

 

Manches Detail überrascht ... kekinwien.at

Manches Detail überrascht … kekinwien.at

 

Angekommen im Jetzt - kekinwien.at

Angekommen im Jetzt – kekinwien.at

 

Apropos Lachen:

Wer sich amüsieren will, möge bitte unbedingt die wunderbaren Übersetzungen und Texte der Legende neben den einzelnen Objekten lesen.
Wer viel Genuss will, sollte sich schon mindestens eine Stunde Zeit nehmen.
An dieser Stelle sei auch die Ausstellung Sex in Wien empfohlen. Für alles, die noch Lust haben …

 

einblick-in-die-shunga-ausstellung-kekinwien-at

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Shunga. Erotische Kunst aus Japan

MAK, DESIGN LABOR
Stubenring 5, 1010 Wien
Tel.: +43 1 711 36 -0
E – mail: office@MAK.at
web: www.MAK.at

Öffnungszeiten: Di 10.00 – 22.00 Uhr, Mi bis So 10.00 – 18.00 Uhr
Eintritt: regulär Euro 9,90
Jeden Dienstag gilt von 18.00 – 22.00 Uhr: Eintritt frei!
Empfehlung für den kleinen Katalog (Euro 18,00), Print on Demand, Kuratorenführungen, regelmäßige Führungen.
Die Schau läuft seit 12. Oktober und noch bis zum 29. Jänner 2017.

Kurator: Johannes Wieninger
Gastkurator: Diethard Leopold

 

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Paco: Spanien in 1090 Wien

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Das nenne ich mal eine lange Theke!

Im brandneuen spanischen Lokal Paco in der Pichlergasse weiß man, was Menschen mögen:
zum Beispiel Tapas und ein bezauberndes Service …

Zumindest urbane Menschen mögen Tapas. Wir essen nämlich manchmal allein. Gar nicht ungern. Dann sitzen wir an einem Fenster und beobachten das Leben auf der Straße vor dem Lokal. Oder wir lungern eben an der Theke herum, schauen dem Barkeeper zu, den KellnerInnen und im Idealfall dürfen wir in die offene Küche blicken. Wir müssen mit niemandem wirklich reden, sind aber nicht allein. Und bekommen bei all dem noch Gutes zu essen und zu trinken serviert. Also ich brauche das hin und wieder.
Zu zweit ist eine Theke auch eine sehr gute Option. Überhaupt beim ersten Date. Man kann ein wenig ausweichen, wenn die Blicke zu tief werden …

Die Bar im Paco ist sanft geschwungen und bietet mehr als zwanzig Gästen Platz. Dazu kommen noch hohe und niedrige Zweier- und Viererplätze plus zwei Logen mit runden Tischen. Dort hatten bei unserem Besuch zwei Familien Platz genommen. Die waren bereits von kegg und mir da und als wir gingen immer noch. Spricht auch für das hübsche Lokal.

 

Brandneu und seit Ende Oktober 2016 geöffnet: Paco - kekinwien.at

Brandneu und seit Ende Oktober 2016 geöffnet: Paco – kekinwien.at

 

Kann sich noch jemand an das Chiq Chaq erinnern?

Ja, das Chiq Chaq im 9. Bezirk und dann als extended Version beim Theater Cafe an der Wienzeile. War das damals ein Bahöl, als die aufgesperrt haben! Tja, unglaublich, aber wahr: Der Markt für Burgerlokale scheint gesättigt. Ein historisches Ereignis irgendwie. In Wien hat tatsächlich ein Burgerlokal wieder zugesperrt.

Im Paco setzt man auf spanische Küche, genauer gesagt vorwiegend auf Tapas. Grundsätzlich ist das ja eine hervorragende Sitte bei unseren südlichen Mit-Europäer: Das Essen von Kleinigkeiten zu einem Glas Wein oder auch zwei. Die Italiener (Aperitivo) und Spanier (Aperitif) gehen danach noch Abendessen übrigens. Nach einer ordentlichen Siesta am Nachmittag würde ich das wohl auch schaffen.

 

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„Restaurant. Tapas. Bar“ beschreibt sich das Paco selbst – kekinwein.at

 

Tapas oder nicht Tapas, das ist hier die Frage!

Wir haben das jedenfalls ein bisschen österreichischer angelegt und uns richtig satt gegessen. Los ging’s mit einem schönen, trockenen Cava, Rovira Baques Brut (0,1l um Euro 4,80). Dazu Pimientos de Padrón, mussten sein, lieben wir beide (um Euro 5,50). Die vom entzückenden Service angekündigten scharfen Vertreter blieben allerdings unentdeckt. War trotzdem gut. Ich mag das ja, wenn die Servicemannschaft aus dem gleichen Land stammt wie das Essen. Der Chef ist mit Patrick Troger allerdings ein Gastroprofi aus Tirol. Passt natürlich auch.

 

Ibéricos, Manchego, Brot und Olivenöl, Pimientos, Grillgemüse - kekinwien.at

Ibéricos, Manchego, Brot und Olivenöl, Pimientos, Grillgemüse – kekinwien.at

 

Sehr gutes Brot und Olivenöl (Euro 2,00) zur Auswahl vom Schinken mit ein bisschen Manchego (Degustación de Ibéricos, halbe Portion um Euro 12,00) – schwer in Ordnung, aber vielleicht nicht wirklich großzügig bemessen.

Das Grillgemüse war optisch „der Bringer“: ein Türmchen! (Und ich motze jetzt auch nicht herum, weil im Paco dasselbe Geschirr verwendet wird wie eh überall in Wien seit Monaten.) Wir kamen überein, dass die Auberginen und Zucchinischeiben noch ein wenig länger auf dem Grill hätten brutzeln dürfen (Euro 4,00). Lustig die Fleischbällchen: Außen eine Kartoffelhülle, innen Faschiertes und das Ganze frittiert. (Bomba de Patata / Txistorre, zwei Stück ergeben eine Portion um Euro 5,50).

 

Kabeljau mit Alubias Bohnen -kekinwien.at

Kabeljau mit Alubias Bohnen -kekinwien.at

 

Klar gibt es auch Tortillas, Paella, Gambas und Pulpo. Uns war aber mehr nach Kabeljau mit weißen Bohnen. (Kabeljau / Alubias Bohnen um Euro 15,00). Der Fisch mundete durchaus, war aber für den Preis deutlich zu klein geraten für unser Empfinden.

Die Preisgestaltung, die Balance zwischen den verwendeten Produkten zu finden, ist allerdings auch besonders schwierig bei kleinen Portionen. Die Preise spannen sich pro Person von Euro 3,50 bis eben Euro 15,00. Aber das Phänomen kennt man ja aus anderen Lokalen, in denen man „eine Kleinigkeit“ isst. Ist es gut, isst man glücklich vor sich hin und hat am Ende der Tages oder Abends eine nennenswert hohe Rechnung produziert. Das schmerzt dann schon, weil man ja eigentlich nicht wirklich etwas gegessen hat, subjektiv gesehen.

 

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Kalbsleber mit karamellisierten Zwiebeln im Paco – kekinwien.at

 

Paco ist wie Urlaub in Spanien – nur jeden Tag

Die Kalbsleber musste natürlich auch sein. Sie wird mit karamellisierten Zwiebeln serviert. Geschmacklich top, aber nicht perfekt „geputzt“, die haben wir beim Joseph im Kiang Wine & Dine schon viel gschmeidiger bekommen zum Beispiel. Mein persönliches Highlight waren die Eichelschweinebacken mit Zucchininest (Beitragsbild, Euro 8,00). Perfekt das Spiel mit Konsistenzen, Geschmäckern und Mengen. So geht’s also auch! Hätte ich sofort noch einmal gegessen.

