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Neuigkeiten aus dem Grätzel: Restaurant am Kalvarienberg

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Warum in die Ferne schweifen? Einen guten Wirten gibt es oft ums Eck.
Neu im 17. Hieb: 
Das Restaurant am Kalvarienberg.

Ein Stammbeisl zu haben ist eine Art Grundbedürfnis. Dieses zu befriedigen und sein Stammbeisl zu finden, ist oft gar nicht so einfach. Es soll in der Nähe sein, zumindest die kulinarischen Basics beherrschen, ein bis zwei Lieblingsgetränke auf der Karte haben und das menschliche Ambiente muss auch passen. Meistens sucht man in „Weitweg“ und übersieht das Gute, das so nahe liegt.

An der Ecke Geblergasse / Kalvarienberggasse haben schon ein paar Wirte ihr Glück versucht. Aber sie haben eben nur Wirtshäuser erschaffen und keine Gasthäuser.
„Kunst, Kultur und Kulinarik“ hat sich das neue Team vor Ort auf seine Fahnen geschrieben. Man veranstaltet Vernissagen, Weinverkostungen, Tanzabende, Buchpräsentationen, macht selber Eis und kocht sich wienerisch quer durch die Hausmannskost. Kurz: Es tut sich etwas im Grätzel.

"Gebackene Hendlstreifen in Sesamkruste auf buntem Salatteller mit Kernöl-Rahmdressing" um Euro 9,60, Foto (c) Claudia Busser - kekinwien.at

„Gebackene Hendlstreifen in Sesamkruste auf buntem Salatteller mit Kernöl-Rahmdressing“ um Euro 9,60, Foto (c) Claudia Busser – kekinwien.at

Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Ofenkartoffel … Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

"Geröstete Knödel mit Ei und Blattsalat" um Euro 6,50 Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

„Geröstete Knödel mit Ei und Blattsalat“ um Euro 6,50, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Die Speisekarte ist riesig, die Portionen auch. Das Mittagsmenü gibt es ab Euro 5,90 inklusive sehr nettem Service. Mittags sieht man Pensionisten, Handwerker, Nachbarn. Abends ist das Publikum gemischter: Hungrige, Freunde, Neugierige. Alles ist noch ganz neu.

Zwei Dinge fand ich besonders bemerkenswert: Wenn man in einem der beiden Schanigärten sitzt, nämlich in dem auf der Geblergasse, dann ergeben sich sehr witzige Situationen, wenn ein Auto auf der Kreuzung stehenbleiben muss. Dann ist man plötzlich auf Augenhöhe mit dem Fahrer … Zweitens war ich noch niemals in einem Lokal, das so sauber ist!

Man darf gespannt sein, wie es hier weiter geht.
Ein Mal um die Ecke zu sehen vor der Haustür, ist auf alle Fälle eine gute Idee!

Hausgemachtes Speiseeis, vegane Sorten inklusive, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Hausgemachtes Speiseeis, vegane Sorten inklusive, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

 

Restaurant am Kalvarienberg

Kalvarienberggasse 21/ Ecke Geblergasse, 1170 Wien
Tel.: +43 1 947 8450
E-mail: office@restaurant-kalvarienberg.at
Web: www.restaurant-kalvarienberg.at

Öffnungszeiten: Mo bis So 11:00 – 23:00 Uhr (Küche bis 22:00 Uhr)
Mittagsmenü: Mo bis Fr 11:00 – 14:30 Uhr
Inhaber: Familie Schüller
Nichtraucherlokal, zwei Schanigärten, Eistheke, umfangreiches Veranstaltungsprogramm.

 

rating_3sterne

 

 

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Botanical Garden, new bar in town

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Langsam, aber sicher kommt man mit dem Trinken nicht mehr nach. Es ist schon wieder passiert: Mit dem Botanical Garden eröffnete gestern hochoffiziell eine weitere Cocktail Bar in Wien.

Die schöne Tür des Vorgängerlokals ist geblieben und die Sitzplatzordnung zitiert vertrauensbildend das Diner unter dem Cafe Stein in der Währingerstraße 6 – 8 im 9. Bezirk. Was mich besonders freut: Die damals stilgebenden Holzjalousien durften bleiben. Ich mag sie, denn im Inneren der Bar ist man gut beschützt, während man von außen hineinlugen und die momentane Lage beurteilen kann. Ansonsten weht ein absolut frischer Wind in der Bar. Obwohl beim Botanical Garden müsste man fast Meeresbrise sagen …

Aus den Tiefen des Ozeans gibt eine Reisenkrake an der Wand ihren Schatz frei: eine Flasche Bombay Sapphire, unverkennbar die Leitspiritouse dieser durchdacht sortierten Bar. Die Seemannsbraut daneben freut das ebenso wie uns.

Für die Motive der sehenswerten Malereien an den dunkelgrau gewischten Wänden des Lokals lieferte Sammy Walfisch, einer der Betreiber, die Inspiration. Der renommierteTatookünstler Roberto Pulvano setzte die alten Seefahrermotive in Entwürfe um – und dieser Mann durfte immerhin schon die halbe Mannschaft von Juventus Turin stechen.

Botanical Garden Pre Opening: Das Lokal war noch nicht ganz fertig, aber Stimmung und Atmosphäre passten schon sehr gut! Foto (c) kekinwien.at

Botanical Garden Pre Opening: Das Lokal war noch nicht ganz fertig, aber Stimmung und Atmosphäre passten schon sehr gut! Foto (c) kekinwien.at

Hier wird also in allen Belangen Wert auf Qualität gelegt. Und das ist kein Widerspruch zur Vision, die Walfisch so formuliert: „Roh und unverschlüsselt soll der Charakter dieser Bar sein, einer Bar, die für die Leute da sein will!“

Streicht man mit der Hand über die geölten Holztische oder die wie polierter Estrich wirkende Oberfläche des optimal in den Raum gesetzten Tresens, so glaubt man es. Die gepolsterten Bänke sind in Petrol gehalten und insgesamt ist es fast ein wenig schade, dass man die schönen Details im angenehm gedämpften Licht des Barbetriebes dann gar nicht so wahrnehmen wird können.

Schöne Aussichten im Botanical Garden, Foto (c) kekinwien.at

Schöne Aussichten im Botanical Garden, Foto (c) kekinwien.at

Hinter der Bar finden sich an der Wand zum Beispiel weitere charmante Details, auf den Tischen stehen kleine Arrangements exotischer Pflanzen, gleich gegenüber vom Eingang ist der echte botanische Garten in schlichten, hölzernen Trögen untergebracht. (Ja, es gibt eine extra Beleuchtung für die Pflanzen untertags.)

Auch den Blick zu heben lohnt sich: Thomas Bechstein von fettdesign.com hat aus klassischen Siphonflaschen wie wir sie zumindest vom Heurigen kennen, interessante Lampen gezaubert. Die gefallen mir fast noch besser als die für das Figar aus den Champagnerflaschen.
Insgesamt wirkt diese Bar geschmackvoll, klar und heimelig zugleich.

Wer ungestört plaudern will, wählt seinen Platz in den Nischen rechts vom Eingang. Wer gern das ganze Lokal überblickt, besetzt den hohen Extratisch neben dem DJ Pult. Ab und an legt dort jemand auf, das allabendliche Musikkonzept lässt laut Plan Soul, Blues und Jazz hören.

Der Botanical Garden am Nachmittag vor der Eröffnung: Fertig. Sogar inklusive Garderobehaken und Haken für die Handtaschen. Danke! Foto (c) kekinwien.at

Der Botanical Garden am Nachmittag vor der Eröffnung: Fertig. Sogar inklusive Garderobehaken und Haken für die Handtaschen. Danke! Foto (c) kekinwien.at

Der beste Platz im Botanical Garden ist allerdings an der Bar. Denn mit dem sympathischen Triumvirat aus Sammy Walfisch, dessen Bruder Fabian Kalal und dem dem aufmersamen Leser nicht mehr ganz unbekannten Markus Altrichter stehen drei echte Könner in Sachen Cocktails hinter dem Tresen. Ihnen bei der Arbeit zusehen zu dürfen, macht wirklich Spaß.

Die Barkarte besteht fast ausschließlich aus Eigenkreationen. Dass die drei alle Klassiker drauf haben, muss nicht extra erwähnt werden. Ich würde mir etwas empfehlen lassen. Keker Tipp!
Wir hatten Abwandlungen des Old Fashioned, einmal gesmoked (spektakulär, auch optisch!), einmal mit Tonkabohne: für Einsteiger ins Thema Old Fashioned eine dringende Empfehlung, da weicher, schwach süß, molliger. Weiters verkostet wurden Kaffir Dry, Herbal Mule, Botanical Garden No.1 und Whiskey Smash – allesamt perfekt und zu fairen Preisen. Überdies sind die drei Jungs angenehme und ebenso lockere wie aufmerksame Gastgeber.

Das Publikum war beim pre opening für friends & neighbours am 15.9.2015 mehr Miranda als Rundbar. Nicht allzu verhippstert, gar nicht fad und durchwegs Twentysomethings. Am ersten offiziellen Öffnungstag, dem 24.9.2015 mischten sich Thirtysomethings unter die vergnügungsbegabten Genießer – und ich. Menschen meines Alters werden sich noch gern an das legendäre, wilde, wunderbare Stein’s Diner erinnern und den neuen „Garten“ auch vermeht bevölkern, denke ich. Das wird ein sehr spannender Cocktail!

Fazit: Der Botanical Garden setzt die Serie der Bars mit hohem Qualitätsanspruch, in denen man sich auch anders als im Cocktailkleid wohl fühlen darf, in exzellenter Weise fort.

Die drei Jungs aus dem Garten: Fabian Kalal, Sammy Walfisch, Markus Altrichter (v.l.n.r.), Foto (c) kekinwien.at

Die drei Jungs aus dem Garten: Fabian Kalal, Sammy Walfisch, Markus Altrichter (v.l.n.r.), Foto (c) kekinwien.at

 

Botanical Garden
Währinger Straße 6 – 8, 1090 Wien
Tel.: +43 676 7397170
web: www.botanicalgarden.at und auf fb

Öffnungszeiten: Di bis Sa 17.00 – 3.00 Uhr
An den anderen Tagen – und nur an diesen – kann man das Lokal exklusiv mieten.
Raucherlokal, Toiletten im Cafe oben (inklusiver nächtlicher Bewachung); ein Schanigarten wird wohl auch kommen.
Pächter: Sammy Walfisch & Fabian Kalal
Interieur: Ideen von Sammy Walfisch, Ausführung hauptsächlich durch Philip Zoch vom Echtholzatelier
In Planung: Vier Mal pro Jahr soll ein Mixology Diner stattfinden, das Cocktails als Speisenbegleiter ins rechte Licht rücken wird. Außerdem bastelt man fleissig an einer kleinen, ambitionerten Barfoodkarte.

Aus der Karte:

  • Wiskey Smash (Euro 9,90)
    Bullet Rye, Zitronensaft, Zucker, Minze.
    Ein erfrischender Drink, gute geeignet für die erste Bekanntschaft mit Bullet Rye; wird auf Crahed Ice im Bleikristallglas serviert.
  • Botanical Garden No 1 (Euro 9,90)
    Bombay Dry, Basilikum, Gurke, Rosmarin, Limettensaft, Fever Tree Tonic, Kaffeebitter.
    Der frische Rosamrinzweig macht kurz Bekanntschaft mit dem Bunsenbrenner …
  • Herbal Mule (Euro 8,50)
    42 Below, Herbal Moscow Ginger Beer, Limettensaft, Gurke, Bergamottebitter.
    Das Ingwerbier prickelt schön am Gaumen und der Wodka holt alles auf festen Boden zurück. Für mich ein Sommerdrink oder ein guter Starter zum Aufwachen.
  • Kaffir Dry (Euro 8,50)
    Bombay London Dry, Kaffirblattsirup, Grapefruitbitter, Cranberry- und Limettensaft.
    Es muss nicht immer Gin Tonic sein! Gin harmoniert auch hervorragend mit Bittersüß! Und Kaffibblattsirup gibt’s auch nicht an jeder Ecke …

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Auf dem Markt im September: Milch!

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Milch, und was man mit und aus Milch macht!

In den Sommermonaten bin ich als Kind an der Hand meiner Eltern und mit der ‘Milchpitschn’ in der anderen Hand zu einem nahegelegenen Bauernhof Milch holen gegangen. Auch in den 1970er Jahren wäre es einfacher gewesen, dafür mit dem Auto in ein Geschäft zu fahren, aber es war ein schöner Abendspaziergang zwischen Blumenwiesen – und der kurze Besuch im Stall hat mir immer gefallen.

Mitlerweile betreiben in dieser Gegend im Salzburger Flachgau nur mehr etwa die Hälfte der Bauernhöfe Milchkuhhaltung. In den Wiesen würde man heute als Biene mangels Blumen verhungern, denn Blumen machen die Kühe nicht satt, sagen die Agrarexperten. Das meiste Gras wird zu plastikverpackten Heuballen (Plotteggs) verarbeitet und die Milch der Kühe, die damit gefüttert werden, ist nicht mehr so gut ‘wie ganz früher’, als es auch noch keine Silos gab.

Einen Hof, bei dem direkt aus dem Stall offene Milch verkauft wird, kenne ich nicht mehr. Darf man das überhaupt noch?
Milchautomaten sehe ich am Land manchmal, aber leider ist mir noch nie eine ‘silofutterfreie’ oder gar biologische 24-Stunden-Versorgung untergekommen. Schade, aber die Bauernschaft muss sich heute offensichtlich mehr damit beschäftigen, ob der Milchverbrauch in China noch weiter steigen könnte, oder welche Auswirkungen die Russland-Sanktionen auf die Milchmenge auf dem Weltmarkt haben, als die direkte Umgebung zu versorgen. Milch wird heute quer durch die Welt verkauft und mit dem Milchpreis wird spekuliert.

Almabtrieb - kekinwien.at

Almabtrieb – kekinwien.at

In den letzten Wochen war die Bauernschaft in Europa recht aufgebracht. Traktorendemonstrationen zogen nach Brüssel oder Paris, um dort für höhere Milchpreise zu demonstrieren.
Was war passiert? Per Ende März wurde das bisherige System der Mengenbegrenzung abgeschafft. Was und wie viel wer produziert, soll in der EU ja jeder in Reaktion auf Marktsignale selbst entscheiden dürfen.
Angeblich völlig unerwartet sank der Milchpreis dann im Sommer ins Bodenlose, die Hersteller bekamen nur mehr knapp mehr als die Hälfte der vor der Mengenfreigabe erzielten Preise. Mitte September wurde die Stimmung am Milchmarkt besser – und schon scheint die Welt wieder ‘in Butter’.

Auch einige Österreichische Milchproduzent_innen wittern ihre Marktchance und bauen neue ‘Riesenställe’. Damit werden weitere kleinere Milchbauern und Bäuerinnen verdrängt, deren Höfe zu klein sind, um die Milchpreisschwankungen ausgleichen zu können. Es gibt scheinbar nur die Alternative: wachsen oder untergehen. Der dritte Weg, ein Qualitätsbewusstsein mit Bioprodukten, bleibt bisher nur für 18% der Milchhersteller_innen die Alternative und damit liegt Österreich ohnehin ganz weit vorne.
Die anderen wollen mit den ganz großen Milchbetrieben konkurrieren. Der Allergrößte steht übrigens in der Saudi Arabischen Wüste. Die aneinandergereihten Viehhallen gleichen weit eher einem automatisierten Ameisenhaufen als einem Stall. 50.000 Kühe produzieren dort 800.000 Liter Milch pro Tag.

Milch und Milchwirtschaft - kekinwien.at

Milch und Milchwirtschaft – kekinwien.at

Mit leeren Flaschen und Gläsern spaziere ich 40 Jahre später auf meine Lieblingsmärkte, um sie bei den Milchstandler_innen gegen solche, gefüllt mit bester, nicht pasteurisierter Milch und weiteren Köstlichkeiten wie Rahm und Joghurt zu tauschen, die ich nur dort bekomme.