Aber ich wollte dann doch noch eine Dessert: Milhoja con Espuma deTurrón (Euro 7,00). Ja, es muss nicht immer Crema Catalana sein (Euro 5,00). Wir haben „unser Menü“ mit einer großartigen Flasche 2015 The Orange Republic / Valdeorras (0,75l um Euro 52,00) und einem Glaserl 2014 Vizcarra Laran Laran / Ribera del Duero (1/8l um Euro 5,60) begleitet.
Wie sagt pia bei solchen Gelegenheiten immer so treffend: „Es möge uns nie schlechter gehen!“

Fazit: Es fehlt noch der letzte Feinschliff, aber das darf man dem 4.Öffnungstag zurechnen, an dem wir testen waren.
Insgesamt eine Bereicherung, nicht wirklich innovativ, aber ein guter Platz um das Leben zu feiern und zu genießen.

 

dessert-im-paco-kekinwien-at

Dessert im Paco – kekinwien.at

 

PACO
Restaurant, Tapas, Bar
Pichlergasse 1, 1090 Wien
Tel.: +43 1 890 37 85
web: www.facebook.com/pacorestaurant

Öffnungszeiten: Di bis Sa 11.30 – 1.00 Uhr

 

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Die Mercerie, La Mercerie

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Tür auf, Paris rein! La Mercerie.

Das Ecklokal „Die Mercerie“ am Eingang des Servitenviertels stillt viele Sehnsüchte des frankophilen Menschen: optisch, akustisch und kulinarisch.

„Mercerie“ bedeutet Zugehör, also Garne, Knöpfe, Nähutensilien, Kurzwaren und dergleichen. Tatsächlich ist man uneins, was das Lokal vor dem Lokal einmal gewesen ist. Die Erinnerungen reichen von Taschengeschäft bis Drogerie. Dass die alte Einrichtung übernommen und respektvoll adaptiert wurde, ist aber aus Sicht aller ein Segen. Jetzt fehlen hier im Grunde nur ein paar alte Männer, die beim Pastis herumsitzen, und jede Menge Rauchschwaden, damit man sich ganz und gar in Frankreich wähnt. Tatsächlich kamen in den ersten Tagen nach der Eröffnung Anfang November vorwiegend junge Paare und nicht mehr ganz junge Bildungsbürger, um hier ihren Café au lait (nicht) zu schlürfen und geraucht wird natürlich gar nicht.

 

la mercerie - kekinwien.at

la mercerie-kekinwien.at

 

 

La Mercerie est très jolie.

Die Bodenfliesen im ach-so-zeitgeistigen Retrodesign sind vielleicht wirklich alt, die dunklen Apothekerschränke auf alle Fälle. Die Porzellanschildchen auf den Schubladen tragen Aufschriften wie „Medizinische Seifen“ und um die Tische in den intimen Fensternischen wird sicher gerangelt werden. Zusammen mit der zentralen Tafel ist insgesamt für etwa dreißig Mensch Platz in der Mercerie. Damit die Anmutung vom Interieur nicht Richtung dekorativer Kitsch abrutscht, braucht man nur den Blick zur Decke zu heben, wo die Beleuchtung mehr witzige Installation ist als erhellend. Der Gesamteindruck ist und bleibt umwerfend französisch. Der Charme strahlt nach direkt nach außen. Niemandem, der auch nur ein Mal vorbeigefahren ist, entging, dass hier bezaubernder Chic eingezogen ist ins alte Ecklokal. Passt perfekt an den Eingang zum Servitenviertel.

La Mercerie: sehr guter, starker Kaffee! - kekinwien.at

La Mercerie: sehr guter, starker Kaffee! – kekinwien.at

 

Viva La France!

Die Speisekarte ist klein und lässt einen beim Übersetzen an die Grenzen der damals schon nicht tollen Französischkenntnisse aus der Schulzeit stoßen. Der Chef ist aber mit Rat und Hilfe zu Stelle. Doch ein, zwei erklärende gedruckte Worte auf Deutsch könnten besonders bei vollem Haus wohl nicht schaden. Pia und ich hatten bei unserem Besuch Pech mit dem Service, denn unsere Kellnerin konnte weder Französisch noch Kellnern. Sie entschuldigte sich freundlich mit der Tatsache, es sei ihr erster Tag. Kein Kommentar.

Das kulinarische Konzept ist quasi Bäckerei mit Kleinigkeiten zu essen. Das Baguette ist natürlich hausgemacht so wie alles angebotene Weißbrot. Die dunklen Brote kommen vom Joseph. Der Anblick der hinter der Theke des Familienbetriebes präsentierten Produkte ist betörend. Was ein gutes französisches Stangenweißbrot können muss, ist ja eine ähnlich emotionsgeladen diskutierte Frage, wie, ob in die Sachertorte ein Marmeladestreifen gehört, oder ob man Kinder impfen lassen soll. Wir haben das hier schon ausführlich besprochen. Pia fand das Baguette nicht authentisch französisch und ich eine Idee zu rustikal. Aber wir jammern hier auf sehr hohem Niveau – und ließen uns von einem Franzosen wohl auch nicht vorschreiben wie man das Wiener Schnitzel zubereitet. Also: Es ist sehr gut, das Baguette.

 

Salade Collioure um Euro 8,90

Salade Collioure um Euro 8,90

 

Genießen wie Gott in Frankreich?

Unbescheiden wie ich bin, hätte ich gern ein Speisenangebot, das über den edlen Nahversorger mit Snacks vor Ort oder das Beisl mit Edel-Greißlerei hinausgeht. Mein Herz schreit „Bistro bitte!“, aber die angebotenen Brote mit Schinken vom Thum oder Ziegenkäse samt ein paar klassischen Salaten sind schon sehr in Ordnung. Das überschaubare Getränkeangebot ist authentisch und macht Spaß.

Croque Monsieur - kekinwien.at

Croque Monsieur – kekinwien.at

 

Les Planchettes gibt es um Euro 8,90 und 9,20. Die kleine Käseplatte kostet Euro 8,50, die große Euro 12,90. Man serviert Frühstück mit Croissant, Butter, Espresso, Baguette und Marmelade um Euro 4,40 und – sehr schön – diverse Eier inklusive Benedicte. Neben einem kleinen grünen gibt es vier Salat mit klingenden Namen (Euro 8,90 bis 9,30): Salade Savoyarde mit Räucherspeck, Beaufort, Brotwürfel, Zwiebel und Knoblauch oder, eh klar, Salade Niçoise bis hin zum Salade Clollioure. Alles frisch, gut, angenehm. Wer es gern deftig mag, bestellt den Croque Monsieur (ausgiebig für Euro 7,90).

Fazit: Die Mercerie bereichert den 9. Bezirk mit eine gehörigen Portion Charme, ist viel französischer als das Café Français, wenngleich das kulinarisches Angebot kleiner ist als das im Beaulieu. Wer Frankreich vermisst, geht untertags hierher und abends essen ins Léontine und nachher auf einen Absacker oder zwei ins Le Troquet. Amusez vous bien!

Der zentrale Tisch in der Mercerie - kekinwien.at

Der zentrale Tisch in der Mercerie – kekinwien.at

 

La Mercerie

Berggasse 25, 1090 Wien
Öffnungszeiten: Mo bis Sa 8.00 (oder ein bisschen später …)  – 19.00 Uhr

 

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Cin Cin

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Geh ins Cin Cin!

Besonders, wenn du Sehnsucht hast, nach dem Land, wo die Zitronen blühen. Denn Italien beginnt seit kurzem in der Schottenbastei.

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Cin Cin – kekinwien.at

„Cin Cin!“ ist nicht nur ein fröhlicher Trinkspruch (Italienisch für: Prost!), sondern auch der Name des kleinen italienischen Buffets im 1. Bezirk, das seit 17. November 2016 offiziell geöffnet hat. Den ganzen Tag über kann man sich vor Ort mit authentischen, kulinarischen Genüssen von unseren südlichen Nachbarn versorgen lassen. Okay, die Biovollmilch, ein paar Obstsäfte zum Beispiel und der Schinken kommen aus Österreich, und das wirklich ausgezeichnete Brot für die Focacce bäckt man selbst. Aber sonst …


Der Kaffee ist eine Privatröstung extra für das Cin Cin aus Neapel.

Und der ist mit Verlaub sehr gut, weder säurebetont, noch zu bitter, und braucht sich wahrlich nicht vor dem im Balthasar, CaffèCouture  oder einer anderen Third Wave Coffee – Kultstätte zu verstecken. Für einen Espresso (Euro 1,50) oder lieber noch Espresso doppio (Euro 2,80) würde und werde ich vom anderen Ende der Stadt hierher fahren. Drei Schlucke im Stehen, vielleicht ein Brioche dazu morgens so wie in Triest damals, und der Tag kann beginnen. Oder einfach gut belieben. Sehr italienisch: Nicht ganz so laut, nicht ganz so quirlig, aber die Wienerische Interpretation eines genialen Lebensgefühls. Zuhause kann man sich das für Euro 22,- per Kilo ermöglichen, die Packung mit einem halben Kilo kommt demnächst.

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Schokoküchlein mit Birne plus Espresso im Cin Cin – kekinwien.at

Nächstes Jahr soll es dann auch eine coole Leuchtschrift über dem Eingang geben. Jetzt prangt das fesche Logo aus weißem Papier ausgeschnitten auf der Scheibe. Aber „gebrandete“ Tragetaschen aus Stoff und Papier gibt es schon. Kein Wunder, stehen doch hinter dem Cin Cin mit Maria Fuchs (Pizza Mari, Disco Volante) und Hedwig Zinöcker (ehemals Krugers Bar) zwei absolute Gastroprofis. Dann wird man vielleicht auch draußen essen können und, wenn ich mir etwas wünschen dürfte, auch noch bleiben, wenn die schwarze Luft kommt, so bis etwa 22.00 Uhr? Naja, ich bin wieder einmal unbescheiden.

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Blick auf die Schottenbastei – kekinwien.at

Frag Gianni!

Gianni hat ihn nämlich, den italienischen Verführercharme. Und er kann kochen, ist er doch im Cin Cin für die besten belegten Brote verantwortlich. Und das ist es doch, was zählt, oder? Die Focacce funktionieren nach Baukastensystem. Aus den Bereichen „I Formaggi“, „Le Verdure“, „I Carni“ und „Le Creme“ wählt man maximal drei Zutaten, die dann großzügig und ad hoc von Gianni in eine Focaccia verfrachtet werden. Wer keine Lust hat nachzudenken, lässt sich einfach überraschen.

Das Brot ist dick und der Belag üppig, so wie sich das gehört. Die normale Portion um Euro 5,00 besteht aus zwei Broten. Wer mehr Varianten pro Besuch kosten will, wählt die kleine, halb so große Variante. Wenn jemand mehr als drei Brote auf einen Sitz schafft, dann würde ich ihn gern kennenlernen bitte!

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Gianni ist einfach zu schnell! Cin Cin – kekinwien.at

Mische nicht zwei oder drei Käsesorten – das ist ein Panino und keine Pizza!
(Steht so auf der Karte.)

Le Creme

  • crema di tartufo (Unbedingt, allein schon wegen des Duftes!)
  • crema di pomodori (Sehr ausgewogen, man denkt, man schmeckt die Sonne.)
  • crema di radicchio (Deutlich bitter, mag ich, ist aber wohl nicht für jeden die erste Wahl.)
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Tomatencreme, Schinken, Käse. Das Einfache kann so gut sein – kekinwien.at

I Formaggi

  • cacio bucato (gereifter Kuhmilchkäse, sehr mild)
    pecorino fresco
  • scamorza
  • bufala

Le Verdure

  • zucchine grigliate
  • peperoni grigliate
  • pomodori freschi
  • finocchio grigliato (Fenchel, wäre mir jetzt nicht gleich eingefallen.)
  • rucola
  • basilico
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crema di radicchio, zucchine grigliate, porchetta: Oh ja! Cin Cin- kekinwien.at

I Carni

  • prosciutto crudo di Loipersbach (Tschütz)
  • prosciutto cotto al rosmarino
  • mortadella
  • mortadella tartufata
  • porchetta (Dormayer – Ja, bitte!)
  • finocchiona (sbriciolona: grobe Fenschelsalami – nächstes Mal!)
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Schokobombe – kekinwien.at

Caffè Amore?

Wer dann noch kann, widmet sich den Dolce. Das Schokoküchlein mit eingebackener Minibirne macht uns nicht ganz glücklich, weil die Birne zwar optisch süß, aber leider zu hart war, und weil der Teig zu wenig Körper hatte für unsere Erwartungshaltung. Wenn schon Schoko, dann doch lieber gleich die Bomba di cioccolato (Euro 5,90): sündig und geil im besten Sinn. Aber das Cin Cin ja schließlich keine Konditorei. Obwohl, wenn man sieht wie sich Italiener für Süßigkeiten begeistern können …
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Die italienischen Limonaden dürfen natürlich nicht fehlen. :) kekinwien.at

Cin Cin

Schottenbastei 2, 1010 Wien
Tel.: +43 664 43 177 42
E – mail: ciao@cincinbuffet.at
web: http://cincinbuffet.at/ und https://www.facebook.com/pg/Cin-Cin-Buffet-189817024738995/about/?ref=page_internal

Öffnungszeiten: Mo bis Fr 7.30 – 20.00 Uhr
Nichtraucher, Take Away

(Keke Info: Bitte, wenn hungrig und durstig nicht mit dem Cin Cin im dritten Bezirk in der Seidlgasse verwechseln, denn die sind eine „Design, Publishing and Events Werbe- und Eventagentur“.)

 

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Kuro

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Kuro, Udon Restaurant und Bar

In der kulinarisch dicht besiedelten Burggasse hat Anfang November 2016 ein kleiner, hübscher Japaner eröffnet: das Kuro.

Ich verstehe den Besuch in einem Restaurant als sinnliches Erlebnis, quasi als Ergebnis eines „Gesamtkunsthandwerks“. Das Kuro (Japanisch u.a. für „Schwarz“) legt seinen Schwerpunkt laut Karte auf Sake und Udon. Damit das Erlebnis hier beeindruckend wird und nicht bloß nett, gäbe es aber noch die eine oder andere Möglichkeit der Verbesserung, wenn die Bemerkung gestattet ist.

Was spricht eigentlich dagegen, dass man zum Beispiel das gesamte Personal alle Sakes auf der Karte verkosten lässt, damit es die angebotenen Produkte auch beratend verkaufen kann? Oder was spricht dagegen, dass man als Angestellter fragt, ob man alle Sakes probieren darf vor dem ersten Tag im Service? Was ist mit der grundsätzlichen Wertschätzung für ein Produkt? Die vorhandene liebenswürdige Freundlichkeit nützt zu wenig, wenn sie nicht mit ausreichender Kompetenz gepaart ist.