Neben Produkten aus Kuhmilch gibt es mittlerweile viele Spezialitäten wie Schafstopfen oder Ziegenfrischkäse, vor wenigen Jahren in Österreich noch recht unüblich.
Die Tiere kleiner Produzent_innen sind fast überall im Sommer auf den Almen, in Hochlagen, wie etwa in Vorarlberg, erst auf der Voralm, dann auf der Hochalm und dann wieder unten, bis zum Almabtrieb im September.

Dass man nur aus bester Milch guten Käse machen kann, hat sich bereits herumgesprochen. Viele Kunden gehen extra zu ‘ihrem’ Marktstand um etwas Käse ‘vom Feinsten’ zu bekommen. Am Nachhauseweg kaufen sie dann im Supermarkt Milch, Butter, Joghurt und Rahm. Man vergisst diese scheinbar selbstverständlichen Grundprodukte auf dem Markt leicht, weil sie (im doppelten Wortsinn) meist etwas im Hintergrund stehen und nicht so toll wie der schöne Käse präsentiert werden. Wer aber einmal auf den Geschmack gekommen ist, wird nicht mehr mit geringerer Qualität zufrieden zu stellen sein.
Ich rate zu einer Vergleichsverkostung. Nach meiner Erfahrung schmecken die Milchprodukte kleiner Produzent_innen noch um einige Stufen besser als Biomassenware. Die verschiedenen Blumen, die bei ihnen noch in der Wiese wachsen dürfen, sind die Gewürzkräuter, die zu jeder Jahreszeit der Milch eine andere Note verleihen.
Wer seinem Geschmacksinn durch eine solche Schulung vertrauen kann, der bekommt auch ein anderes Verhältnis zu den vorgegebenen Haltbarkeitsangaben und interessiert sich vielleicht auch dafür, wie die Herstellungsprozesse verlaufen. Von (unpasteurisierter) Milch wird der Rahm abgeschöpft, aus Rahm macht man Butter …

Milch, Rahm, Butter - kekinwien.at

Milch, Rahm, Butter – kekinwien.at

Köch_innen der Spitzengastronomie lassen sich die Butter gerne aus Paris liefern. Ich habe dort auch schon ‘Beurre d‘Echiré’ probiert (angeblich eine der besten), meine aber, dass in Österreich genauso gute zu finden ist. Die ist zwar weniger berühmt, aber dafür oft mit einer Model verziert. Gesehen sollte man die große Auswahl an Butter in den Pariser Supermarktregalen aber schon haben!
Sauerrahmbutter ist übrigens besser zum ‘auf’s Brot schmieren’, während Süßrahmbutter sich angeblich besser zum Kochen eignet. Ich nehme dazu aber lieber Butterschmalz, das auf allen guten Märkten angeboten wird. Es entspricht dem indisch ‘Ghee’, das nach der Ayurveda-Lehre in jedem Fall sehr gesund sein soll und, wenn man sich von der Idee verabschiedet, dass Butterschmalz altmodisch ist, sehr fein schmeckt.

Meinem Hang zur italienischen Küche – ich bevorzuge Ricotta gegenüber Topfen und koche lieber mit Mascarpone als mit Schlagobers – kommen die oft sehr traditoinellen österreichischen Bio-Marktfahrer_innen leider nicht entgegen.
Dass es, so weit ich weiß, noch niemand gelungen ist in Österreich echten Mozarella zu produzieren, wundert mich allerdings nicht seit ich gehört habe, was das für eine Kunst ist.
Um ‘griechiches Joghurt’ zu bekommen muss man nur konventionelles Joghurt einige Zeit abtropfen lassen. Ob ich das mich süchtig machende türkische ‘Kaymak’ (kein ‘Yoğurt’, sondern Rahm) in Wien finde, wird eines meiner nächsten Projekte.
Vielleicht bald mehr darüber hier!

über den grünen Klee: Milch! - kekinwien.at

über den grünen Klee: Milch! – kekinwien.at


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mizzitant, ein besonderes Restaurant in Bludenz

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Und es geht doch: Kind und Köchin sind vereinbar!
Die Mizzitant, alias Denise Amann,  macht es vor. Dabei gewinnen sowohl die Gäste, als auch die Köchin und natürlich deren Tochter. 

Denise Amann schafft etwas, wovon wahrscheinlich viele KöchInnen träumen: überraschende kulinarische Ereignisse für die Gäste, immer neue Kocherlebnisse für sich selbst und genug Zeit für ihre Tochter. Denn es gibt keine fixe Speisekarte.

Die Mizzitant im „mizzitant“ schaut nicht aus wie eine Mizzitant und ist keine Unbekannte. Hat sie ja ab 2005 den Yppenplatz in Wien mit einer damals unüblichen Naturküche im NOI aufgemischt. Nach fünf Jahren – „ weil Wien doch ein wenig grau ist“  – ging sie zurück nach Vorarlberg.

Hier führte sie mit Denis Djulic das „st’ill – Restaurant und Weinkeller“ in Feldkirch. Nach drei Jahren war es aus mit der Zweisamkeit – wie das Leben halt so spielt – und Amann erfand sich als Mizzitant neu. Diesmal allein – fast allein, denn ihre vierjährige Tochter hat großen Einfluss auf das Restaurantkonzept.

Im „Mizzi“ wird richtig gut gekocht.

Hat ihr Vorgänger Angelo im „Angelo“ hier herrliche italienische Speisen gekocht, so mag Denise bodenständige Küche, aber auch Mediterrane und Orientalische, besonders gern die Asiatische. Natürlich alles bio (zertifiziert) mit möglichst regionalen Zutaten: „Man geht glücklicher nach Hause, als man gekommen ist.“

das Lokal "mizzitant" von außen sehr schön gelegen in der Bludenzer Altstadt, Foto (c) Hadwig Fink - kekinwien.at

das Lokal „mizzitant“ von außen sehr schön gelegen in der Bludenzer Altstadt, Foto (c) Hadwig Fink – kekinwien.at

Denise Amann kocht im erhöhten Küchenbereich, Foto (c) Hadwig Fink - kekinwien.at

Denise Amann kocht im erhöhten Küchenbereich, Foto (c) Hadwig Fink – kekinwien.at

Denise Amann, Foto (c) Hadwig Fink - kekinwien.at

Denise Amann, Foto (c) Hadwig Fink – kekinwien.at

Eine Quereinsteigerin mit Kochleidenschaft

„Ich hab wenig Zeit“ meint Denise. Zwischen Zwiebelschneiden (Tränen!), Salbeiblätter zupfen für die Salbei-Zitronen-Limonade und vielen Telefonaten, erzählt sie wie sie Köchin geworden ist.

Sie habe immer schon gerne gegessen und gekocht und sei familiär vorbelastet. Mama und Oma waren ebenfalls sehr gute Köchinnen. Schon während des „Intermedia-Studium“ sei sie viel gereist um verschiedene Küchen kennen zu lernen und habe dann nach Abschluss des Studiums spontan in Zürich ein Stelle angetreten. Dann kamen Paris und Nizza und immer wieder Auslandsaufenthalte in Indien, Thailand, China, den USA und in vielen Ländern Europas. Bis sie sich vor zehn Jahren selbständig machte.

In die "mizzitant" hineingeschaut ... Foto (c) Marco Mathis

Von der Küche aus in die „mizzitant“ hineingeschaut … Foto (c) Marco Mathis

Es wird gegessen, was gekocht wurde – basta!

Außer mittags, da darf man zumindest zwischen zwei Vorschlägen wählen. Das „mizzitant“ hat drei Mal pro Woche mittags, jeden Freitag und einmal im Monat samstags offen.

In der offenen Küche im linken Teil des Restaurants mit sieben Tischen und einem Hochtisch hat man mittags die Qual der Wahl zwischen zwei Vorspeisen, zwei Hauptgängen, einem Dessert im Glas und einem Kuchen. Vielleicht Stifado vom Rind mit Rosmarinkartoffeln-Spalten oder doch lieber Oliven Polenta-Ecken auf Ratatouille und Kerbel-Zitronen-Pesto und dann vielleicht noch ein Mohnmousse mit Zwetschken?

Am Freitag Abend gibt es dann ein drei- bis viergängiges Überraschungsmenü mit feinen Weinen, die im „mizzitant“ einen besonderen Stellenwert genießen und „die man nicht so leicht woanders findet“, alle biologisch oder biodynamisch.

die Weinkarte in der "mizzitant", Foto (c) Hadwig Fink - kekinwien.at

die Weinkarte in der „mizzitant“, Foto (c) Hadwig Fink – kekinwien.at

„Asian Invasion“ oder „Secret of Spice“ oder doch vielleicht lieber „1001 Nacht updated“?

So heißen die nächsten fünfgängigen Menüs, die einmal im Monat das Lokal in einen Genusstempel verwandeln. Also liebe Leute: Newsletter bestellen, denn nur dort erfährt man, wann es was gibt. Wenn schon alles ausgebucht ist (geht sehr schnell!), nicht verzagen, denn „es wird immer ‚mal jemand krank oder fällt aus“, meint Denise.

Aber es geht auch ganz privat.
An Abenden oder am Sonntagmittag kann man das “mizzi” speziell für Gruppen zwischen 15 und 20 Personen quasi besetzen. Was gekocht wird, wird dann gemeinsam besprochen.

Blutorangen ... Foto (c) Denise Amann

Blutorangen … Foto (c) Denise Amann

Blutorangen zum Dessert, Foto (c) Denise Amann

Blutorangen zum Dessert, Foto (c) Denise Amann

„mizzimixt“ und das erste „Alpen Culinary Street Food Festival“

Ganz nebenbei mischt Denise auch kräftig bei der kulinarischen Aufrüstung von Bludenz mit. So auch beim ersten „Alpen Culinary Street Food Festival“, veranstaltet vom Vorarlberger Kochverband in Kooperation mit der Alpenregion Bludenz. Es war sehr sehr köstlich!
Also merkt euch schon einmal den 13. August 2016 vor …

Und am 15. August 2015 fand erstmals das „mizzimixt“ statt.
Der Platz vor der mizzitant wurde für den Verkehr gesperrt und zu einer Oase mit Liegestühlen, Stehtischen, Cocktails, DJ, Sekt- und Weinbar samt Finger- und Forkfood umfunktioniert.
Bitte nächstes Jahr wiederholen!

Das Fester der mizzitant, Foto (c) Hadwig Fink - kekinwien.at

Das Fester der mizzitant, Foto (c) Hadwig Fink – kekinwien.at

Beim Alpen Culinary Street Food Festival gab_s nicht nur Essen ... Foto (c) Hadwig Fink - kekinwien.at

Beim Alpen Culinary Street Food Festival gab es nicht nur Essen … Foto (c) Hadwig Fink – kekinwien.at

Und wer Denise beim Kochen zuschauen möchte, kann dies in folgendem Video „Erfolgsrezepte von Oliver Voigt und Denise Amann im Noi“ tun.
Also liebe Köchinnen und Köche: nachmachen und Kinder kriegen!
Die Gäste werden es Euch danken.
Und: Herzliche Gratulation zu zehn Jahren Selbständigkeit!

 

Restaurant mizzitant
Kirchgasse 12, 6700 Bludenz
Reservierung nur telefonisch unter +43 (0)699 1779 0312
sonstige Anfragen: office@mizzitant.at
web:

Öffnungszeiten: Di bis Do 11:45 – 14:00 Uhr, Fr 18:00 – 23:00 Uhr und Sa Menü nach Vorankündigung
Für Infos über die wöchentlichen Mittagsmenüs oder die wiederkehrenden Specialsam besten für den Newslettern anmelden!
Inhaberin und Köchin: Denise Amann

Veranstaltungen:

Achtung: Beide Termine sind ausgebucht, aber Nachfragen lohnt sich wie gesagt trotzdem!

Menü mizzis5 – FR+SA (16./17.10.2015) 19:00 Uhr SECRET OF SPICE

Menü mizzis5 FR+SA (13./14.11.2015) 19:00 Uhr 1001 NACHT UPDATED

Preise: € 55,- ohne Wein, € 74,- mit Weinbegleitung

 

Denise sehr konzentriert bei den Vorbereitungen für das Street Food Festival, foto (c) Hadwig Fink - kekinwien.at

Denise sehr konzentriert bei den Vorbereitungen für das Street Food Festival, Foto (c) Hadwig Fink – kekinwien.at

Speisekarte der mizzi beim Street Food Festival, Foto (c) Hadwig Fink - kekinwien.at

Speisekarte der mizzi beim Street Food Festival, Foto (c) Hadwig Fink – kekinwien.at

 

Keker Buchtipp:
dreimahl – ehrlich gekochtes in 3 gängen, Denise Amann
1., Aufl. (2. September 2008), 160 Seiten mit Fotos von Andrew Rinkhy, Residenz Verlag
24,90 Euro, ISBN: 9783701731169

Alpen Culinary Street Food Festival
Das Festival fand zum ersten Mal am 13.8.2015 sehr zur Freunde von rund 7000 BesucherInnen in Bluden statt.
web: www.vorarlberg-alpenregion.at/bludenz/erleben/aktuelles/events/alpen-culinary-street-food-festival-bludenz/

 

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China Bar an der Wien: Chinesisch für Fortgeschrittene

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So richtig Spaß macht doch alles erst, wenn man gut darin ist.
Auch in der Schule wird es lustiger, wenn man Fortschritte macht und sich etwas angestrengt hat.
Die Kunst gut zu essen lernt man relativ leicht, praktisch nebenbei, indem man darauf achtet, was man isst. Dazu gehört noch ein wenig Experimentierfreude, und schon ist man ein Gourmet – zumindest in der Theorie.

Wenn aber immer nur ein schlechter Anfängerkurs angeboten wird, tut sich auch der Vorzugsschüler schwer dem Native Speaker bzw. Native Eater gleich zu kommen. Zum Kennenlernen der authentischen Chinesischen Küche kann die Lokalszene Wiens nicht allzuviel beitragen. Es mag vielen nicht aufgefallen sein, da sich alles am qualitativ untersten Ende der Kulinarik abspielte: Aber die meisten ‘Chinesen ums Eck’ wurden durch Asia-Fastfood-Läden mit einem unspezifischen Angebot von Curry bis Sushi ersetzt.

Die chinesischen Wirtschaftsflüchtlinge, die in den 1970er und 1980er Jahre nach Wien kamen, stammten fast alle aus einer einzigen kantonesischen Provinz. Viele von ihnen haben mangels Alternativen hier ein Restaurant eröffnet. Neugierige Esser_innen lernten dadurch vor allem die Kanton Küche Südchinas kennen – und leider oft wenig schätzen. In den letzten Jahren florierte Chinas Wirtschaft und wer reich werden will, eröffnet heute dort ein Lokal. (Zu sehen im Film China Reverse.)

China Bar an der Wien, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at
In Wien sollten also die Idealist_innen bleiben, denen es darum geht, beste chinesische Küche zu präsentieren. Doch scheint das auch den mit noch so beeindruckenden kaiserlichen Auszeichnungen Versehenen oft kein großes Anliegen zu sein.
Umso größer die Freude bei Anhänger_innen der nach der französischen weltweit anerkannt ‘größten’ aller Küchen, wenn eine weitere Chinabar aufsperrt.

Aber warum eigentlich Bar?
Beisl wäre für das Nachfolgelokal des Horvath in der Hamburgerstraße 2 angebrachter. Passend auch für Simon Xie Hongs bisherige Lokale, das ON in der nahen Wehrgasse und die Chinabar in der Burggasse. Das Konzept seines On Market entspricht weit mehr den allgemeinen Erwartungen an eine Bar. Doch, denke ich, ist es gerade der Beislcharakter, den Xie Hong selbst schätzt und ganz offensichtlich auch das bunt gemischte, fröhlich plaudernde Publikum, das eine recht heftige Geräuschkulisse zustande bringt.