 

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Kobachi, Tapas japanisch interpretiert – kekinwien.at

 

Die Gastronomie ist ein Schlachtfeld, viel mehr noch als die Liebe.

Umso mehr muss man gut gerüstet sein, oder? Wenn man es nicht ist, führt dies zu einer Serie von verpassten Chancen. In Zeiten, wo fast jeden Tag ein Lokal (wieder) zu sperrt, kann man sich das nur bedingt leisten – wenn Geld eine Rolle spielt, was ja fast immer der Fall ist. Ich bin in diesem Punkt sehr empfindlich, zugegeben. Nachdem ich aufgehört hatte in der Gastronomie zu arbeiten, ging ich über ein Jahr kaum in Restaurants essen, weil ich es einfach nicht aushielt nicht bestmöglich betreut zu werden.

Das Kuro, das das Asahi ablöst, ist irgendwie kurios: Es ist schön und geschmackvoll eingerichtet ohne zu protzen. Tradition und Moderne verschmelzen geschmackvoll und stimmig: rechts vom Eingang ein paar Zweier- bis Vierertische, links die Kochbar mit acht (fünf und drei) sehr angenehmen Thekenplätzen, im hinteren zweiten Raum darf man die Schuhe ausziehen. Aus den Lautsprechern kommt bekömmlicher Jazz und Lounge Music. Das Licht ist zu hell. (Wenn ich für jedes Lokal, in dem das Licht falsch ist, eine Euro bekäme, wäre ich bald reich.)

Vorne sitzen eher Paare, hinten Gruppen. Der erste Eindruck ist sympathisch, entspannt und doch auch elegant. Verweilt man, bemerkt man dass das Publikum insgesamt den Charakter des Lieblingswirten um die Ecke hat, nur eben auf asiatisch: Hierher kommen viele Japaner. Und das ist, mit Verlaub, ein sehr gutes Zeichen!

 

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Oshozushi mit Lachs um Euro 13,90 im Kuro – kekinwien.at

 

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Udon mit Tofu – kekinwien.at

 

Das japanische Stammbeisl

Auch die Küche ist so angelegt wie beim „Stammwirtn“, also verlässlich und gut. Hier wird nicht so kreativ und fusioniert gekocht wie im Dots oder so innovativ wie im Iko. Und das Kuro hat so gar nichts vom Mochi. Hierher kommt zum Beispiel der Josefstädter mit seiner Familie am Freitagabend um das Wochenende einzuläuten, damit die Mama nicht kochen muss. Ein paar Bobopaare aus dem Bezirk feiern das Leben mit frischem, lebendigen Essen, vielleicht auch damit sie nachher nicht müde und vollgestopft in den Seilen hängen, und doch noch auf den Christkindlmarkt am Spittelberg gehen können. Außerdem sind Freunde des Hauses da, Japaner, die ihren Hunger mit authentischer Küche stillen wollen. Ein guter Mix.

Wir verkosteten zwei der elf angebotenen Sakes. Ich bin da wahrlich keine Expertin so wie der (u.a.) Sake Sommelier Reinhard Pohorec. Auch deswegen erstaunte mich der deutliche Unterschied der beiden Sakes aus der Abteilung „Junmai Ginjo, Premium & Pure“. Der Suigei (100 ml um Euro 6,90) entsprach meiner innerer Vorstellung von Sake und machte mit seiner feinen Säure mehr und mehr Spaß. Viel lieblicher und letztlich gefälliger schmeckte der Toko (Gensh, 100 ml um Euro 8,90) mit einer deutlichen Pfirsichnote. In dieses Thema muss tiefer eingetaucht werden … Wer das nicht will, trinkt Antialkoholisches von John Lemon oder Wein vom Uibel.

Auf der Speisekarte finden sich zum Beispiel folgende Kategorien:

  • Sashimi (Euro 14,90 bis 27,90)
  • Nigiri (Euro 12,90)
  • Maki (Euro 9,90 bis 17,90)
  • Oshizushi (Euro 11,90 bis 17,90)
  • Don (Euro 26,90)
  • Udon (Euro 7,40 bis 15,90)

Wir hatten die Japanischen Tapas (Kobachi, 1 Stück um Euro 4,00 oder 2 um Euro 7,00 und 3 um Euro 10,00). Das Angebot wechselt täglich und die Portionen sind eher groß. Will man noch eine Nudelsuppe danach genießen, sollte man schon wirklich hungrig sein. Sehr gut der Salat mit Algen und der Seidentofu mit Rindfleisch. Der getrocknete Tofu in der typischen Nudelsuppe danach hatte eine überraschend süße Note, die passte aber gut. Wie isst man als Europäer diese dicken, rutschigen Nudeln korrekt? Die Oshizushi vom Lachs mundetet gut und hinterließen keinen bleibenden Eindruck. Die verwendeten Zutaten waren tadellos, alles wurde frisch ad hoc zubereitet. Das Zusehen an der Kochbar macht Spaß.

Fazit: Ein netter Japaner – neu im Grätzel.

 

Kuro, Teilansicht des Interieurs mit fröhlichen Gästen - kekinwien.at

Kuro, Teilansicht des Interieurs mit fröhlichen Gästen – kekinwien.at

 

 

Kuro

Burggasse 18, 1070 Wien
Tel.: +43 660 72 40 346
E – mail: udon@kurojapan.com
web: www.kurojapan.com

Öffnungszeiten: Mo bis Sa 17.30 – 23.00 Uhr
(Anfangs hatte man auch mittags offen – kommt vielleicht wieder.)
Nichtraucherlokal, nur Barzahlung möglich!

 

schwer in ordnung - 3 sterne - kekinwien.at

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Dolce Pensiero Vienna

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Noch ein neuer Italiener im 1. Bezirk: Dolce Pensiero.

Denn einen süßen Gedanken kann man immer brauchen …

Was mich angeht, so darf sich diese Entwicklung, dass sich italienischer Lebensstil hierzulande ausbreitet, sehr gern fortsetzen. Italienisches Essen trat seinen Siegeszug an, nachdem wir spätestens in den 1970ern an die „Hausmeisterstrände“ von Jesolo und Caorle gereist waren. Also bei mir was das so. Seitdem lieben alle Italien und italienische Küche.

Heute sind die Ansprüche verändert: Man versucht sich quasi selbst an der echten neapolitanischen Pizza. Gelingt gar nicht schlecht, denkt man an die Pizza Mari zum Beispiel. Das Know How kommt natürlich von echten Pizzaioli. Der Aperitivo ist chic geworden in den letzten ein, zwei Jahren. Und Negroni trinken sowieso.

Dolce Pensiero, Ambiente - kekinwien.at

Dolce Pensiero, Ambiente – kekinwien.at

 

Wer ein Mal mit einem waschechten Italiener in einer Konditorei war, weiß: Die Jungs stehen auf süß. Und ich meine jetzt nicht nur das großartige Eis wie zum Beispiel in der Gelateria Romana. Dass nun am 24. November 2016 eine echt italienische Konditorei aufgemacht hat, ist ebenso logisch wie konsequent. Das hübsche, helle Lokal ist uns beim Durchstreifen des ersten Bezirks aufgefallen, aber als dann Michael Vesely vom reisinger’s uns von den netten neuen Nachbarn erzählte, gab es kein Halten mehr.

 

Dolce Pensiero, die Vitrine - kekinwien.at

Dolce Pensiero, die Vitrine – kekinwien.at

 

Die beiden Brüder aus der Lombardei machen alles selbst in der angeschlossenen Backstube. Das Brot für die Tramezzini darf 18 Stunden lang gehen und ist gelb vor lauter Butter. Nur der Anblick macht schon Vergnügen!