Das gelungene Design ist, wie bei manchen neuen, anspruchsvollen, asiatischen Lokale, ‘aus dem Dunkel heraus’ gestaltet. Eine passende und angenehme Abwechslung zum derzeit trendigen, skandinavisch-lichtgrau gebeizten Holz.
In Verlängerung der Rechten Wienzeile, Wiens inofiziellem ‘Chinatown’ gelegen, ist diese China Bar ein gemütlicher Raum um sich zu treffen und gemeinsam zu genießen –  das fanden offensichtlich sofort viele Wienerinnen und Wiener.

China Bar an der Wien, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at
Der im südchinesischen Hangzhou geborene studierte Arzt, der sich, seit er vor etwa einem Vierteljahrhundert nach Österreich kam, auch Simon nennt, kann nicht in allen seinen nunmehr vier Lokalen selber kochen. Er hat aber die verschiedenen Küchenchefs auf einen erkennbaren Xie Hong Stil eingeschworen. In der Chinabar an der Wien wird vorwiegend sichuanesisch gekocht – das südwestliche Chun-Kulinarium ist eine der acht großen chinesischen Kochschulen. (Manche wissen auch von 13, andere nur von vier).

Fusion, für die Xie Hong bekannt ist, gibt es im neuesten Ableger vor allem bei den Tagesgerichten, jetzt im Herbst z.B. mit Steinpilzen oder Wild. Zumindest in der berühmten sichuanesischen Straßenküche dürfte wesentlich mehr Öl (traditionell aus Rapsamen) verwendet werden, als es Xie Hong uns zumutet. Sojasauce wird in der chinesischen Küche allgemein viel dezenter verwendet als wir Langnasen oft annehmen, (schwarzer) Essig in Sichuan weniger als in Nordchina.

Unersetzbar in der Sichuanküche sind die verschiedenen Arten von sehr, sehr viel getrocknetem Chilli. Wer scharf nicht mag, ist beim neuen ‘Chinesen’ so falsch wie Veganer in einem Steaklokal. Aber keine Angst, für das durchschnittliche hiesige Schärfeempfinden ist es ‘gerade gut scharf’.
Zu seinem Essen schätzt der Chef gute Bioweine, die hausgemachten Limonaden sollte man auch nicht auslassen.

China Bar an der Wien, Foto (c) kekinwien.at
Bei den kalten Vorspeisen ist besonders ‘Sauer-scharfer Seetang mit Koriander’ verlockend, weil in Wien selten zu bekommen, aber dann leider eine Enttäuschung. Dabei liest man von Simon Xie Hong, er möchte den Geschmack etwas differenzierter interpretieren als es manchmal in Sichuan der Fall ist und nichts in Knoblauch und Chilli begraben.
Die zarte ‘Hühnerleber aus Salz Gewürze Sud’ kann sich nicht nur positiv absetzen, ihr fehlt genau das, was die Chinesische Küche auszeichnet – nämlich jedem Geschmack und jeder Textur zugleich etwas entgegen zu setzen. In Florian Holzers Kochbuch ‘Vienna ChinatownDie neue China-Küche von Simon Xie Hong‘ gäbe es da zum Beispiel ein interessantes Fusion-Rezept, das (Kalbs-) Leber mit Datteln kombiniert.

Vielleicht haben wir beim ersten Besuch auf der etwas umfangreichen Karte genau die falsche Wahl bei den Vorspeisen getroffen.
Mit den warmen Gerichten kommen wir in den unkomplizierten Genussbereich, den man der sichunesischen Küche nachsagt, und zwar mit den Auberginengerichten.
‘Vegan-Melanzani Wok-Gemüse’ klingt erst einmal genauso wenig verlockend wie die entsprechende englische Bezeichnung ‘fisch-fragrant’ für diesen Sichuan Klassiker (hier ohne Schweins- oder Hühnerfond), schmeckt aber vollmundig.
Sehr poetisch dafür ‘Geschwängerte Melanzani mit gehackten Shrimps’, süß und gut.

China Bar an der Wien, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Manche Bezeichnung auf der Speisekarte können einen leicht verwirren: ‘Chong Qing Maishähnchen’ oder ‘Gong Bao Maishähnchen’ lässt alle Nicht-Eingeweihten im Unklaren. Der Laie erwartet vielleicht Mais auf dem Teller, doch wurde das Tier (eher kein kleiner Hahn?) damit gefüttert.
Chong Qing ist neben der sichuanesischen Hauptstadt Chengdu eine gewaltige, benachtbarte Wirtschaftsregion, und eine weitere Millionenstadt. Es heißt, man liebt die Speisen dort noch schärfer.
‘Gong Bao’ war ein sichuanesischer Herrscher. Das nach dem ‘großen Esser’ benannte Hühnergericht findet sich in fast jedem chinesischen Kochbuch und ich wählte damit eine meiner Lieblingsspeisen. Gerade bei diesem Gericht schmeckt man, dass es umso besser ist, je exakter die Zutaten geschnitten sind. Hühnerfleisch, Lauchzwiebeln und allfällige, aber nicht nötige, andere Zutaten, passend zu den Erd- oder Cashewnüssen. Extrem perfektionierte Schnitttechnik ist eine Basis der chinesischen Küche. Die Paprikaschoten auf meinem Gong Bao Teller haben sich nicht daran gehalten.

Gerade als ich ein köstliches Sezuanpfefferkorn zerbeiße, kommt Jimmy Hendrix aus dem Lautsprecher und ich sinniere darüber, wie das kräftige Prickeln des mehr mit der Zitrone als dem klassischen Pfeffer verwandten Gewürzes damit harmoniert, da erklingt schon ein zartes chinesisches Popliedchen – that’s fusion.

‘Mapo-Tofu’ ist das wohl bekannteste aller Tofugerichte und zugleich das berühmteste Gericht der Sichuanküche überhaupt. Es könnte statt mit ‘Wollschwein’ auch mit gehacktem Rind zubereitet werden. Von ‘wolligen’ Schweinen wird erwartet, dass sie besonders gut gehalten werden, und das zeugt von erfreulich sorgsamer Zutatenauswahl.
Die Chinabar Mapo-Tofu Interpretation schmeckt frisch, duftig, zitronig, nur leicht ölig, der Tofu ist von erstklassiger Konsistenz, dezent dazu der Umami-Geschmack der fermentierten Bohnen.

die Rechnung aus der China Bar an der Wien, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at
Die Nachspeisen lasse ich lieber aus.
Süßspeisen liegen nicht in der Tradition der chinesischen Küche, vielleicht weil ohnehin viele Speisen mit reichlich Zucker zubereitet werden.
Auch waren die Wiener Profikritiker diverser Medien weniger erbaut darüber, als sonst beeindruckt vom neuesten Streich Simon Xie Hongs – hoffentlich nicht der letzte!

Für alle, die sich von ihm in die reiche, chinesische Geschmackswelt einschulen lassen wollen: Möge die Übung gelingen!
Die versierten Kenner mögen sie so und so.

China Bar an der Wien, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

 

Chinabar an der Wien

Hamburgerstraße 2, 1050 Wien
Telefon: +43 1 971 32 88
E-mai: office@chinabaranderwien.at
Homepage: www.chinabaranderwien.at (kommt erst!)
web: www.facebook.com/chinabaranderwien

Öffnungszeiten: Mo bis Fr und So 11:30 – 24:00 Uhr und Sa 8:00 – 24:00 Uhr
Am Samstag gibt es asiatische Frühstückssuppen!  Das ist besonders zur Gastgartenzeit unweit vom Naschmarkt eine spannende Option. Leider ist der Gastgarten im Herbst mittags zu schattig.

rating_3sterne

 

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Was macht ein Pferd samt Reiter auf dem Wiener Graben?

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Nur noch bis zum 1. November 2015 gönnen sich ein Reiter und sein Pferd täglich rund um die Uhr am Graben eine Pause.

Monumental Break von Julien Berthier ist Kunst im Öffentlichen Raum.

Kunst im öffentlichen Raum ist wunderbar.
Man kann der holden, der hohen Kunst ganz einfach begegnen. Zufällig oder bewusst. Der Graben ist hierzu hervorragend geeignet. Tagein, tagaus wälzen sich Menschenmassen durch die bei Touristen ebenso wie bei den  Wienern beliebte Einkaufsmeile im Herzen von Wien.

Monumental Break,  Julien Bertiher, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Monumental Break, Julien Berthier, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Seit Juni zieht die „Monumental Break“ von Julien Berthier die Blicke auf sich.

Ein Reiterstandsbild aus Gießharz, eine Skulptur der etwas anderen Art. Pferd und Reiter verschnaufen gelassen mitten auf dem Graben. “The break of two workers within the logics of efficiency in contemporary work, an inglorious pose, doing nothing in a place of intensive movement and consumerism.” (Julien Berthier)

Andererseits ist mit dem Titel „Monumental Break“ auch der Bruch mit der Skulptur selbst gemeint. „Es ist ein zeitgenössischer Don Quijote, der auf jeden hoheitsvollen Verhaltenscodex pfeift und aus der Bildsprache klassischer Skulptur buchstäblich aussteigt.“ (Pressetext)

Monumental Break, Julien Berthier, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Monumental Break, Julien Berthier, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Die Reaktion der Passanten ist meist wunderbar. Viele halten inne. Manche schmunzeln. Da wird fotografiert und gepost. Das Pferd umarmt, dann der Reiter.
Eines ist sicher: Monumental Break zieht die Blicke auf sich und lässt uns verweilen.

So muss KÖR!

Monumental Break, Julien Berthier, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Monumental Break, Julien Berthier, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at


Julien Berthier: MONUMENTAL BREAK
Temporäre Installation
Noch bis 1. November 2015!
Ort: Kunstplatz Graben, Höhe Graben Nr. 21, 1010 Wien

rating_4sterne

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Kleinod, die Bar: Genießen im Schmuckstück

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Das Kleinod, die neue Cocktailbar in der Singerstraße 7 im 1. Bezirk, hat endlich die Tore geöffnet.

Gut Ding braucht Weile.
Ist dann aber eben nur »gut«. Wie lange würde es brauchen, bis ein außergewöhnliches Ding fertig ist? Wer gibt sich heutzutage lediglich mit einem »gut« zufrieden?
Überhaupt, wenn es sich bei dem Ding um eine Bar dreht. In Wien.

Da muss man derzeit aufgrund der starken Konkurrenz qualitativ weit oben ansetzen, um halbwegs wahrgenommen, frequentiert und geschätzt zu werden.
Tja, die vier eingeschworenen Musketiere der neueröffneten Kleinod Bar haben sich länger Zeit gelassen. Das lag selbstverständlich nicht nur in deren Einflußbereich, sondern auch – Wien bleibt Wien – an Vermieter, Denkmalschutz, Anrainern und den unterschiedlichen Magistraten.

#kleinod #babyvodka #drinks #champagne #girlsnight

Ein von @knackgitti gepostetes Foto am 16. Okt 2015 um 15:37 Uhr

Work in progress bis zur Perfektion

Das Team des Kleinods rund um David Schober, Oliver Horvath, Philipp »Drops« Scheiber und Alexander Batik hat sprichwörtlich bis zur letzten Minute vor der Softopening-Phase gemeinsam mit dem Designer Benjamin Toth an Ausstattung, Einrichtung, Barkarte, Spirituosen und Cocktails gefeilt. Und sie feilen weiter – quasi work in progress bis zur Perfektion.
Daher muss man auch bis zur offiziellen Eröffnung noch ein wenig warten
. Eine nachvollziehbares Prozedere, währenddessen Kleinigkeiten wie Untersetzer oder das Feintuning bei der Musikprogrammierung noch optimiert werden und sich das Team einspielen kann.

Nichtsdestotrotz sind eingefleischte Wiener Bar-Aficionados (und es werden immer mehr) äußerst neugierig: Wie sieht das Resultat des Bar-Projekts aus, das als Plan seit mehr als einem Jahr durch die Szene geistert und mit großer Spannung erwartet wurde?
Wird die Realität den hohen Erwartungen standhalten?

Kleinod, die Bar, Singerstraße 7. Foto (c) Christof Habres – kekinwien.at


Der Eindruck der ersten Besuche im Kleinod

Das denkmalgeschütze Lokal mit den hohen Rundbögen wurde von grundauf renoviert. Benjamin Toth, der auf Schiffsdesign spezialisiert ist, hat im Kleinod sein erstes Barkonzept umgesetzt. Es ist ihm vortrefflich gelungen, den kompakten Innenraum detailgenau für Tresen, Stell-, Stau-, Sitz- und Stehflächen zu nutzen.

Ein weitläufiger schöner, um die Ecke gehender Bartresen beherrscht die Szenerie. Der beleuchtete, italienische Onyx, der für die Baroberfläche verwendet wurde, besticht durch Farbe und Lichtgebung. Die Beleuchtung des Steins untermalt den in angenehm Dunkel (Einbauten aus Holz) gehaltenen Raum. Die Sitzbänke sind mit braunem Leder im Stil der Chesterfield-Sofas überzogen. Tische mit ebenfalls beleuchteten Onyxplatten ergänzen das behagliche Ambiente.

Die Regale für Spirituosen werden vom Regalboden mit dezentem Neonlicht ausgeleuchtet und dahinter montierte Spiegel sorgen für die Vervielfachnung des Flaschenportfolios. Besonders ins Auge sticht die runderneuerte und mit blauem Neonlicht ausgestattete Espressomaschine an der Bar, die ebendort wie eine Ufo-ähnliche Skulptur thront. Alles in allem ein ausnehmend gelungenes und funktionierendes Bardesign.

"Ufo" und Luster im Kleinod, Foto (c) Christof Habres - kekinwien.at

„Ufo“ und Luster im Kleinod, Foto (c) Christof Habres – kekinwien.at


Jetzt aber in medias res: Was gibt’s zu trinken im Kleinod?

Welches Konzept wird gefahren und was steht auf der Karte?
An der Ausformulierung der Karte wurde ausgiebig gearbeitet – das macht sich positiv bemerkbar.
Jeder der vier Betreiber kann auf jahrelange Erfahrung in der Bar- und Clubszene verweisen. Es sind alte Hasen des Wiener Nachtlebens, die gemeinsam mit Bar-Profi Daniel Schober eine Karte und Signature-Drinks geschaffen haben, die fraglos top sind.

Als Basis für die Drinks köcheln sie selbstgemachte Sirup-Sorten oder setzen Infuse mit verschiedenen Teesorten an. Die Karte ist gut gegliedert, übersichtlich, hat zahlreiche Klassiker gelistet und bei manchen Klassikern kommt der eine oder andere Twist hinzu. Sie ist nicht ausufernd und bei Spirituosen wie Rum und Whiske(y)s werden spezifische Geschmacksnoten und Aromen beschrieben. Ein oft hilfreicher Zusatz für Einsteiger.
Ebenfalls im Programm: Jeder Klassiker oder Costumer-Made-Cocktail wird von den Barmännern – zurzeit Philipp Scheiber und Marcel Katzer – à la minute zubereitet.

"frisch gekocht" für das Kleinod, Foto (c) Kleinod

„frisch gekocht“ für das Kleinod, Foto (c) Kleinod


Die ersten Runden im Kleinod

Getreu dem Motto mit Klassikern zu beginnen, stand zuerst, quasi als Referenz zur beginnenden kalten Jahreszeit und zur Immunisierung, ein fein ausgewogener Penicillin (Chivas Regal 12y, Ardbeg 10y, Zitrone, Honig-Ingwer-Sirup) auf dem Programm.

Nach erfolgter Abhärtung gegen den Temperatursturz ging es wieder gegen Süden, in Richtung Karibik und Rumsorten: Der klassische El Presidente (Havana Club 3y, trockener Vermouth, Grenadine, Orangenlikör) gelingt überaus erfrischend, überzeugt durch Abstimmung und Balance.

Beim Havana Selección Old Fashioned (Havana Club Selección de Maestros, Zucker, Agnostura Bitters, Orange Bitters) spielen sich angenehm die Geschmacksnoten des Rums in den Vordergrund: eine perfekte Verbindung aus Kaffee, Kakao und süßem Tabak.

Oder eine andere Kleinod-Spezialität, der Old Tajuna (Ron Diplomatico 12y, hausgemachter Islay-Portweinsirup, Agnostura Bitters, Orange Bitters), der intensiv, etwas rauchig und vollmundig rüberkommt.

Danach der Wechsel zu einer Manhattan-Interpretation: Ein absolutes Highlight der Verkostung war der Borgmanhattan (4-jähriger Rittenhouse 100 Proof, Borgmann Kräuterlikör, Whiskey Barrel Bitters, Angostura Orange Bitters), den Daniel Schober kreiert hat: eine außergewöhnliche Geschmacksexplosion, mit vielschichtigen Aromen, nachhaltig und schön stark. Grandios!

Zwischendurch stärkt man sich an der wirklich köstlichen, selbst zusammengestellten Nüssemischung. Bemerkenswert sind die kleinen Fläschchen für die abschließenden Wodka-Shots: Das Wässerchen (lobenswert die Verwendung des ehrlichen, geraden und geschichtsträchtigen Wyborowas) wird von der Crew darin abgefüllt und vor den Gästen eingeschenkt.

Resumée: Die Wartezeit hat sich gelohnt!

Mit dem Kleinod hat Wien eine Top-Bar, für die außergewöhnliche Qualität bei Cocktails, im Service und bei der Gastgeberschaft absolute Grundbedingung ist.
Ein einzigartiges Bar-Schmuckstück internationalen Zuschnitts!

Hereinspaziert ins Kleinod, die Bar, Singerstraße 7! Foto (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Hereinspaziert ins Kleinod, die Bar, Singerstraße 7! Foto (c) Claudia Busser – kekinwien.at


Kleinod, die Bar

Singerstraße 7 / Ecke Blutgasse, 1010 Wien
Tel.: +43 1 5120325
web: https://www.facebook.com/BarKleinod?fref=ts
Öffnungszeiten: täglich ab 16:00 Uhr
Raucherbar.

rating_45sterne

 

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Auf dem Markt im Oktober – Violett!

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Violett – ist die Farbe des Herbstes.

Warum sagt niemand Violettkraut?!
Die äußere matt lila Blattfarbe ist schwer zu beschreiben, sie ist zugleich dunkel wie blass. Im Inneren werden die Blätter rötlicher und glänzen. Daran lässt sich beim Einkauf ein alter Kopf erkennen, bei dem die schon verwelkten Blätter entfernt wurden.

Blaukraut ist ein echtes Herbstgemüse, das bis in den Winter hinein geerntet wird und gut gelagert werden kann. Es verdankt seine Farbe den anthocyanen Farbstoffen, die sich im sauren, beziehungsweise basischen Zustand verändern. Bei einem ph-Wert unter 3 ist die Farbe rot, über 7 wird es ein richtiges Blau, der weite und geschmacklich beste Bereich dazwischen reicht von Purpur bis Violett.
Wird Blaukraut mit Essig, oder auch nur säuerlichen Äpfeln gekocht, verändert sich die Farbe ins Rötliche, dann ist die Bezeichnung Rotkohl angebracht.

Anthocyane sind für viele Blaufärbungen von Pflanzen verantwortlich, auch für die Färbung des Laubs im Herbst, lese ich, und das nehme ich jetzt als Nicht-Chemikerin, sondern Malerin ungern einfach so hin: Warum werden die Bäume im Herbst dann nicht violett?

Rote Rüben auf dem Markt im Oktober, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Rote Rüben auf dem Markt im Oktober, Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

 

Die roten Rüben sind eigentlich purpurfarben, zumindest die meisten, die bei uns angebaut werden.
Einigermaßen verwirrend ist, dass es rote Rübensorten gibt, die außen orange und innen gelb sind, so wie solche, die außen schwarz und innen knallrot sind. Der violette bis rote Farbstoff ist Betanin (E162), diese Rübe heißt ja auch rote Beete. Die frische Beete im Sommer schmeckt roh fein gehobelt als herber Salat. Auch ihre grünen Blätter mit den leuchtend purpurnen Stengeln kann man dann ähnlich wie den verwandten Mangold zubereiten. An der Lagerware, die im Herbst und Winter angeboten wird, zu schätzen ist der speziell süße Aspekt, den sie gekocht entwickelt.

Es gibt auch weiße rote Rüben (nicht zu verwechseln mit weißen Karotten, Herbstrüben oder anderen), am auffälligsten sind die rot-weiß gestreiften, sie haben farbige Ringe, wenn man sie aufschneidet. Es ist keine speziell österreichische Züchtung, sondern eine der alten Sorten. Wer die noch nie gesehen hat, wird mir jetzt vielleicht nicht glauben. Ich kann derzeit kein “Beweisfoto” machen, da ich sie nur von den Pariser Märkten kenne, wo die Rübenauswahl viel größer ist als bei uns.

Karfiol! Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Karfiol! Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

Früher fand man im allgemeinen die hellen Pflanzenexemplare am beeindruckendsten, da sie von der Natur am weitesten entfernt und damit am reinsten erschienen. Gemüse und Obst wurde in diese Richtung gezüchtet, der Geschmack war dabei nachrangig.

Erst in den letzten Jahren werden uns die vielen Inhaltsstoffe bewusst, die gesund sind und gut schmecken, und es werden wieder verschiedene, fast vergessene Sorten angebaut. Und plötzlich finden wir das bunte Durcheinander an Farben und Formen auf dem Markt auch zum Anschauen schön. Trotzdem wird nach wie vor bei der Supermarktware Gemüse und Obst mit Farbveränderungen ebenso wie unförmiges aussortiert und in den Müll geworfen.

Auberginenvielfalt, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Auberginenvielfalt, Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

 

Dunkelviolett, fast schwarz ist die Schale der Aubergine, die wir seit ein paar Jahrzehnten als relativ neues Gemüse in unseren Supermärkten finden. In südlichen Ländern, wo sie leichter anzubauen ist, sind auch purpurne und weiße Auberginen häufig, sowie solche mit purpur und weiß gefleckter oder fein gesprenkelter Haut.

Es ist die farblich vielfältigste Frucht, die mir einfällt. Warum auch immer, bei uns fast völlig unbekannt, existieren vor allem in Asien auch grüne, gelbe und tomatenrote Auberginen. Deren Geschmack ist meist viel kräftiger als bei der hier auf dem Markt gängigen Einheits-Eierfrucht. Von wegen Ei! Die Formen reichen von kugelrund bis fingerdick und die kleinsten, runden sind nicht größer als Beeren.

Karotten schwelgen in Violett, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Karotten schwelgen in Violett, Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

 

Violette Karotten sind nicht gleich violette Karotten.
Im Sortenhandbuch für Gärtner_innen sehe ich eine alte afghanische, rot-violette Sorte und eine syrische, weiß-violette. Die jungste Karottenfarbe ist orange, sie dürfte erst Anfang des 18. Jahrhunderts in den Niederlanden gezüchtet worden sein. Sie ist augenscheinlich immer noch die ‘modernste’.

Violette Kartoffeln haben manchmal nur eine ebensolche Schale von purpur- bis zu ‘neonviolett’ (Arran Victory) und sind dann innen cremeweiß. Andere wieder sind durch und durch dunkel wie der blaue Ladiano, der blaue Schwede oder die Linzer Blaue. Sie schmecken gar nicht violett, nur etwas intensiver und süßer als helle Kartoffeln, manche gehen geschmacklich schon in Richtung Maroni.

Rote Zwiebeln haben matt purpurne, äußere Schalen, die inneren, weißen Schichten schimmern an ihren Außenseiten violett. Bei sommerlicher Hitze ist die rohe Schärfe der Zwiebel besser verträglich, während man im kühlen Herbst die süße Wärme der gebratenen Zwiebeln gut brauchen kann.

 

Auch die Paprika zeigt sich in  Violett, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Auch die Paprika zeigt sich in Violett, Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

 

Fasziniert hat mich das schrille Rosa der frischen Bohnen, deren Schoten ich im September im Garten aufgeknackt habe. Nichts kann in so perfektem Kontrast wie dieses Leuchten zu ihren hellgrünen Fisolenschoten stehen.
Getrocknet sind diese Bohnen jetzt violett. Wenn man sie kocht, bleiben sie das auch, was wenig überrascht, während immer wieder erstaunlich ist, wie blassgrün dunkelblaue Fisolen aus dem Kochtopf kommen. Das liegt an der Wasserlöslichkeit und mangelnden Hitzebeständigkeit der Farbstoffe. Die roten wie die violetten Bohnen sind da beständiger.

Richtig blaue Früchte gibt es, anders als blaue Blumen (Zichoreeblüten!), übrigens nicht.
Das waren jetzt alles keine farbpolitischen Gedankenspiele.

Heidelbeeren, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Heidelbeeren, Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

 

Bei den Zwetschken beeindruckt mich der violette Hautton mit dem weißen Schimmer, der zeigt, dass sie frisch vom Baum kommen, wie auch das gelbe bis orangefarbene Fruchtfleisch.

Im Blue-Hubbard-Kürbis versteckt sich das gelbe Fruchtfleisch unter der weißlich-grünen Schale, Blau finde ich da gar keines.

Die violetten Heidelbeeren, auch Blaubeeren genannt, gab es heuer schon recht früh im Sommer. Der beinah schwarze Holler ist schon lange abgeerntet. Die frischen Feigen, auch aus Österreich, haben wir aufgegessen, die grünen wie die violetten.

Blaue Trauben gibt es noch noch auf dem Markt, solche, aus denen auch roter Wein gemacht wird, ebenso wie reine Esstrauben.
Blaue Trauben können auch ohne die Farbe der Schale gepresst werden, dann wird es ein Blanc de Rouge, mit nur etwas von ihrem Rot ergibt es den Rosé. Rotwein kann orangfarbene Reflexe haben oder bläuliche, dann sprechen wir von Purpur. Bei manchem Rotwein färben die Anthozyane unsere Lippen und die Zunge wird blau oder eben doch violett. Ein Farbenrausch.

Weintrauben im Herbst auf dem Markt, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Weintrauben im Herbst auf dem Markt, Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at


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Melrose

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Wir haben das Restaurant Melrose in Grinzing getestet. Mehr als ein Mal.

Weil wenn ein Investor, der sein Geld nicht in der Gastronomie gemacht hat, sich mitten im Heurigenort Grinzing mit einem kalifornischen Lokal verwirklichen will, dann interessiert uns das schon sehr. So sehr, dass wir kurz nach der Eröffnung dort waren und nach dem heißen Sommer und dem Ende der Gartensaison noch einmal.

Eine unscheinbare Ecke ist jetzt ein paar Millionen wert.

Teil des Interieurs im Erdgeschoss im Restaurant Melrose. Man sitzt ungalublich bequem übrigens. Foto (c) kekinwien.at

Teil des Interieurs im Erdgeschoss im Restaurant Melrose. Man sitzt ungalublich bequem übrigens. Foto (c) kekinwien.at

In einem scheinen alle Besucher einig: Das Lokal ist schön.
Die sprichwörtliche zeitlose Eleganz durchzieht die zwei Stockwerke, schwappt in die Bar hinüber und plätschert in den Garten. Wer in internationalen Hotelketten ein und ausgeht, wird sich auch hier zuhause fühlen. Wer viel zuhause ist, wird sich über die edlen Materialien und das angenehme Lichtdesign freuen.

Dass ich die Bar besonders gelungen finde, erstaunt wohl niemanden. Würde ich in der Nähe wohnen, wäre sie wohl mehrmals die Woche mein Platz für einen gepflegten Sundowner oder den letzten Drink des Abends nach einem langen Tag. Allein der Anblick der wohl sortierten Spirituosen hinter der fähigen Crew, macht schon glücklich. Danke an Andreas Obermeier, der hierbei federführend war. Die Wave Bar ist zweifelsohne mehr als nur das Anhängsel eine Restaurants.

Beef Tatar mit Brioche, Foto (c) kekinwien.at

Beef Tatar mit Brioche, Foto (c) kekinwien.at

Apropos: Was gibt es auf den Tellern des Melrose?

Kalifornische Küche, dachte ich mir, existiert die überhaupt? Vor dem Öffnen der Speisekarte denke ich an amerikanische Burger und Steaks, Meeresfrüchte und Allerlei aus Mexico. Dazu noch ein Künstler am Jospergrill und es kann eigentlich nichts mehr schiefgehen zwischen der alten und der neuen Welt.

Fast nichts. Der Auftritt der Speisen ist ihrem Preisniveau angepasst. Einen Augenschmaus erlebt man im Melrose auf jeden Fall!

Geschmacklich ist das Niveau hoch, aber manchmal geht die Kreativität ein wenig über das Können hinaus. Ein Beispiel? Dem Maishuhn vom Jospergrill (Euro 22,90) war es dann doch eine Spur zu lange zu heiß, wodurch das Raucharoma den Geschmack des Fleisches in den Hintergrund treten ließ und die Haut eher geschwärzt statt gebräunt war – und das nicht in sunny california. Spannend die Kombination mit den Aromen Orangen, Safran und Kokos in der Sauce, die vielleicht noch mehr Zeit gebraucht hätte um sämiger und intensiver zu werden. Dass die Kohlsprossen aus waren und durch bunte sautierte Cocktailtomaten ersetzt wurden (nach Information durch den Kellner und nicht überfallsartig) war sogar ein Gewinn. Die feine Säure der Tomaten passte gut und der Kohlgeschmack hätte vielleicht die ihn umgebende Zartheit erschlagen. Dazu Jasminreis in der extra Schale, passt.
Also mit ein bisschen Zurückgelehntheit und Gelduld könnte einen das Gericht echt vom Hocker, pardon, Restaurantstuhl hauen.

Kalifornische Interpretation von Maishuhn im Melrose, Foto (c) kekinwien.at

Kalifornische Interpretation von Maishuhn im Melrose, Foto (c) kekinwien.at

Wir hatten außerdem:

  • KNUSPRIGE AVOCADO IM PANKO-MANTEL € 16,90 Burrata/Paradeiser-Confit/Basilikum-Couscous. Mutig. Eine sehr fetthaltige Frucht wie die Avocado noch panieren und frittieren, das muss man sich erst einmal trauen. Mit Burrata? Ich habe das bestellt, weil es meine Vorstellungskraft überstieg. Überraschung! Wirklich gut, denn das Paradeiser Confit federt die Schwere ab und das Basilikum Couscous setzt deutliche, frische Akzente.
  • „CREAMY SPICY BEEF TATAR“ € 16,90 Dijon-Senf-Mayo/Olivenöl-Sorbet/Wachtelei im Tempuramantel/ Kräuter-Aioli/Butter-Brioche. Brioche dazu ist eine stimmige Idee. Beef Tatar ist auf der Karte logisch, aber in Wien ist das Eis diesbezüglich dünn. Da sollte man schon sehr viel besser sein als die vielen tollen hier, die es schon gibt! Da ist – ich muss es sagen – noch Luft nach oben.
  • MELROSE‘S CAESAR SALAD € 9,90 Römersalat/Cremiges Avocado-Speck-Anchovi-Dressing/ Croutons/Parmesan/Kirschparadeiser. Auf Wunsch kann man diese witzige Neuinterpretation des amerikanischen Klassikers auch vegetarisch genießen. Den Salat zu halbieren und als Behältnis zu nützen, finde ich eine wunderbare Idee, auch geschmacklich ist mehr Salat fein. Esse ich sicher nicht nur im Sommer gern wieder.
  • COBIA-FISCH-STEAK „BLACK & WHITE“ € 27,90 Cobia-Fisch-Steak in schwarzer und weißer Sesamkruste/ Pak-Choi-Tempura/Süßkartoffel-Püree/ Papaya-Mango-Chutney/Adobo-Karamell. Gelungen!
  • HERFORD GREATER OMAHA  Rib Eye 300g G € 39,00 mit allerlei Rundherum, das mundete. Das Steak war vom Josper Grill, hervorragendes Fleisch, genau auf den vereinbarten Punkt hingegart. Perfekt.
  • GRATINIERTE MISO-MELANZANI € 16,90 Sautierte Pilze/Warme Buchweizen-Nudeln/ Cranberry Gel/Baby-Kräuter. Die Melanzani hervorragend, jedes Nobelitalieners würdig. Die Buchweizennudeln müssen für mich nicht sein bzw. waren alles andere als al dente. Ich mag nicht immer fleischlich sündigen, da war dieses Gericht insgesamt eine köstliche Alternative.