Auf der fb – Seite des Lokals klingt das so: Williams und Alex machen ALLES selbst und frisch … zum Frühstück: süße Plunder mit Crema pasticcera. Marmelade, Mandelpaste, Rosinen, … oder Croissant und Pain au chocolat nach französischer Rezeptur und zum Lunch oder zwischendurch: Pizza al taglio, Arancini, Panino, Veneziana gastronomica (pain surprise), Salate, Quiche, uvm.“
Wer gerade auf Diät ist, sollte die Gegend unbedingt meiden. Sehen und essen sind eins.

Das wird Panettone! kekinwien.at

Das wird Panettone! kekinwien.at

 

Bei unserem Besuch waren übrigens nur ItalienerInnen anwesend, die sich genau wie wir Kaffee (Espresso um Euro 1,90) mit Petit Four (Euro 1,40)und ein Plauscherl gönnten. Es schmerzt fast, wenn man dann wieder auf die Straße tritt und in Wien ankommt. Sogar das mit dem plärrenden Radio ist wie in Italienl: Hier ist es halt Krone Hit, aber das passt schon so.

Das auch brandneue Cin Cin hat einen ernst zu nehmenden Mitbewerber bekommen. Ein süßer Gedanke …

 

Der Panettone vom Dolce Pensiero - kekinwien.at

Der Panettone vom Dolce Pensiero – kekinwien.at

 

 

 

Dolce Pensiero Vienna
Frühstück, Cafe, Konditorei, Lunch, Aperitiv

Salzgries 9, 1010 Wien
Tel.: +43 1 99 27 462
fb: https://www.facebook.com/dolcepensierovienna/?fref=ts

Öffnungszeiten: täglich 7.00 bis 21.00 Uhr !
Eröffnungsangebote bis 15.12.2016:
Caffé und Brioche um Euro 3,20, Cappucchino und Brioche um Euro 3,90
Panettone 110 g um Euro 3,20 und 1 kg um Euro 20,00

 

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Pastrami Baby!

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Der Foodtruck hat eingeparkt.

Soll heißen: Pastrami Baby! ist sesshaft geworden und jetzt ein Lokal in der Lerchenfelderstraße 51.

Die Jungs meinen es echt ernst. Ich könnte íhnen stundenlang zuhören wie sie über Pastrami reden, darüber wie sie Gemüse einlegen und überhaupt, warum sie was wie angehen. Der Qualitätsanspruch ist hoch, sie machen alles selbst, also der Käse ist von Jumi und das Brot vom Gragger, aber sonst alles hausgemacht, bald sogar das Ketchup. Richtige Tüftler sind das. Man fühlt sich auch ein bisschen wie in einer Küche, denn wenn zwischen den Bestellungen gerade Zeit ist, werden Kirschtomaten eingestochen und in ein riesiges Glas eingelegt.

 

Interieur von Pastrami Baby! - kekinwien.at

Interieur von Pastrami Baby! – kekinwien.at

 

Apropos Brot.

Beim klassischen Pastrami Sandwich, ist es ein mehr oder minder labbriges, reines Roggenbrot. Ich finde ja, dass man das Sandwich dann nur sehr schwer essen kann, wenn es ordentlich dick befüllt ist. Ich bin allerdings auch nicht wahnsinnig geschickt. Konstantin Kerschbaum, Robert Haider und Barbara Fegerl haben jedenfalls zusammen mit dem Bäcker Gragger eine Variante des Österreichischen Schwarzbrots für ihren Signature Dish entwickelt: Nicht purer Roggen, sondern nur 30 Prozent, mit Kreuzkümmel, Kümmel und ein bisschen Anis. Selbst wenn man das nicht weiß, fällt einem auf, dass das Brot überraschend dicht und gschmackig ist. Ich mag das!

Wer Pastrami sagt, muss auch Cole Slaw sagen!

Was die euphorischen Foodies auch zustande gebracht haben, ist der mit Abstand beste Cole Slaw der Stadt. Was Pastrami und Co betrifft, habe ich mir ein paar Kilo Körpergewicht und reichlich Expertise angegessen, als ich alle, absolut alle Pastrami Sandwiches in Wien verkostet habe im Lauf von mehreren Monaten. Das kannst du hier nachlesen. Wenn ich sage, das ist der beste Cole Slow, dann kann ich das auch sagen: feucht, knackig,  zarte Süße, der Schnittlauch stört gar nicht und die karamelisierten Walnüsse sind der Bringer. Kann man auch extra bestellen mit Brotchips drauf.

 

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Classic Pastrami, klein, mit Cole Slaw im Pastrami Baby – kekinwien.at

 

 

Echt scharf, Baby!

Tatsächlich ist die mollige Milde dieses Cole Slow auch nötig zu diesem Pastrami. Aber hallo, ist das pfefferscharf! Ich finde das Gericht sowieso irgendwie männlich. Das Classic Pastrami  im 7. Bezirk ist dann eben ein großartiger Macho. Eine kleine Portion (Euro 8,90) macht satt und man kann, wenn man ein Vielesser ist wie ich, noch ein zweites Gericht kosten. Die große Portion (Euro 12,90) ist eine ausgiebige Mahlzeit und die Jungs sparen nicht mit dem Fleisch. Was soll ich sagen, mein inneres Ranking wurde ordentlich über den Haufen geworfen. Trotzdem, mein persönlicher Favorit bleibt das im reisinger’s, weil Machos kann ich nicht jeden Tag vertragen, manchmal ist mir mehr nach Softie. Und ich meine immer das Sandwich!

 

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Kostprobe vom Nudelsalat – kekinwien.at

 

Was es noch gibt bei Pastrami Baby!?

Ich habe noch das Hühnerleberbrot verkostet. Auch da ist keiner geizig mit dem Belag. Das Brot ist wie Pumpernickel, der Aufstrich sehr gut, die eingelegte Rotweinbirne und die Nüsse passen geschmacklich sehr gut zur Leber und zur dezente Säure des Brotes. Sehr erfreulich. Die Kresse darauf würde ich natürlich weglassen. Aber was Kresse betrifft, habe ich einen Vogel. Schon was Grünes drauf, wenn man mag, aber die Deko muss zu den Aromen des Gerichts passen. Zitronenverbene? Melisse?

Der Blak Stoc Cider (Euro 4,40 mit 4,5 Vol% Alkohol) dazu passte sehr fein. Sonst gibt es im Kühlschrank zum selber Herausnehmen allerlei lustige Limonaden und natürlich Craft Beer. Stimmiges Konzept.

 

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Hühnerleber, Rotweinbirne – kekinwien.at

 

Die Speisekarte

Das Ruben muss auch sein. Und der Nudelsalat! Normalerweise kann man mich Nudelsalat ja jagen, aber der ist wirklich gut. Und wenn es draußen knackig kalt wir, ist eine Suppe und danach ein kleines Sandwich wohl das optimale Menü. Also kulinarisch langweilig wird einem hier sicher nicht.

 

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Die Brote im Pastrami Baby! – kekinwien.at

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Speisekarte, Pastrami Baby! – kekinwien.at

 

 

Aus der Zeit mit dem Foodtruck haben die Betreiber viel Erfahrung mit den Vorlieben ihrer Klientel sammeln können. Jetzt haben sie mehr Platz für die Produktentwicklung. Wenn man auf der Facebook – Seite von Pastrami Baby! schaut, kann man das sehr schön verfolgen. Auch Vegetarier werden versorgt übrigens.
Sesshaft werden ist gut.