Mehr von der Speisekarte findest du hier. Es gibt immer wieder sehr interessante Specials. Sonntags Brunch wäre sicher auch einmal nett …

Avocado, Burrata, Basilikum, Paradeiser, Foto (c) kekinwien.at

Avocado, Burrata, Basilikum, Paradeiser, Foto (c) kekinwien.at

Die Weinkarte muss natürlich in der Neuen Welt spielen, aber auch die Auswahl der Österreicher ist in Ordnung.
Der Sommelier ist eine gute Stütze bei der Auswahl, ansonsten merkt man im Service hie und da kleine Unsicherheiten oder ein zu viel des Guten. Irgendwie unentspannt insgesamt bei all unseren Besuchen, aber sehr freundlich. Da läuft nicht immer alles rund eventuell. Fast möchte man ihnen zurufen: „Hey, ich bin nur ein hungriger und durstiger Mensch, der sich hier bei dir ein, zwei genussvolle Stunden lang wohlfühlen will. Keine Panik!“

Aber kommt Zeit, kommt enspannte Perfektion …

private room, Restaurant Melrose, Foto (c) kekinwien.at

private room, Restaurant Melrose, Foto (c) kekinwien.at

 

Melrose
Restaurant. Lounge. Bar

Grinzinger Straße 1, 1190 Wien
Tel.: +43 1 328 20 20
E-mail:  reservierung@melrose-vienna.at
web: www.melrose-vienna.at

Öffnungszeiten: Mo bis Sa 18:00 – 1:00 Uhr (Küchenannahmeschluss 22:00 Uhr), So und Fei 10:30 Uhr – 13:15 Uhr Californian Brunch und 18:00 – 1:00 Uhr (Küchenannahmeschluss 22:00 Uhr)

Großzügiges, komfortables Restaurant auf zwei Ebenen (Nichtraucher), sechs Plätze direkt am Josper Grill zum Zusehen, American Bar für Raucher, toller Garten, sehr schöner Verkostungs- bzw. privater Raum im Weinkeller, in Teilen oder gesamt mietbar.

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Ramen Virus in Wien!

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Wie ernst ist es wirklich?

Alle wollen Ramen! Ramen essen, über Ramen schreiben, einen Ramen-Laden aufmachen zu wollen scheint geradezu ein Virus zu sein.

Befällt es einen, kann man nicht anders. Für Virolog_innen rätselhaft muss die Tatsache sein, dass sich gerade nicht in Japan Geborene besonders schwer gegen dieses Virus wehren können.

Dabei ist Ramen ein Gericht, das seit dem 19. Jahrhundert durch Chinesische Einflüsse in Japan entwickelt wurde. Wikipedia weiß von 5000 Ramen-Lokalen in Tokyo, in ganz Japan von 200.000 Ramen-ya. In den letzten Jahren hat sich die Ramen Begeisterung pandemisch vor allem in der englischsprachigen Welt ausgebreitet.
Das Internet quillt über vor Ramen-Suppen. Es gibt Anleitungen zum Ramen-Essen oder gar zum selber Kochen und es gibt Instagram- und Pinterest-Nutzer_innen, die sich ausschließlich mit Ramen-Fotos zu befassen scheinen. Der Ramen-Kult hat sich erst durch das Internet zu dem entwickelt, was er heute ist.

 

Ramen, ein Virus ist in Wien angekommen ... Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Ramen, ein Virus ist in Wien angekommen … Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at


Von Russland in die Wiener Chinatown

Bislang war Österreich so gut wie immun, jetzt aber wurde das Ramen-Virus von drei Russen in die Wiener Chinatown eingeschleppt.
Aus Russland kommend in Wien ein durch und durch Japanisches Lokal zu eröffnen – das ‘Karma Ramen’ – zeugt von wahrer Liebe zur Materie. Am kühnsten aber war wohl der New Yorker Ivan Orkin als er 2007 in Tokyo seine erste Ramen-Bar eröffnete, heute ist er ein Star der Szene. Man kann sich nur wünschen, dass sich die Obsession für das perfekte Kreieren von Ramen nun schnell verbreitet und Wien von der Sucht die beste Ramen zu essen befallen wird.

Eigentlich besteht schon seit 1985 hohe Infektionsgefahr durch den Film Tampopo. In Amerika konnten sich viele schon damals mit dem unablässigen Versuch die beste Nudelsuppe zuzubereiten identifizieren. In Australien ist das Angebot an Ramen-Shops laut Asia-Food-Experten Tobi Müller riesig. Trotzdem sind es wohl die Instant Ramen, die auf der Welt am weitesten verbreitet sind, aber in meinem Universum kommen sie nur als bunte Bildchen im Asia-Laden vor.

 

"das Ramenvirus", Foto (c) Mischa Reska- kekinwien.at

„das Ramenvirus“, Foto (c) Mischa Reska- kekinwien.at

 

Echte Ramen zu machen ist eine Passion, darum ist es nötig gleich ein Lokal zu eröffnen.

Ramen zu Hause zu kochen mag einmalig ein so spannendes Experiment sein wie einen Ochsen einzurexen, im Alltag jedoch wenig effektiv, da es nicht sinnvoll ist die vielen verschieden Komponenten in kleinen Mengen herzustellen. Das tägliche Ramen-Essen betreiben nur einige vom Virus befallene Bowl-Hunter quasi als Sport und bringen es damit angeblich auf an die 700 Schalen pro Jahr.

Auch sonst ist Ramen mehr als einfach nur Nudelsuppe.

Für die Vorbereitungen braucht man mehrere Tage. Um die ideale Suppe zu kreieren basteln Ramen-Köche jahrelang an IHREM Rezept. (Männer erwischt das Ramen-Fieber offensichtlich schwerer.)
Wer Ramen mit Convinience-Produkten zubereitet, gibt die Virus-Infektion nur vor. Für Connaisseure müssen alle Zutaten von bester Qualität sein, deshalb wird auch das Schweine- oder Hühnerfett selbst ausgelassen. Ein richtiger japanischer Koch kennt keine Kompromisse, manch einer widmete sich traditionell ein Leben lang nur einer einzigen Art von Nudeln. Heutige Perfektionisten servieren nur eine einzige Ramen-Variation, in der sie – wie sie sagen – ihre ganze Persönlichkeit auszudrücken versuchen.

Ramen, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Ramen, Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

 

Wie bei manchen ‘großen’ Gerichten (etwa Pasta) heißt das ganze Gericht nach der Hauptzutat – Ramen. Ramen-Nudeln werden in Japan nach wie vor als Chinesische Nudeln angesehen. Ihre Dicke liegt zwischen Udon- und Soba-Nudeln und kann etwas variieren, sie können dabei gerade oder gelockt sein. Immer sind sie gelb, haben eine glatte Oberfläche und sind elastisch mit kräftigem Biss. Das alles wird durch das Kansui, eine spezielle alkalische Zutat, bewirkt.

Udon Nudeln sind wesentlich dicker, beinahe rund, in der Form erinnern sie am ehesten an italienische Bigoli.
Sie sind immer aus Weizenmehl und schneeweiß, zugleich weich und hart im Biss.
Soba sind Nudeln aus Buchweizen, graubraun und dünner als klassische Spagetti, ihre Konsistenz ist etwas trockener und bröseliger.

Diese drei in Japan bekanntesten Nudelarten zu vertauschen wäre so, als ob man bei uns Knödel aus Kartoffeln, Semmeln oder Germteig durcheinander bringen würde.
Udon- und Sobagerichte werden anders als die ‘jungen’ Ramen in Japan seit vielen Jahrhunderten zubereitet.
Die Rezepte dafür haben sich so perfekt entwickelt, dass es wenig Sinn macht sich weitere Abwandlungen auszudenken und in Japan allein schon der Versuch für völlig absurd erachtet würde. Man kann sich bei diesen Suppen nur dem möglichst perfekten Servieren, von z.B. Kitsune-Udon (mit frittiertem Tofu) oder Niku-Udon (mit Rindfleisch), widmen. Für Ramen werden heute innerhalb wie außerhalb Japans immer neue Versionen erfunden und von der internationalen Ramen-Gemeinde für mehr oder weniger gelungen befunden.

Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

 

Meine subjektiven Erinnerungen an die Ramen-Bars 2001 in Japan bestehen aus äußerst belebten Mittags-Ausspeisungen, bei denen auf einem langen Tresen in schnellem Tempo die großen dampfenden Schüsseln gereicht wurden. Enge Räume so voll mit Dampf und Hitze, dass ich mich ob dieser Eindrücke kaum auf das Essen konzentrieren konnte. Was die Sinne aber am meisten in Anspruch nahm, war der extrem fremdartige Geruch, der mir beim Betreten entgegenschlug. Nachträglich weiß ich, dass es die Mischung aus Huhn, Schwein, getrocknetem Fisch und Algen war, aber ich hätte wer weiß was vermutet. Auch der Geschmack war so intensiv wie kaum etwas, das ich bis dahin kannte. Ein Eindruck, den ich erst verarbeiten musste, den ich aber unbedingt wieder haben wollte, in der selben Intensität.
Dabei zeichnet sich die Japanische Küche im allgemeinen gerade dadurch aus, dass der Geschmack nicht durch den Geruch vermittelt wird, vielmehr wird mit den Texturen und den fünf Geschmacksrichtungen gearbeitet. Traditionelle japanische Speisen sollen kaum einen Geruch haben. Wir nehmen meist den feinen Algenton wahr, weil der für uns so völlig ungewohnt ist. Ramen ist eigentlich ein Kontrapunkt zur klassischen Japanischen Küche und dabei neben Sushi ihr größter ‘Exportschlager’.

 

Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

 

Der Ramen-Fond besteht meist aus Schweineknochen- oder Hühnerbasis. Dazu kommt Schweine- und/oder Hühnerfett. In jedem Fall auch Dashi, DIE japanische Suppenbasis. Sie besteht aus getrocknetem Fisch (wobei in Japan die dafür verwendete Fischart sehr entscheidend ist) und getrockneter Kombu-Alge.

Tobi Müller vom mochi beschreibt die (nicht vegetarische) Suppe in Wiens erster Ramen-Bar, dem ‘Karma Ramen’ als ‘tief und schweinisch im Geschmack’. Meine chinesische Bekannte hätte das ‘schmutzig’ genannt, beides ist nicht negativ zu verstehen!
In einer guten Ramen verbinden sich verschiedene Umami Noten zu einem neuen dichten Eindruck. Einigen Ramen-Kennern ist das Ramen im ‘Karma Ramen’ nicht heftig genug, Neulinge sind wohl davon schon überfordert. Vielleicht lassen sich Varianten für beide Gruppen finden. Wir wollen doch in Wien genauso authentische Ramen wie in Japan!?

Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

 

Bei der Herstellung der Ramen-Nudeln hat Tobi Müller sehr genau zugeschaut.
An die mehr graue als gelbe Farbe der Nudeln kann man sich gewöhnen, aber sonst ist mir das Ergebnis noch etwas zu glatt, vielleicht auch zu schwer. Die Nudeln bilden kein Netz, sondern trennen sich voneinander, dadurch kann keine optimale Verbindung von Flüssigkeit und Nudeln entstehen. Gut sind sie trotzdem.

Die Ramen-Tare ist die Würzsauce, nach der die Suppen kategorisiert werden.

Basiert sie auf Sojasauce ist es eine Shoyu-Ramen. Bei Miso-Ramen ist die Hauptzutat Bohnenpaste. Ist der Geschmacksträger Salz, nennt man sie Shio-Ramen. Im ‘Karma Ramen’ wird je eine dieser Kategorien angeboten.
Ein Ramen-Chef wird nie das ganze Geheimnis der von ihm persönlich entwickelten Tare verraten. Sie kann auch getrocknete Gewürze, Pilze, Knoblauch, Ingwer, Essig, Öle, Sake, Mirin oder ganz Anderes enthalten. Ivan Orkin macht ein italienisches Soffrito für seine Tare und in Tokyo wie NYC liebt man seine Ramen.

Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

 

Außerhalb Japans sind oft die Toppings bei Ramen am wichtigsten.

Am beliebtesten ist Schweinebauch oder Schweinefleisch ganz allgemein. Im ‘Karma Ramen’ gibt es Chashu-Pork, klassisch süß marinierte und gekochte Schweinebauchscheiben. Die sollen etwa so viel Fettanteil haben wie Fleisch, hier ist es fetter, aber Textur und Geschmack sind so fein, dass es die Wiener Gäste gar nicht schreckt.
Die beiden anderen (nicht vegetarischen) Suppen werden mit Huhn serviert, dessen knusprige Haut Florian Holzer denke ich besonders gefallen hat. Severin Corti fand die gesamt Komposition der ‘Schalen’ noch nicht ausgegoren.
Ajitsuke ist eine weitere unverzichtbare Garnitur. Im ‘Karma Ramen’ wird dazu ein perfekt wachsweich gekochtes, halbiertes Ei ebenfalls mariniert. Der dritte Klassiker sind in Würzsud gekochte Bambussprossen, auf japanisch Menma.

Sehr gut passen auch immer wieder die auch im Wiener Ramen-ya angebotenen knackigen Sojasprossen und cremigen Maiskörner. Andere Möglichkeiten der Begleitung wären diverse Pilze und Blattgemüse wie etwa Spinat oder Kohl.
Die Variante, bei der Butter über die Ramen gegeben wird, kommt von der Insel Hokkaido, die bekannt für ihre guten Milchprodukte ist.
Gut wäre, wenn nicht nur die erwähnten Beilagen extra geordert werden könnten, sondern auch Shichimi Togarashi (Würzmischung aus Chili, Sesam etc.) um einen weiteren Geschmackshorizont zu eröffnen.
Einzig von der Knoblauchwürze war es uns keken Verkosterinnen schon zu viel.

Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

Vom Schlürfen und Schweigen: Die Ramen Esskultur

Den wahren Ramen-Genuss erreicht man angeblich nur, wenn man die Nudeln mit der Suppe schlürft, aber diese hohe Schule ist schwer zu erreichen. Nudelsuppe muss wie österreichische Rindsuppenexpert_innen wissen, heiß serviert werden, sonst schmeckt sie fad. Ramen-Nudeln, bei deren Kochdauer es auf die Sekunde ankommt, garen in der heißen Suppe weiter und deshalb muss auch schnell gegessen werden. Ramen ist kein geeignetes Take-Away Gericht, aber das ist Pizza auch nicht …

Einige Ramen-Chefs, die der Zubereitung der Speise mit sehr viel Ernst nachgehen, verlangen auch die nötige Aufmerksamkeit von ihren Kunden. In ihren Ramen-Lokalen darf außer bei der Bestellung nicht gesprochen werden, damit sich Köche und Gäste auf die Ramen konzentrieren können. Wie man liest, stehen vor diesen Lokalen, die nur wenige Sitzplatze bieten, meist lange Schlangen von Fans, die auch an die Reihe kommen möchten.

Die Ramen-Kultur bedeutet also kein geselliges Beisammensein, außer beim Warten und ist vielleicht deshalb in Wien nicht so beliebt. So ist das ‘Karma Ramen’ auch viel zu sympathisch und gemütlich um es gleich wieder zu verlassen. Es wäre wichtiger, dass die Schalen brenn-heiß an den Tisch kommen, als dass sie schneller vor einem stehen. Ob das hiesige Publikum irgendwann authentisches Ramen-Essen praktizieren will – Schlürfen und Schweigen – bleibt offen.

Sicher ist, dass sich Wien vom Ramen-Kult im ‘Karma Ramen’ anstecken lassen wird und auch sonst gibt es dort noch einiges andere Gute zu essen und trinken.

Karma Ramen, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Karma Ramen, Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

 

 

Karma Ramen
Wiens erste Ramen-Bar

Rechte Wienzeile 2a  (Achtung! nicht beim Karlsplatz, sondern gleich neben der Chinabar), 1050 Wien
Tel.: +43 680 3216838
web: http://www.karmaramen.at
Öffnungszeiten: Di bis Sa 11:30 – 14:30 Uhr und 18:00 – 23:00 Uhr

Buchempfehlung (Basis für Foto 2  bis 9):
Ivan Ramen – Love, Obsession and Recipes from Tokyo’s Most Unlikely Noodle Joint
Autor: Ivan Orkin, Verlag: Ten Speed Press, Erstausgabe 29.10.2013, 224 Seiten, gebunden.
ISBN-10: 1607744465 und ISBN-13: 978-1607744467

 

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es gibt Reis. eine Untertreibung.

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Es gibt Reis. Und es gibt Vergnügen!

„es gibt Reis“ ist der sympathische Name ein kleines, gemütlichen Lokals mit vorzüglicher Küche und bemerkenswerter Cocktailkarte in der Josefstadt. Mutig hat es am 1.Juli 2015 eröffnet und den langen, heißen Sommer samt Schanigarten für zehn Personen gut überstanden.

In diesem absurd frühlingshaften November gefällt es pia und mir aber auch drinnen ganz wunderbar. Das zwanzig Menschen an den Tischen (und drei an der Bar) fassende Lokal besticht durch gemütliche Klarheit in Grau. Dominierend sind ein Ölbild und die für mich überraschend wohl sortierte Bar. Der Anblick derselben lässt uns nach der Getränkekarte fragen – um 12.00 Uhr mittags. Berufsrisiko für unsere Leber quasi.
Wir wählten aber vernünftig die Hauslimo (0,25l um Euro) und einen gespritzten Traubensaft (Euro 2,50), beides tadellos, aber wir beschlossen noch vor dem Essen bald wieder zum Trinken wiederzukommen.

es gibt reis,  Phat Kaphrao, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

es gibt reis, Phat Kaphrao, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwiien.at

Also zum Trinken. Über acht verschiedene Gins wird sich man einer freuen, über sechs Bourbons, sieben Scotchs, aber noch viel interessanter sind die Cocktails. Sehr phanatsievolle, aber vollmundige Kreationen mit witzigen Namen wie zum Beispiel:

  • Wildes Mädchen (Weißer Rum, Limettensaft, Honigsirup, Thai Basilikum, Soda; Euro 8,50)
  • Daumen (Scotch, Yuzusaft, Zitronensaft, Zucker, Matchapulver, Eiweiß)
  • Hellgrüner Jerseyanzug (Gin, Chartreuse Grün, Zitronensaft, Pastis, Zucker; Euro 9,00)
  • Die Verbindung ist ideal (angesetzter Rosmarinvodka, frischer Pfirsich, Zitronensaft, Orangenmarmelade, Honigsirup, Orangebitters, Grand Marnier, Prosecco; Euro 9,00)
  • Garden Sour (Calvados, Johannisbeermarmelade, Zitronensaft, Chocolatebitters, Eiweiß; Euro 9,00)
  • Sag deinen Eltern nichts davon (Bourbon oder Rye, Pflaumenwein, Pflaumenbitters, Euro 9,00)

Wer an Helge Schneider und die The Sign Bar denkt, denkt richtig. Wer hier an den Shakern werkt, hat viel Ahnung und macht gern, was er eben macht. Würde ich in der Nähe wohnen, wäre das mein neues Lieblingslokal für den Afterwork Drink, den Ichwilleinbißchenschweigenundindieluftschauendrink, für den Ichwillnochnichtnachhausecocktail und den Cocktail vor und nach einem richtig guten Essen – ohne Lokalwechsel.

es gibt Reis, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

es gibt Reis, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Es gibt Reis wie in Südostasien.

Apropos Essen. Manchmal könnte man meinen, der 8. Bezirk folgt innerhalb Wiens eigenen kulinarischen Gesetzmäßígkeiten. Klein und fein ist zum Beispiel ziemlich gefragt. Und Spezialisierung mit Herzblut. Beispiele? Gern. Die Bar Tür 7, das Verde 1080, das Restaurant punks, das deli bluem im museum, natürlich das Kaffeemodul,

„es gibt Reis“ ist ein sehr spezieller Asiate. Eine Garküche mit Scharf. Er sieht nicht so aus, aber drinnen geht um den Südosten und die Gerichte sind mit Verve gewürzt. Das merkt man schon beim Papaya Salat (klein um Euro 5,00) der die Verdauungssäfte frisch und angenehm spicy in Bewegung bringt.

Die Speisekarte ist überschaubar, aber nichts fehlt: „Fleisch, Fisch, Ei, Gemüse, Tofu, Salat und Süßes“.
Wir hatten noch Phat Kaphrao (Euro 9,50, würziges Bio-Rinderfaschiertes mit Chilli, roten Fisolen und Zwiebeln, Thai Basilikum, Spiegelei, dazu Jasminreis; auch als vegane Speise genießbar um Euro 7,00) und Chicken Rice (Freilandhuhn auf Jasminreis, beides in Suppe gekocht, dazu Ingwer-Knoblauch-Chilli Dip und Suppe um Euro 8,50). Beides sehr gut und mild, was die Verwendung von Salz betrifft. Beides machte vollends zufrieden und wir waren auch mit den Portionen glücklich.

Unsere Tippgeber, die meinten, wir müssten unbedingt über dieses „super“ Lokal berichten, fanden die Portionen nämlich unisono zu klein, aber das war auch schon der einzige monierte Mangel. Können wir nicht bestätigen. Pia und ich sind wahrlich keine „kleinen Esser“! Sind zwei Köche, zwei Portionsgrößen eine mögliche Erklärung? Wären die Teller sparsamer befüllt gewesen, hätten wir außer einem heißen veganen Brownie danach (gut für Euro 4,50) für zwei eben noch mehr bestellt, denn die Preise sind tatsächlich eher klein.

Die junge, freundliche Dame im Service glänzte durch eine charmante Kombination aus Lockerheit und Kompetenz. Allein das mochten wir schon sehr.
Fazit: Ein untypischer „Asiate“ im besten Sinne, zu dem man nicht nur pilgern sollte, wenn mittags das Verde 1080 um die Ecke zu voll ist. Außerdem gibt es hier jeden Tag Reis. Sehr erfreulich!

es gibt Reis. Die Bank umrahmt alle Sitzplätze, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

es gibt Reis. Die Bank umrahmt alle Sitzplätze, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

 


es gibt Reis

Piaristengasse 15, 1080 Wien
Tel.: +43 1 8905587 und +43 676 3500371
web: https://www.facebook.com/esgibtreiswien

Öffnungszeiten: Di bis Fr 15:00 – 2:00 Uhr, Sa 12:00 – 2:00 Uhr und So 12:00 – 22:00 Uhr
Mittagessen: Mo bis Fr 11:30 – 15:30 Uhr
Inhaber:  David Zoklits
Nichtraucherlokal, Schanigarten, WLAN, Cocktailkarte

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Q’ero. Peru beginnt hinter der Börse.

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Das ist wirklich großes Küchenkino: Im neuen Restaurant Q’ero auf dem Börseplatz isst und trinkt man peruanisch.

Natürlich ist es hier noch lustiger, wenn man Spanisch sprechen kann. Man hat den Eindruck, im seit 12.11.2015 offenen Restaurant käme die ganze südamerikanische Community Wiens  zusammen. Alle scheinen einander zu kennen und freuen sich über’s Wiedersehen. Das sorgt nicht nur für internationales Flair, sondern auch für eine warme, gemütliche Atmosphäre.

Die Begrüßung für pia und mich durch einen der drei Besitzer ist ebenfalls sehr herzlich und bei meinem zweiten Besuch weiß er, dass es mein zweiter ist. Die Gabe sich Gäste zu merken, ziert den guten Wirt!

der "Flaschenhimmel" der Bar im Q'ero, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

der „Flaschenhimmel“ der Bar im Q’ero, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Im Vordergrund die Hochtische ebenerdig, Blick nach oben rechts,  und links geht's ein bisschen nach unten: schwierige Raumgeometrie, Foto (c) Andrea Pickl- kekinwien.at

Im Vordergrund die Hochtische ebenerdig, Blick nach oben rechts, und links geht’s ein bisschen nach unten weiter: schwierige Raumgeometrie, Foto (c) Andrea Pickl- kekinwien.at

Zwei der drei Chefs bei der Arbeit: Diesen Gastroprofis zuzusehen macht Freude. Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Zwei der drei Chefs bei der Arbeit: Diesen Gastroprofis zuzusehen macht Freude. Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Angenehm fällt uns auch der Teil der südamerikanischen Alltagskultur auf, der das Trinken von Cocktails vor, zu und nach dem Essen beinhaltet. Ja, genau so wie die „Caipirinha“ in Brasilien im Krug an den Tisch serviert wird, trinkt man in Peru zum Beispiel „Pisco Sour“ oder hausgemachten „Chicha Cava“, wobei hier die Chicha morada gemeint ist.

Die beeindruckend ausgestattete Bar gleich beim Eingang macht Lust darauf, es genau so zu halten und Eric ist ein guter Berater bei der Auswahl des passenden Drinks. Die sechs Barhocker sind jedenfalls so gut wie immer voll – nicht nur am Wochenende, sondern auch bei unserem zweiten Besuch an einem Montag, also eher ungewöhnlich für Wien.

Wir bleiben bei unserer Weinauswahl in Peru. Sehr in Ordnung, aber auch die Österreicher auf der Karte sind stimmig zu dem, was aus der Küche kommt.
Apropos: Die Plätze im Schankraum erlauben beim Anrichter der Teller zuzusehen. Großes Kino. Unser Gespräch erlahmte bisweilen, weil in der Küche mit große Ruhe und Präzision gearbeitet wird. Jedes einzelne Gericht sieht sehr vielversprechend aus und die Gerüche machen Lust auf mehr. Eine Form von Transparenz, die ich gern mag.

Wer durchgehend angeregt plaudern will, wählt seinen Sitzplatz auf einer der zwei Ebenen. Im Souterrain konventionell und im Quasi-Hochparterre auf dunklen Hochtischen: große Tafeln für große Familien und Runden, viele Zweiertische, insgesamt geschätzt dreißig Plätze. Im Sommer sollen mindestens so viele im Schanigarten dazukommen. Das stelle ich mir jetzt schon lässig vor, weil vor der Haustür liegt ja gleich der Hermann-Gmeiner-Park.

Empanadas im Q'ero, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Empanadas im Q’ero, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

So kann Quinoa-Salat aussehen! Foto (c) Claudia Busser - kekinwien.at

So kann Quinoa-Salat aussehen! Foto (c) Claudia Busser – kekinwien.at

Geschmack siegt über Form. Keinesfalls versäumen bitte, dieses Soufflé! Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Geschmack siegt über Form. Keinesfalls versäumen bitte, dieses Soufflé! Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Wir verkosteten:

  • Ceviche Classico: Das kulinarisches Nationalheiligtum in Peru, also der roh in Limettensaft marinierte Fisch kommt mit etwas zu viel Zwiebel und allerlei köstlicher Begleitung. Insgesamt sehr gut um Euro 11,60. Nächstes Mal bestellen wir Brot dazu.
  • Quinoa Salat: dünn geschnittene, fritierte Kochbananen formen eine Art Körbchen, gefüllt u.a. mit Avocado und Quinoa. Sieht toll aus und schmeckt auch so.
  • Empanadas: zwei aus drei Stück mit Salat für Euro 6,40. Ich hatte gemischtes Hackfleisch und Aji de Gallina (Huhn). Die Empandas waren solide, der Salat wunderbar. Schafkäse mit Süßkartoffeln und Mais wäre auch noch möglich.
  • Das Soufflé: Dulche de Leche (Karamel) – Soufflé mit Pfirsich- und Tamarinden – Sorbet um Euro 4,80. Phantastisch. Daran denk man auch am Tag danach noch freudig zurück.

Die Karte soll saisonal wechseln und wir haben uns vorgenommen rechtzeitig noch das Beef Tartar vom argentinischen Angusrind, das Thunfischsteak, die gegrillten Rinderherzspießchen, die Tamales (Maisteigtaschen gefüllt mit Schweinebauch- und Hühnerfleisch gegart im Bananenblättermantel) zu kosten. Zumindest.

Denn so ist das hier im Q’ero: Man weiß, man kommt ganz sicher wieder.

Die drei vom Q'ero, das seit 12.11.2015 seine Türen offen hat. Foto (c) Q'ero auf fb

Die drei vom Q’ero, das seit 12.11.2015 seine Türen offen hat. Foto (c) Q’ero auf fb

 

Q’ero

Börsegasse 9 / Börseplatz, 1010 Wien
Reservierungen unter: telnumlink]+43 1 532 03 95[/telnumlink]
E-mail: office@quero-vienna.at
web: www.qero-viena.at (under construction!)
fb: https://www.facebook.com/QeroViena/?fref=ts

Öffnungszeiten: Mo bis Fr 11:00 – 2:00 Uhr und Sa 17:00 – 2:00 Uhr
durchgehend warme Küche, Nichtraucherlokal, Cocktailbar, Musik, Schanigarten kommt …

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Auf dem Markt im November: ‚Zwa Gukn an Euro!‘

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Was bekommt man heute noch für einen Euro ?

Jeden Herbst wird Obst und Gemüse teurer. Nur wenige Pflanzen gedeihen, wenn die Tage kürzer werden und die Kälte zunimmt. Das Beheizen der Glashäuser oder die Lagerung in Kühlhäusern kosten viel Energie und Geld. Manchmal auch der Import aus anderen Kontinenten. Als Konsument_in ist man dabei nie Gewinner_in.

Wir verraten,  wie einfach gut und günstig Einkaufen trotzdem gelingt.

auf dem Markt im November, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Im Biobereich werden jetzt oft ‚seltene Sorten‘ zu einem vervielfachten Preis angeboten. Damit steigt die akzeptierte Preisschwelle.
Es gibt Kund_innen, die sich nicht darüber Gedanken machen müssen, wie viel sie für Obst und Gemüse ausgeben. Andere Einkommen erlauben eine solche Sorglosigkeit aber nicht.

Könnte es sich jede Biobäuerin leisten Biogemüse einzukaufen?

auf dem Markt im November, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Während für mich beim nicht-veganen Einkauf nur Bio-Qualität in Frage kommt, vertraue ich bei Obst und Gemüse meinen Augen und dem Geschmackssinn. Gutes Marktgemüse gibt es auch in der kalten Jahreszeit um 1 Euro, – ob pro Kilo, Stück, Bund oder Sackerl.

Saison haben in den kommenden Wochen vor allem Kraut und Rüben. Auf Fruchtgemüse wie Tomaten und Paprika verzichtet man im Winterhalbjahr am besten. Der Geschmack ist mit dem im Sommer und Herbst ohnehin nicht zu vergleichen!

auf dem Markt im November, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Wo es so billiges Gemüse in guter Qualität gibt? Natürlich auf dem Markt!

Auf vielen Märkten werden neben sonst eher gehobenen Preisen vor allem von Direktvermarkter_innen gute Angebote gemacht. Auf der Salzburger Schranne ist das ganze Jahr über auf manchen Schildern der einsame Einser zu lesen, so gut wie immer für 1A – Qualität.
Bei vertrauensvollen Standler_innen darf man sich übrigens fast immer ‚selbst bedienen‘.

auf dem Markt im November, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Was es um 1 Euro gibt?