 

#pastramibaby #nr1flavour #weareopen #streetfood #pastramiwien #realshit #newlivingroom #comeinandfindout

Ein von pastrami baby (@pastramibaby) gepostetes Foto am

 

 

Pastrami Baby!

Lerchenfelderstraße 51 / 15 – 15a, 1070 Wien
Tel.: +43 1 5222 168  und +43 680 50 20 580 
E – mail: office@pastramibaby.at und pastrami-baby@gmx.at
web: https://pastramibaby.at/

Öffnungszeiten: Mo bis Sa 10.00 – 22.00 Uhr
Take Away!

Achtung! Man kann nicht reservieren, aber das ist auch nicht unbedingt nötig, denn hier drehen sich die Tische schnell und das aufmerksame Service der Inhaber lässt einen sicher nicht hungrig und verzweifelt zurück.

 

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Auf dem Markt im Winter: Knollen!

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Bodenschätze.
Großes Knollen-Potential unter der Erde vergraben!

“Im Winter da wächst doch kein heimisches Gemüse, ist es da nicht recht öd auf dem Markt? “
Mitnichten, es gibt ein viel besseres Angebot als im Supermarkt und das von österreichischen Gemüse-Bäuerinnen und Bauern!

Auf dem Markt im Winter: Knollen! - kekinwien.at

Auf dem Markt im Winter: Knollen! – kekinwien.at

Wenn’s richtig kalt wird, kann ohne Glashaus nur angeboten werden, was unter der Erde wächst. Alte Kartoffelsorten kehren zurück, Petersiel-, Hafer- und Schwarzwurzeln, um nur drei aufzuzählen, eine Auswahl an Karotten von weiß bis violett, Steckrüben, Rote Rüben und Speiserüben in so vielen verschiedenen Sorten, dass sie kaum jemand alle kennt.

Jede schmeckt gut und jede anders! Zumindest, wenn man keinen durch industrielle Fertignahrung verdorbenen Gaumen hat. Den Blick für die wenig bekannten Raritäten hat man rasch entwickelt. Dann kommt einem schon beim Marktspaziergang ein Gusto auf die schmackhaften, wärmenden Speisen, die man daraus kochen kann.

 

Topinambur. Auf dem Markt im Winter - kekinwien.at

Topinambur. Auf dem Markt im Winter – kekinwien.at

 

 

Topinambur.
Die kleinblütige Sonnenblume mit ‘falschem’ Namen

In ihrer nordamerikanischen Heimat heißt die Verwandte der Sonnenblume heute ‘Jerusalem Artischocke’, obwohl sie weder ein Distelgewächs ist, noch irgend eine Verbindung nach Jerusalem hat. Die spanische Bezeichnung für Sonnenblume ‘girasol’ wurde so lange falsch ausgesprochen bis ‘Jerusalem’ daraus wurde.

Der in Frankreich und im deutschsprachigen Raum gebräuchliche Namen ‚Topinambur‘ wurde ihr im 17. Jahrhundert in Paris zugedacht, als gerade der brasilianische Indianerstamm der ‘Topinamba’ offiziell die Französischen Hauptstadt besuchte und gleichzeitig die ersten ‘heliantus tuberosus’ (lat.) importiert wurden. Da das damals ursprüngliche Verbreitungsgebiet von Nord- bis Mittelamerika reichte, haben die Namensgeber die Knolle sehr wahrscheinlich nicht gekannt. So eigenartig entstehen die Namen vieler Pflanzen und manchmal ist es recht verwirrend, sich mit den nicht gerade logischen Bezeichnungen (wie ‚gelbe Rote Rübe‘) zurecht zu finden. Viele von uns kennen die Topinambur aber auch als Pflanze, die sich ‘ohne Einladung’ im Garten ansiedelt und rasch verbreitet.

Gekocht wird aus dieser ‘Sonnenblume-Knolle’ vor allem eine gute Creme-Suppe. Für mich sind Gemüsechips aus der Topinambur die besten von allen. Man muss die Topinambur nicht schälen, roh kann man sie, im Gegensatz zu vielen andere Knollen, nicht essen.

Als Knollenneuentdeckung hat sie sich auf den österreichischen Märkten in den letzten Jahren gut etabliert und ist zumindest in den Städten heute wahrscheinlich wieder so weit verbreitet wie sie es Anfang des vergangenen Jahrhunderts noch war.

Meine aktuell neueste Entdeckung ist Yacon – eine südamerikanische Verwandte, mit ihrem an Birne erinnernden Geschmack ist diese sicher auch für Süßspeisen bestens geeignet. (Bei Krautwerk am Samstag auf dem Karmelitermarkt oder Biohof – Zum Grünen Baum am Samstag auf dem Kutschkermarkt).

 

Erdmandeln ! Gefunden auf dem Markt im Winter - kekinwien.at

Erdmandel ! Gefunden auf dem Markt im Winter – kekinwien.at

 

Erdmandeln.
Knabberknollen und ein veganes Milchgetränk

Kleine braune Kugerl auf dem Biostand: Kann ich diese Knollen zu etwas brauchen? Erdmandeln, sagt die charmante junge Marktstandlerin, ah, die spanische Chufa fällt mir ein. Daraus macht man doch die köstliche Horchata. Aber wie soll das feine spanische Getränk aus den gar nicht saftigen Knollen entstehen? Das will ich aber haben, denn schon lange suche ich dieses mandelmilchige Getränk in Österreich. Da entdecke ich das neue Buch Knollen in einer interessanten Gemüse-Reihe (Kohl, Algen!) im Kosmos Verlag mit dem Rezept.

Horchata: 250g getrocknete Erdmandeln mit 1 Liter eiskaltem Wasser 36 Stunden in den Kühlschrank stellen. Mit dem Mixstab pürieren. Durch ein Tuch seihen und noch einmal aufmixen. Fertig.

Doch etwas aufwendig, ich suche lieber weiter DAS Lokal in Wien, das Horchata anbietet. Da die Erdmandelmilch vor allem gut gekühlt schmeckt, ist sie besser im Sommer zu genießen, aber man kann sie jetzt vor allem für viele Desserts als Milchersatz verwenden. Wenn man das Milch-Püree als Ausgangsprodukt für all diese Gerichte mit weniger Wasser macht und nicht durchseiht, kann man es für pikante Gemüsegerichte wie Aufläufe oder gebratene Gemüsepuffer verwenden.

Erdmandeln werden auch als Flocken für Müsli oder als Mehl zum Backen angeboten. Nichts für mich, lieber hab ich die braunen eingeweichten ‘Bemmerl’, wenn sie kurz gebraten sind. Der Kick in Currys! Die getrockneten Cyperus esculentus (lat.) sind wie Bohnen monatelang haltbar und man sie auch getrocknet einfach so knabbern.

(Bei Biohof Rampf – am Samstag auf dem Karmelitermarkt, Naschmarkt – Bauernmarkt, Biomarkt-Langegasse und auf dem Rochusmarkt auch freitags.)

Kerbelwurzel, auf dem winterlichen Markt - kekinwien.at

Kerbelwurzel, auf dem winterlichen Markt – kekinwien.at

 

Kerbelwurzeln.
Der Leckerbissen für die große Küche

Für mich könnte die Kerbelknollen zu einem Lieblingsgemüse werden. Sie sind leider im umfassenden ‘Knollen’ Buch nicht enthalten, vielleicht weil sie mehr Pfahlwurzeln als Knollen sind? Das Buch enthält unglaubliche 18 verschiedene, bekannte wie unbekannte Sorten und beschreibt sie vom Anbau über die gesundheitlichen Vorteile bis hin zu Rezepten.

Auf Pariser Märkten sind die Kerbelwurzeln als Cerfeuil tubéreux im Winter fast überall zu haben, da sie gerne als Beilagenalternative zu Kartoffeln verwendet werden. Da im 21. Jahrhundert zum Glück nicht nur in Frankreich Abwechslung in der Küche gesucht wird, kommen die Chaerophyllum bulbosum (lat.) hoffentlich auch bald auf unsere Märkte. Anders als die jahrzehntelange österreichische Einheitsbeilage kann man den Knollenkerbel auch roh essen, einfach in dünne Scheiben geschnitten mit einer Vinaigrette schmeckt sie ‘gemüsig’, ‘kastanig’. Zubereitet sind sie so genauso einfach wie Kartoffeln – gekocht springt sie geradezu aus der Schale. Geschmacklich legen sie dabei ordentlich an Süße zu, werden fast ‚marzipanig‘.
Ein hervorragendes Wintergemüse, das im Oktober geerntet wird, aber nach einigen Wochen Lagerung von Dezember bis März am besten schmeckt.

Kerbelkraut (lat.: Anthriscus cerefolium) ist eine andere Pflanze, wenn auch beide aus der Familie der Doldenblütler stammen.
Das auch Knollenkerbel oder Kerbelrübe genannte Gemüse ist keine neuartige Erfindung, das ‘Beperle’ gab es als Kulturpflanze auch bei uns schon im Mittelalter, heute findet man meist nur noch die verwilderte Form. Findige Köche und Köchinnen, auch aus der sogenannten Spitzengastronomie, posten im Internet Rezepte, die Lust zum Nachkochen machen – wie wäre: Orzotto mit Bier und Kerbelwurzeln?

(In Wien hab ich noch keine Kerbelwurzel gefunden. In München am Viktualienmarkt z.B. bei Weyel Stand 7 – Empfehlung!
Liebe Wiener Marktfahrer_innen: Wäre das nicht etwas für Euer Sortiment?)

 

Keker Buchtipp:

Knollen – Vergrabene Küchenschätze aus aller Welt
Von Peter Becker, Verlag Kosmos, Preis ca. Euro 25,90
1. Auflage 2016, Umschlag/Ausstattung: 120 Farbfotos, 18 SW-Zeichnungen, 261x21x198mm (LxBxH), Seiten: 160, EAN: 9783440146576

 

Knollen! Auf dem Markt im Winter - kekinwien.at

Knollen! Auf dem Markt im Winter – kekinwien.at

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Mraz und Sohn

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Manchmal muss es Luxus sein.
Wir waren bei Mraz und Sohn.

Man muss läuten. Pünktlich um 19.00 Uhr gewährt man Einlass und führt uns zu unserem Tisch im mittleren Raum. Schade, ich wäre gern am Kitchen Table gleich beim Eingang gesessen, weil mit Blick in die Küche. Andererseits wäre ich dann wohl so absorbiert vom Geschehen, dass ich nicht mehr plaudern und nichts wirklich schmecken kann.

In freudiger Erwartung ... Mraz und Sohn - kekinwien.at

In freudiger Erwartung … Mraz und Sohn – kekinwien.at

 

Das Ambiente ist Stückwerk.

Die baulichen Gegebenheiten sind nicht einfach, aber ein paar Details wie die Reliefbuchstaben an der Wand hätte man sich bei der Dekoration von uns aus ruhig schenken können. Pia und ich sind uns wieder mal einig. Dennoch, insgesamt fühlen wir uns rundum  wohl und eine adäquate Bühne für das Menü von vier, sechs oder neun Gängen ist zweifellos vorhanden. Abneigungen und Allergien werden abgefragt, dann kann es los gehen.

Ein Blick in die Küche von Mraz und Sohn - kekinwien.at

Ein Blick in die Küche von Mraz und Sohn – kekinwien.at

 

Mraz und Sohn, die Preise

Reden wir übers Geld. Hier geht es um das Luxussegment, um High End. Ein großes Team, der Weinkeller, die Produkte, die Entwicklungsarbeit, die Kreativleistung, … die Dinge haben ihren Preis. Nur wer hier gegessen hat, kann beurteilen, ob Preis und Leistung sich die Waage halten. Das Couvert kommt auf Euro 4,90 und der kleine Espresso kostet Euro 3,20. Mraz und Sohn gehört bei den Teuren zu den Günstigeren.

  • 4 Gänge Euro 65,00 / 4 Gläser Euro 49,00
  • 6 Gänge Eur0 86,00 / 6 Gläser Euro 59,00
  • 9 Gänge Euro 112,00 / 9 Gläser Euro 79,00

 

In freudiger Erwartung ... Mraz und Sohn - kekinwien.at

In freudiger Erwartung … Mraz und Sohn – kekinwien.at

 

Essen als Erlebnis in der Vorstadt

Es geht sofort los, Grüße aus der Küche, Zack, zack, Schlag auf Schlag. Vier Amuse Gueules kommen in ziemlich rascher Abfolge. Da die Einzelheiten optisch und geschmacklich teilweise spektakulär sind, fühlen wir uns ein paar Augenblicke lang überfordert. Das fand ich bei Amador besser, denn dort kamen die vier Grüße aus der Küche gleichzeitig, wurden erklärt und vor einem „aufgebaut“. Ist man mit dem Staunen fertig, kann man sich Bissen für Bissen durchkosten. Vermutlich ist das auch für die Servicemannschaft angenehmer. Gegrüßt wurde bei Mraz und Sohn so:

 

Bierstangerl, Liptauer - Mraz und Sohn - kekinwien.at

Bierstangerl, Liptauer – Mraz und Sohn – kekinwien.at

 

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Detail des 3. Amuse Gueules – kekinwien.at

 

  • Ein Löffel voll Asia-Glück steckt in einem Kopf Spitzkraut: Wasabi, Nuss, Karotte und Kraut machen den Mund wunderbar bereit für alles, was noch kommen soll. Und nein, der Krautkopf ist nur Deko!

 

  • Sogleich kommt eine Entenleberpastete mit Maronihülle. Ja, man denkt an einen Herbsttag in Paris. Und nein, die Maroni darunter sind roh und nur zum Anschauen. Man merkt, dass das junge Team Humor hat neben geballter Kompetenz, denn der deutliche Hinweis darauf, was wie gegessen werden soll, kommt aus der Erfahrung mit Gästen, die schlicht alles verzehren wollten.

 

  • Ein „Altwiener Bierstangerl“ mit Liptauer wird serviert. Witzig. Sehr gschmackiges selbst gemachtes Brot und der Liptauer dazu ist  schön in seine Komponenten zerlegt. Das macht Spaß. Dazu ein Bissen aus Kalb, Sepia, weißen Bohnen, Curryblättern, Datteln: Ein sehr gelungenes Spiel aus Konsistenzen und trotz Curry ganz rund und harmonisch.

 

  • Dann wieder Asien: Variation einer Misosuppe mit ausgelöster Jakobsmuschel, Eidotter, Selleriestange.
    Andächtiges Schweigen zum ersten Mal.

 

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Auch so kann Misosuppe sein. Mraz und Sohn – kekinwien.at

 

Es ist weiß.