1 Bund Radieschen, nein 2 Bund, dort 3, und kurz vor Marktschluss sogar 4 Bund für einen Euro!
Wenn die auch noch frische Blätter haben, die man gut in der Suppe oder in Eintöpfen verkochen kann, eine echte Mezzie.
Für 1 Euro finden sich immer wieder Weißkraut, Wirsingkohl, Chinakohl, schwarzer und weißer Radi, Kohlrabi (natürlich mit Blättern!). Auch österreichischen Mangold, der nicht aus dem Glashaus kommt, gibt es recht lange und recht günstig.

1 Euro kostet je ein Kilo Zwiebel, Kartoffeln, Kürbis, etc. oder je ein nicht zu kleiner Bund Petersilie, Koriander, Minze, Dille oder ein paar Zweige Salbei.

auf dem Markt im November, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Prinzipiell günstig verkaufen in Wien die Stände am Brunnenmarkt im 17. Bezirk. Noch billiger sind die auch sehr schön anzuschauenden Obst- und Gemüseberge am Samstagvormittag am anschließenden Yppenplatz. Wobei man dort auch auf die Frische achten sollte.

Mein liebster ‚1 Euro – Markt‘ ist der Leibnitzgassen-Strassenmarkt im 10. Bezirk, weil dort jeden Vormittag die Standler_innen mit ‚1 Euro‘-Rufen um die Wette eifern. Man preist das Saison-Gemüse und Obst, viel davon aus der unmittelbaren Umgebung von Wien.  Auch der daneben gelegene Viktor-Adlermarkt ist eine wahre 1 Euro-‚Fundgrube‘.

auf dem Markt im November, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Obstpreise varrieren oft stark.
Äpfel sind immer günstig, aber im Herbst am billigsten. Die aus dem Vorjahr wollen die Händler_innen verkaufen, bevor die frische Ware auf den Markt kommt. Zum anderen haben Direktvermarkter oft nur einige Bäume und wollen die ganze Ernte möglichst schnell los sein, damit sie sich nicht um die Lagerung kümmern müssen. Das sind dann oft die preislich wie geschmacklich besten Äpfel.

auf dem Markt im November, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Der Schönste ist meist nicht der Beste.
Das gilt für Äpfel wie für Granatäpfel, bei denen leuchtend rote, pralle Exemplare oft relativ wenige Kerne und damit auch wenig Saft haben. Weil er auf so viele Arten verwendet werden kann, ist der Granatapfel in manchen Kulturen die wichtigste Frucht.
Am einfachsten ist es übrigens Granatäpfel zu halbieren und wie eine Zitrusfrucht auszupressen.

auf dem Markt im November, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Zitrusfrüchte sind Winterobst und die verschiedenen Sorten werden jetzt in Südeuropa eine nach der anderen optimal reif.
Wir freuen uns an ihrer leuchtenden Farbe, dem Geruch und am frischen Geschmack. Nicht nur in der traditionellen Chinesischen Medizin wird das Fruchtfleisch aber als stark kühlend angesehen, also mit Vorsicht genießen, wenn einem ohnehin schon kalt ist.
Zur Verwendung der köstlichen Schale braucht es unbedingt Bioqualität!

auf dem Markt im November, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Gemüse in Essig einzulegen ist eine hervorragenede Möglichkeit Sommerfrüchte für den Winter haltbar zu machen, aber auch mit orangefleischigem Kürbis schön und geschmackvoll!

Dazu sollte man sich den günstigen, aber nicht überall erhältlichen (hier: Salzburger Schranne) unbehandelten Naturessig leisten. So manche Essiggurkerl, die wir auch auf dem Markt zu kaufen kriegen (siehe Schranne!), sind in Industrieessig ‚ersäuft‘ (ein synthetisches Abfallprodukt), statt in gutem fermentiertem Apfel- oder Traubensaft zu schwimmen.

auf dem Markt im November, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Die vor allem durch ihre Größe beeindruckenden, aber geschmacksarmen Glashausgurken sind natürlich auch zum billigen Preis kein optimales Wintergemüse. Wer definitiv Wintergemüse in der Farbe Grün sucht, wird auch beim ein wenig teureren Spinat, Vogerlsalat oder Grünkohl fündig. Bis zum Sommer sollte man diesen, wenn auch noch so heftigen Ruf der Marktschreier_innen überhören:

‚Zwa Gukn an Euro’!

auf dem Markt im November, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

 

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Salonplafond, fast alles über das neue Restaurant im MAK

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Selten zuvor wurde vor einer „Schon-Wieder-Neueröffnung“ eines Restaurants über den Koch so viel Gift verspritzt wie über Tim Mälzer im Salonplafond. Und auch das neu gestaltete Interieur des Restaurants im MAK wurde sofort nach der Veröffentlichung der ersten Fotos mit erstaunlich viel Häme bedacht.

Noch zwei Gründe mehr für uns gleich mal vorbeizuschauen am „Tag Zwei“ der Soft Opening Phase vor der offiziellen Eröffnung am 17.12.2015.
Hier kommt die keke Restaurantkritik: Im Salonplafond trifft Berlin Wien mitten ins Herz.

Das Lokal im MAK war vor zwei Jahrzehnten legendär: die coolste, lässigste, chicste Bratpfanne der Stadt, ein kommunikativer Begegnungsort mit Essen und eine Bar wie eine Bühne. Die luftige Möblierung des ursprünglichen Entwurfs von Hermann Czech spielte unter der imposanten Decke Katz und Maus, wir am Boden Jonny loves Jenny …

Ich habe diesen Ort geliebt.
Dem Restaurant nach dem Umbau 2006 durch Eichinger oder Knechtl, dem Österreicher im MAK, hatte ich auch ein paar Chancen gegeben, aber irgendwann zog ich enttäuscht einen Schlussstrich für mich.

Salonplafond: Blick auf die Bar, die Realität ist heller, weniger rot und fesch; Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Salonplafond: Blick auf die Bar. Die Realität ist heller, weniger rot und fesch. wie es scheint ist der Laden nicht fotogen; Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Ich war dementsprechend aufgeregt, als ich vom neuerlichen Versuch das Restaurant im MAK wieder zu beleben hörte. Was dann folgte war, sagen wir einmal, besorgniserregend: Ein deutscher Starkoch soll der Küchenlinie Gesicht und Namen leihen – mir wäre da schon der eine oder andere Österreicher eingefallen, dem gerade ein eigener Herd fehlt.

Der Raum soll durch eine riesige Kredenz geteilt werden und die Bar wandert im Raum ganz nach hinten: echt jetzt? Nix mehr Sehen und Gesehen werden gleich beim Eingang? Nix mehr imposantes Raumgefühl wie ganz früher?
Und dann auch noch die bissigen Kommentare im Netz über all das!

Pia und ich holten uns kegg zur Verstärkung beim Testen. Wir pilgerten also am zweiten Tag seines Bestehens, einem Sonntag zum Frühstück in das neue Lokal am Stubenring. Gleich kurz nach 10.00 Uhr waren wir dort gar nicht allein. Schnell füllte sich der riesige Raum mit Freundesrunden mittleren Alters, ein paar Hippstern, Familien mit ganz kleinen Kindern und Museumsbesuchern, eine sehr angenehme Mischung. „Das hier ist die schönste Säuglingsstation Wiens!“, meinte kegg angesichts der anderen Gäste. Ja, wir hatten es ziemlich lustig.

Unser erster Eindruck samt all unseren negativen Erwartungshaltungen?
Gemütlich!

Blick auf den Ring, der Bereich für untertags im Salonplafond, Foto (c) Jan Pavel auf facebook

Blick auf den Ring, der Bereich für untertags im Salonplafond, Foto (c) Jan Pavel auf facebook

Noch vor dem Stiegenaufgang gleich hinter der schweren Eingangspforte begrüßen einen Kerzenschimmer und eine grüne Installation, die einer Lederleitnerfiliale würdig wäre samt erfrischender Musik: Pop und Lounge, entspannt und happy.

Stiegen hinauf – der Denkmalschutz und die Barrierefreiheit gehen nicht einmal einen Zwangsehe ein, aber an einer Lösung für Rollstuhl und Kinderwagen wird getüftelt – Glastüre auf und: wow! Ideales Licht und ein schlaues Farb- und Materialkonzept verschmelzen zu einer heimeligen Wohnzimmerathmosphäre, die eine gewisse Eleganz trotzdem nicht vermissen lässt. Damit hatten wir nicht gerechnet.
Der Salonplafond gefällt uns allen dreien.

Das Kuchebuffet ist jedenfalls nicht von schlechten Eltern im Salonplafond, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Das Kuchebuffet ist jedenfalls nicht von schlechten Eltern im Salonplafond, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Die Frage ist doch: Hätte es die Stoffe von Josef Frank wirklich gebraucht im Salonplafond? 

Das Museum am Stubenring war gegen Ende des 19. Jahrhunderts nach Plänen von Heinrich von Ferstel im Renaissancestil errichtet worden. Ihm verdanken wir die beeindruckende Stuckdecke, dem Denkmalschutz die Tatsache, dass sie noch da ist.

Sonst allerdings blieb kein Stein auf dem anderen. Der sinnlose Wintergarten kam weg und mutierte zur neuen, zweiten Terrasse. Im Sommer kann man dann also zur ebenen Erde und im ersten Stock draußen sitzen und auf der großen grünen Wiese wird es Picknicks geben. Endlich hat mal jemand kapiert, dass man diesen Bereich auch bespielen kann.

Die Wände wurden bei der Umgestaltung im kolportierten Wert von 1,3 Millionen Euro in einen warmen Sandton getaucht bzw. mit einer schallfreundlichen Verkleidung verhübscht. Der Raum wirkt unglaublich warm und einladend und der Blick nach oben ist wieder frei.
Wesentlich zur Wohlgefühl trägt sicherlich das gelungenen Lichtdesign bei. Die Firma Zumtobel hat nur vor Ort allein eine Woche lang daran herumgetüftelt. An solchen „Details“ merkt man, dass hier insgesamt Gastroprofis am Werk sind.

Das Frühstücksbuffet vor der "Kredenz" im Salonplafond, Foto (c) Andrea Pickl für kekinwien.at

Das Frühstücksbuffet vor der „Kredenz“ im Salonplafond, Foto (c) Andrea Pickl für kekinwien.at

Ein langer Werktisch, 1500 Kilo schwer mit Onyxmarmor als Platte, dient abends als große, gesellige Tafel und untertags als sehr ansprechendes Buffet für das Frühstück inklusive Koch dahinter. Man kann Joghurt und Toppings, Kuchen und Brote schon beim Hereinkommen mit den Augen verschmausen.
Das griechische Naturjoghurt hatten wir nicht, aber es wurde am Nebentisch geradezu hymnisch gelobt, ich sag’s nur.

Der Sitzbereich davor ist ein Deli, die Kredenz soll an Zuhause erinnern, deswegen sind die Küchenkastltüren auch offen, nur ein bisschen edler als daheim und Gott sei Dank höher oben. Dringt man weiter vor, gelangt man ins Kernstück des Restaurants, ein trotz neuer Raumaufteilung immer noch riesiger Bereich mit einladenden Kojen und Blick zur großen Bar am Kopfende. Im Tagesverlauf wandert man als Gast quasi von vorne nach hinten, darf aber immer überall alles konsumieren, das heißt der Cocktail ist auch mit Aussicht auf den Ring möglich und das große Dinner genau so an der Bartheke.

Das mag ich: Freiheit für den Gast! Der Salonplafond scheint also ein Gasthaus zu sein und kein Wirtshaus.
Trotzdem gibt es etwas zu bemäkeln.
Wir verstehen die lustig eingestreuten Stoffdesigns von Josef Frank nicht: paradiesische Muster auf schwarzem Grund. Das hätte es bei aller Liebe zum  Architekten nicht gebraucht. Aber das passt halt so gut: Svenskt Tenn Pop Up und dann noch eine Ausstellung zum bedeutenden österreichischen Entwerfer ab 16.12.2015 im Haus. Na, dann!

Das Essen im Salonplafond oder krasse Kresse, Mann!

Wir bleiben ganz brav vorne und genießen das Unterhaltungsprogramm am großen Frühstücksanrichteplatz. Hier ist immer Bewegung. Da könnte man auch ganz allein sitzen ohne eine Minute Langeweile.

Den Latte kann man im Glas oder in Keramik serviert bekommen. Ich wähle das Glas ab, weil ohne Unterteller. Wer mich kennt: Darüber kann ich eine Stunde lang ohne Punkt und Komma referieren, dass man für den langen Löffel zwingend irgendetwas zum Drauflegen braucht, irgendetwas außer dem Tisch.

Dazu noch ein verwandter Gedanke: Im Salzfass hätte ich neben dem wunderbaren Fleur de Sel bitte auch ein Löffelchen. Die Zuckerdosen sind aus Stein, was zwar hübsch ist, aber da bin ich Hygienefreak und vermissen einen Deckel. Das Geschirr von Broste aus Kopenhagen versprüht den gemütlichen Charme eines dänischen Zuhauses, das Besteck auf den Tischen gefällt mir nicht, aber die Gläser und Karaffen dafür sehr, wenigstens mal etwas anderes als überall. Die Langeweile ist letztlich der wahre Tod  des Gastrokritikers.

Ochsenbrot mit Beinschinken und Kren im Salonplafond um Euro 6,00. Die Gerichte kommen auf dicken Holzbrettern und Butterpapier. Die japanischen Messer sind scharf wie die Hölle. Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Ochsenbrot mit Beinschinken und Kren im Salonplafond um Euro 6,00. Die Gerichte kommen auf dicken Holzbrettern und Butterpapier. Die japanischen Messer sind scharf wie die Hölle. Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Wir haben uns durch die jetzt noch kleine Karte gekostet und das machte durchaus Lust auf mehr. Ich seziere das jetzt einmal:

  • Ochsenbrot mit Beinschinken und Kren, Euro 6,00
    Das Sauerteigbrot ist hervorragend: angenehm würzig, knackige Kruste, intensiver Geschmack, hoher Roggenanteil. Der Beinschinken schön feucht, saftig, beste Qualität. Darunter Kraut. Warum? Bringt geschmacklich wenig, soll aber vielleicht das „Brenzlauer-Berg-Gefühl“ nach Wien holen. Aber es stört auch nicht. Darüber: Kresse und Schnittlauch.
  • Ochsenbrot mit Avocado und Parmesan, Euro 6,00
    Die Avocado im genau richtigen Reifezustand, Zwiebel stark in der Nase, der Parmesan sehr jung und mild, ergibt insgesamt einen runden Gesamteindruck.
    Darüber: Kresse.
  • Die Eier sind bio und kommen zu zweit, als Spiegel, pochiert, Eierspeise oder im Glas, jeweils mit geröstetem Ochsenbrot um Euro 4,00
    Wir hatten zwei Eier im Glas.
    Darüber: kein Schnittlauch.
    Und das pochierte Ei, das auf dem  Brot ein wenig verloren aussah, geschmacklich tadellos, aber trotzdem wünschte ich mir die Sauce Hollandaise aus der Liebe herbei.
    Darüber: genug Schnittlauch.
    Also mein Wunsch an das Christkind wäre: Kresse weg und Schnittlauch nach den Regeln der Wiener Küche einsetzen. Aber Koriandergrün will ich dafür keines, bitte. Danke. Zum Joghurt kann man sich auch Wildkräuter als Topping wünschen – vielleicht ist da ja etwas Passendes dabei?
  • Der klassischen Pulled Pork Burger war perfekt (Euro 14,00). Der braucht sich sicher nicht vor den vielen anderen guten Burgern in Wien zu verstecken. Die Pommes Frittes waren echt. Für ein hausgemachtes Ketchup zum Beispiel hätte ich mich schon erwärmen können.
Das Messer, die Fritten, der Burger: Pulled Pork im Salonplafond, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Das Messer, die Fritten, der Burger: Pulled Pork im Salonplafond, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Aber ich meckere ausgehend von hohem Niveau. Die Karte ist noch klein: belegte Brote, Salate, Joghurts, Kuchen, vier Hauptgerichte, nämlich Griechischer Salat (kein Witz; Euro 10,00), Bandnudeln Bolognese mit Parmesan (Euro 10,00), aber heute leider kein Beef Tartar (ab Euro 14,00 für 100g). Verdammt.