Das Porzellan. Auch von Serax. Wir freuen uns. Es entsteht eine Pause beim Essen. Fast ein bisserl zu lang nach dem Durchmarsch eben. Wir genießen, dass es Zalto Gläser gibt. Wir haben die Weinbegleitung gebucht. Ich werde das jetzt nicht im Detail besprechen, das wäre ein halbes Buch … Der Sommelier Simon Schubert weiß, was er tut und es hat alles gepasst, manches begeistert. Küche und Keller verstehen einander. Österreich, Kalifornien, Korsika, Spanien. Ich war mit dem roten Korsen nicht ganz glücklich, pia sehr wohl.

Im Service schwirren viele junge Menschen herum, die einen bestens geschult und mit distanzierte Freundlichkeit betreuen. „Viel Spaß“! sagen sie, wenn sie den Teller einstellen. Ja, durchaus. Vielleicht glaubt man eine Spur zu viel an die Inszenierung hier. Hätte man nicht nötig. Das Lokal füllt sich. Im zweiten Raum speist eine größere Gruppe. Die Stimmung ist gelöst.

 

Hirschlos

 

Hirschlos. Mraz und Sohn - kekinwien.at

Hirschlos. Mraz und Sohn – kekinwien.at

 

Der erste Gang. Sellerie, Tanne, Hirschtatar. Der Teller ist ein Gebirgsrelief, oben thront das Tatar. Die Tanne ist ein Öl. Die Vogelbeere darf auch mitspielen. Die Schätze des Waldes. Das Tatar ist perfekt abgeschmeckt, nicht zu fein geschnitten. Ich koste alles einzeln, alles zusammen. Perfekt. Stille.

 

Ana K.

Wow, fast zu schön um es zu essen kommt das Kalbsbries in einer goldenen Schale (Beitragsbild ganz oben). Dazu wunderbar der Karfiol in mehrerlei Gestalt. Und Ananas. Mutig. Die Ananas hätte mehr Sonne vertragen. Ihre Säure drängt sich ein bisschen vor. Estragon ist da noch. Spannend insgesamt. Macht es Spaß? Ja.

 

Der schwarze Kabeljau

 

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Der schwarze Kabeljau. Mit Trüffel. Mraz und Sohn – kekinwien.at

Jetzt ist der Moment für Trüffel. Als Special wurden heute nämlich Trüffel oder Kaviar angeboten. Wir sagten „Ja“ zu Trüffel. Er kommt. Ah, dieser Duft! Der Teller wird eingestellt: gedämpfter Kabeljau, Trüffeleggnog, Kohlsprossen in zwei Darreichungsformen, eine Speckhülle, Erdnüsse ohne Haut. Jetzt frische Trüffel darüber hobeln lassen. Zum richtigen Zeitpunkt „Stopp“ sagen. Weil zu wenig ist sinnlos und zu viel erschlägt die Komposition. Außerdem Euro 9,00 pro Gramm. Geht das alles zusammen?
Kosten. Großartig. Mutig. Ein Moment, den man festhalten möchte.

Tafelspitz

 

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Tafelspitz! kekinwien.at

 

Es wird wieder lustig. Alle klassische Geschmackskomponenten des österreichischen Klassikers sind vorhanden. Aber das Gericht selbst wurde wieder dekonstruiert. Das mag ich, wenn jemand nachdenkt. Zwiebel. Lauch. Apfel. Ein Süppchen. Das Fleisch. Sehr gefällig dessen Konsistenz. Geschmacklich alles wunderbar, aber die Geometrie des Suppentöpfchens macht einem das Essen nicht gerade leicht.

Käse vom Wagen

 

Käse vom Wagen und noch ein paar Kleinigkeiten, Mraz und Sohn - kekinwien.at

Käse vom Wagen und noch ein paar Kleinigkeiten, Mraz und Sohn – kekinwien.at

 

Der Brotwagen ist ein sehr lässiges, fahrbares Regal und beherbergt siebzehn (!) unterschiedliche hausgemachte Brote. Ist das übertrieben? Wer soll das bloß essen, denke ich. Wieviel davon wird dann am Ende des Abends womöglich weggeschmissen werden? Im Laufe der Stunden unseres Besuches schrumpfen die Brote auf dem Servierwagen deutlich, beobachten wir. Tatsächlich, das scheint alles aufgegessen zu werden. Gut. Überhaupt die Brotkultur an sich hier. Brot ist Teil meiner kulinarischen Sozialisation. Brot ist ein wesentlicher Bestandteil der Österreichischen Küche. Stimmig, wenn es gewürdigt wird. Siebzehn Sorten: Mohn – Powidl, Rosine – Erdnuss, Sauerteig, Grammeln, Steinpilz, …

 

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Brot, das begeistert – kekinwien.at

Der Käsewagen mit rund 50 Sorten ist nicht minder spektakulär. Die Präsentation obliegt dem jungen Restaurantleiter Manuel Mraz. Dafür darf man sich Zeit nehmen. Gelungene Präsentation. Schöne Reifegrade. Ein kleiner heißer Erdäpfel mit Olivenöl und Salz in Folie kommt dazu, Parmesansticks, sechs „Beilagen“. Es sieht aus wie bei einem Gelage eines Renaissance Fürsten. Habe ich schon gesagt, dass das Spaß macht?

Eine kleines Zwischengericht noch. Statt des sonst üblichen Sorbets erfrischt eine mit Hilfe von Stickstoff gekühlte Eispraline: Kalamansi, Erdnuss, eine leichte Note von Kokos. Ein sehr amüsantes Erlebnis. Nach dem Käse sind die Geschmacksknospen jetzt wieder erfrischt und gut vorbereitet auf das Dessert.

 

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Statt Sorbet … kekinwien.at

 

Nashi Birne

Nashi Birne brauche ich überhaupt nicht. So gut wie nie bekommt man sie bei uns reif zu kaufen. Ihre Saftigkeit mag der der heimischen Birnen überlegen sein, aber die Ökobilanz … Sie kommt als Strudel. Wieder ein Tribut an die Österreichische Küche. Darüber luftige Misoplatten mit Joghurt, die schmecken wie saures Windgebäck, Verbene als Pulver darüber und Kardamoneis dazu. Ich nehme alles zurück. Das geht so nur mit Nashi. Ich bin wieder sprachlos vor Begeisterung.

 

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Nashistrudel. Dessert. Mraz und Sohn – kekinwien.at

 

Wir nehmen noch ein Glas Rotwein und Kaffee (Altwien). Wir wollen in die Verlängerung gehen. Nach sechs Gängen. Wir sind glücklich, satt, dankbar. Die Petits Fours schweben daher. Sie halten das Niveau des Menüs. Dann noch etwas Ungewöhnliches: Quittensaft im Römerglas und auf dem groben Holzbrett Schwarzbrot mit Ziegenkäse und Speck. Ein Mund voll Deftigkeit. Schmeckt rund, Saft dazu trinken, die Fruchtsäure federt das Schwere ab. Alles gut, aber für mich der falsche Zeitpunkt in der Speisenfolge oder schlicht zu viel.

Wir lehnen uns zurück. Schön war’s.

Vieles hat uns überrascht und begeistert. Manches wird für immer im Gedächtnis bleiben. Beim Abschied bekommt man die Speisekarte feierlich überreicht. Man wünscht sich insgeheim, hier mindestens ein Mal im Jahr Zeuge der Entwicklung der überaus spannenden, mutigen, kreativen Küche des Markus Mraz sein zu dürfen.

 

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Deftiger Schlusspunkt im Restaurant Mraz und Sohn – kekinwien.at

 

 

Mraz und Sohn

Wallensteinstraße 59, 1200 Wien
Tel.: +43 1 330 45 94
E – mail: restaurant@mrazundsohn.at
web: www.mraz-sohn.at

Öffnungszeiten: Mo bis Fr – 24.

 

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