Was da so in der Soft Opening Phase aus der Küche kam an diesem nebeligen Sonntagvormittag, kann das Gemüt eines Essers schon sehr erheitern. Und ich freue mich wahrhaftig auf die fertige Speisekarte ab dem 17. Dezember 2015. Man wird traditionell kochen und sous-vide garen, angekündigt sind zum Beispiel Spinatcremesuppe mit Brandteigkrapfel und Kürbiskernöl (9, 00Euro), gebeizter Saibling mit Maroni und Karfiol (14,00 Euro) oder Kalbstafelspitz mit Avocado und Fenchel (16,00 Euro).

Das Service ist jung, zahlreich vorhanden, sehr aufmerksam, freundlich und bis auf den F& B Manager noch ein wenig unentspannt. Man will halt alles richtig machen. Ich weiß schon, die Wiener und ich können ganz schön garstig sein, aber ein bisserl mehr Vertrauen in uns und ins eigenen Können macht es für alle leichter. Wir beißen nämlich tatsächlich nicht.

Die Getränkekarte ist schon ziemlich fertig und da tummeln sich ein paar sehr interessante Craft Biere. Dass Jan Pavel (jetzt noch im Fabios) ab Jänner 2016 hier den Barchef gibt, lässt auch viel Gutes in Sachen Cocktails und Trinkkultur erhoffen. Zum Wein kamen wir nicht, den nehmen wir uns für das nächsten Mal vor, aber kleine ausgesuchte Weingüter sollen liefern, wie man hört. Denn das wird es ganz sicher geben, das nächste Mal – allen Unkenrufen zum Trotz.
Wir mögen ihn nämlich, den Salonplafond.

Die kulinarische Zukunft des Salonplafond im MAK, Foto (c) Salonplafond auf facebook

Die kulinarische Zukunft des Salonplafond im MAK, Foto (c) Salonplafond auf facebook

Salonplafond

Stubenring 5, 1010 Wien
Tel.: [telnumlink]+43 1 226 00 46[/telnumlink]
E-mail: willkommen@salonplafond.wien. Das Reservierungsprogramm ist wird am 17.12.2015 freigeschalten.
web: www.salonplafond.wien

Öffnungszeiten: ab 17.12.2015 täglich ganztags und abends, Details folgen

Bis zum Ende der Soft Opening Phase ist es noch ein wenig unübersichtlich.
Am 7. und 8.12.2015 ist von 9.00 bis 18.00 Uhr offen; am 9.und 10.12.2015 geschlossen.  Am 11.12.2015 wieder offen und ab 17.12.2015 wird täglich, auch an den Feiertagen geöffnet sein (Ausnahmen 24.12.2015 abends und 1.1.2016 ganztags): Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Cocktails jeden Tag!

Küchenchef:  Aaron Waltl
Barchef: Jan Pavel
Innenarchitektur: Michael Embacher
Lichtdesign: Zumtobel
Sounddesign: Klangfarbe
Inhaber: Barbara und Peter Eichberger in Zusammenarbeit mit der Hamburger tellerrand consulting
Technische Details: 290m², 140 Plätze plus Bar, zwei Terrassen, Garten, Nichtraucherlokal, Wickeltisch inklusive Windeln

Und jetzt zum Schluss aus reiner Sentimentalität: Hermann Czech.

Auf magazin-world-architects.com gefunden

Auf magazin-world-architects.com gefunden, pinterest: HERMANN CZECH

 

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Markterei & Marktwirtschaft – auf dem Markt im Dezember

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Markterei versus Marktwirtschaft. Es ist ein Fest!

1. Markterei

Viele Menschen, gute Stimmung, viel zum Genießen! Immer an den Wochenenden, an denen die Markterei ihre Stände aufstellt …

Sie tut dies an sehr speziellen Orten: erst in der Brotfabrik, dann am Badeschiff, in Magdas Hotel, im Weghuberpark und diesen Dezember in der Alten Post in der Dominikanerbastei. Nach der Weihnachtspause geht es ab 22. Jänner 2016 weiter.

Die einen haben Spaß daran bei einem Glas Wein plaudernd den Tag zu verbringen, während die Kinder in geschützter Umgebung gut aufgehoben sind. Andere verkosten interessiert Spezialitäten wie Verjus, Pfeffersorten oder gar Insekten und führen mit den Anbieter_innen erstaunlich versierte Fachgespräche.

Die Bäckerei Kasses bietet abgestimmt auf die Erwartungen der Kund_innen, die hier gustierend Delikatessen kaufen, jetzt vor allem Klezenbrot und Weihnachtskekse, aber nicht seine breite Brotpalette, wie etwa am all samstäglichen Yppenmarkt. Dafür serviert Yppenplatz 4 bei der Markterei den Leberkäse im Kasses-Semmerl.
Und dann gibt es noch jeweils mindestens 30 andere ausgewählte Partner_innen, die Freitag nachmittags und am Samstag bis ca. 20.00 Uhr ihre Produkte anbieten – danach Party!

Ich würde die Markterei als Foodfestival bezeichnen.
Ein Markt im eigentlichen Sinne ist sie nicht.

Marktwirtschaft, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Marktwirtschaft, Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

2. Marktwirtschaft

Fröhliches Stimmengewirr empfängt einen seit Mitte November auch in der Siebensterngasse 21.

Kaffeeduft vom kaffee mik gleich beim Eingang, eine große Fensterfront und bunte ‘Deko’ locken nach hinten zur Bar und in den Lokalbereich. Quer durch die große Halle kommt man dorthin, vorbei an ebenso bunten Blumen, einem Standl mit Obst und Gemüse, Fleisch unter blinkenden Pokalen und einigem mehr, das darauf wartet erstanden zu werden. Man findet Bücher mit tollen Kochrezepten und sicher genug, um sich daraus ein Abendessen zu kochen, wird aber trotzdem man nicht umhin kommen, auch noch dem Supermarkt einen Besuch abzustatten.

Die Marktwirtschaft ist mit den Markt-Öffnungszeiten von Di bis Sa 9.00 – 20.00 Uhr (Gastro bis 24.00 Uhr)und So 9.00 – 18.00 Uhr eine praktische, sympathische Einkaufsmöglichkeit für Feinspitze.
Ein Markt im eigentlichen Sinn ist sie nicht.

Markterei in der Dominikanerbastei, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Markterei in der Dominikanerbastei, Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

Blick von der Marktwirtschaft zur "Liebe", dem Restaurant ebenda, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Blick von der Marktwirtschaft zur „Liebe“, dem Restaurant ebenda, Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

3. Was ist ein Markt?

In manchen Fällen bieten in regelmäßigen Abständen diejenigen am zentralen Platz eines Ortes ihre Produkte an, die kein Geschäftslokal haben. Dadurch wird der Zusammenhalt im Ort gestärkt, Menschen aus der Nachbarschaft angezogen, in jedem Fall wird am Markttag mehr kommuniziert als an normalen Tagen.

Anderswo tingeln Marktfahrer von Marktplatz zu Marktplatz mit Produkten, die sie von weit her beziehen und bringen diese damit in Regionen, in denen sie eine Besonderheit darstellen. Dieser Markt erscheint fremdländisch und geheimnisvoll, bereichert das Leben um Produkte, Ideen und vielleicht auch Geschichten, die man sonst entbehren müsste.

Märkte mit dauerhaft gebauten Ständen und regelmäßigen Öffnungszeiten vereinen eine Vielfalt an Produkten und Menschen. Als kundige Einkäufer_in kann man an einem Ort Qualität und Preise vergleichen. Jede_r findet etwas für ihren oder seinen Geschmack, aber es gibt auch viel, das ‘nichts für einen’ ist. Ein solcher Markt bietet im Idealfall von frischer Milch bis getrockneten Bohnen alle Lebensmittel die ein Haushalt benötigt – und noch manches darüber hinaus.

Wiener Honig in der Markterei, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Wiener Honig in der Markterei, Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

Markterei, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Markterei, Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

Ein Markt ist keine Party für geladenen Gäste, sondern Kernpunkt einer Stadt, auch um unterschiedlichste Menschen zusammen zu führen. So wird Öffentlichkeit spannend, statt zu veröden, doch wir triften immer mehr auseinander, statt uns zu begegnen.

Als Jugendliche schließen wir uns gerne in Gruppen von anderen ab, Ernährung ist heute ein beliebtes Mittel, um das zu demonstrieren. Mit subtilen Codes vermitteln wir anderen sich nicht eingeladen zu fühlen. Unsere Gesellschaft leidet aber auch darunter, dass niemand mehr erwachsen werden will. Statt in der Öffentlichkeit eine Rolle zu übernehmen bleiben wir im Privaten.
Heutige, engagierte Städter_innen helfen Zum Beispiel zugleich den Flüchtlingen auf den Bahnhöfen und in sozialen Einrichtungen und ziehen sich dann in ihr geschütztes Umfeld zurück, wo sie kaum auf Asylsuchende oder auch nur Menschen andere Bevölkerungsgruppen treffen werden.

Marktwirtschaft, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Marktwirtschaft, Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

Markterei, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Markterei, Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

Oft hört man Sätze wie: „Auf unserem größten und zentralsten Markt, dem Naschmarkt, verkaufen ja nur mehr Ausländer“. Das trifft zwar teilweise zu aber stellt in keinster Weise das eigentliche Problem dar, das vielmehr in der Vereinheitlichung zu touristenkonformem Angebot besteht.

An unzähligen Ständen findet man die beinahe exakt idente ‚Deko': hübsch aufgelegte, getrockneten Früchte und gefüllte, eingelegte Gemüse in einer Zusammenstellung, wie man sie wieder nur am Naschmarkt findet. Der Schafkäse schmeckt überall gleich und ist auch schon lang nichts ‚ausländisches‘,‘ exotisches‘ mehr. Türkinn_innen wissen wo man einen besseren bekommt, und überhaupt kaufen hier keine Zuwanderer_innen ein.

Auf den hippen Samstagsmärkten, aber auch in der Markterei oder Marktwirtschaft, bieten nur ‚lokale‘ Menschen ‚lokale‘ Produkte an oder sie sind so gut integriert, dass man ihren ‚Herkunftshintergrund‘ nicht mehr erkennt. Zum Teil ist das so gewünscht, würde man es ändern wollen, wäre es aber gar nicht einfach sich gesellschaftlich zu öffnen.

Die beste Markt-Mischung an Angebot und Publikum schafft noch der Brunnenmarkt wenn er samstags auf den Yppenmarkt trifft, und in anderer wie auch geringerer Weise der Viktor Adlerplatz mit der Marktgasse sowie die Meislmarkthalle.

Fleisch und Wurst in der Marktwirtschaft, Foto (c) Mischa Reska -kekinwien.at

Fleisch und Wurst in der Marktwirtschaft, Foto (c) Mischa Reska -kekinwien.at

Käse bei der Markterei, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Käse bei der Markterei, Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

4. Märkte brauchen Vielfalt –  in jeder Hinsicht.

Die jungen Macher_innen und das teilweise noch jüngere Zielpublikum der Markterei wie auch die vielleicht ein, zwei Generationen älteren Aussteller und Foodies in der Marktwirtschaft haben scheinbar wenig Interesse, sich in das diverse Treiben auf den bestehenden Märkten einzuklinken.

Dort fehlen sie aber, denn Märkte brauchen Vielfalt.
Einheitsware für ein Einheitspublikum braucht keinen Marktplatz, – und kann anderswo einfacher angeboten werden. Die Folge ist, dass die Märkte verfallen, durch andere Funktionen ersetzt werden und dass bald kein ‚echter Markt‘ mehr existent sein wird. Ein anregendes Stadtleben entsteht dort wo sich Menschen den Widersprüchen der Öffentlichkeit aussetzen und sich nicht auf abgekapselte Inseln zurückziehen. Richard Sennett hat ein paar interessante Bücher darüber geschrieben, wir werden aber immer mutloser um seine Warnung vor dem Verfall des öffentlichen Lebens zu beherzigen.

In den inneren Wiener Bezirken, wo das finanzkräftige Publikum wohnt und arbeitet, gibt es keine fixen Marktplätze und schon gar keine Markthallen. Nicht mehr! Sie wurden nach dem 2. Weltkrieg nicht wiederaufgebaut oder im Laufe der letzten 50 Jahre in angeblich zeitgemäßere Supermärkte und Einkaufszentren umgewandelt. Zuletzt haben wir so 2008 die faszinierende Landstraßer Markthalle verloren.

Wenn sich all die neuen, jungen Marktstandler_innen mit ihren Spezialitäten dort zwischen altherbebrachtem Gemüse und Fleischangebot angesiedelt hätten:
Was wäre der Ort heute für ein Fest, das ganze Jahr über und für alle!

Restaurant "Die Liebe" in der Marktwirtschaft, Foto (c) Mischa Reska-kekinwien.at

Restaurant „Die Liebe“ in der Marktwirtschaft, Foto (c) Mischa Reska-kekinwien.at

Beinschinken ... Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

Beinschinken … Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

 

Markterei & Marktwirtschaft

Markterei: www.markterei.at
Marktwirtschaft: www.marktwirtschaft.at
Unter dem Stickwort ‚auf dem Markt‘ findest du  hier zahlreiche Artikel zu Märkten in Wien und anderswo.

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Essen am Feiertag: 25. und 26. 12. 2015 in Wien

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Essen am Feiertag gehört ebenso wie Essen am Sonntag zu den großen Herausforderungen für uns Gäste. Und wenn der Feiertag dann noch ein ganz besonderer ist, bleibt die Küche in vielen Lokale kalt.

Wir haben herausgefunden, wer heute und morgen trotzdem kocht.

Natürlich haben Fastfoodketten offen und viele Kaffeehäuser, besonders die in der Inneren Stadt. Einen Kebab- und Würstelstand wird man auch finden, um dem süßen, hochkalorischen Supergau im Form von Kipferln und Keksen etwas Pikantes entgegenzusetzen. Ein weiterer sicherer Tipp sind natürlich auch alle Hotelrestaurants!

Auf das eine oder andere Lieblingsbeisl muss man in den kommenden Tagen verzichten, was jedoch vollkommen in Ordnung ist. Jedem seine wohl verdiente Pause!

#breakfastsituation 😍🙏🏼

Ein von VIVA. LA. VIDA. (@laura_ameliee) gepostetes Foto am

Heute, am 25. Dezember, geht es wahrscheinlich noch, das Zuhausebleiben auf der Couch.

Mit einem Teller Weihnachtskekse herumfaulen, die man jetzt endlich essen darf, was man auch tun sollte, bevor man keine mehr sehen kann, ist wunderbar.
Einige absolvieren in diesen Tagen die sogenannte Weihnachtsralley: Besuch bei den Eltern, Besuch bei den Schwiegereltern, Besuch bei Tanten und Anverwandten.
Wir? Mitnichten!

Am 26. Dezember sind die Reste des großen Festessens dann ebenso aufgezehrt wie die interessanten Vorräte.

Man könnte ja ein Lieferservice bemühen, wenn man mit  Cocooning und ‚Herumknozen‘ noch nicht fertig ist, aber ich will dann meistens raus.
Hier kommen ein paar Empfehlungen für Restaurants, die heute und/oder morgen geöffnet haben. Vorher bitte unbedingt anrufen – es könnte voll sein …

Essen am Feiertag: Frühstück im Salonplafond im MAK, Foto (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Essen am Feiertag: Frühstück im Salonplafond im MAK, Foto (c) Claudia Busser – kekinwien.at

Kek macht wie gewohnt übrigens keine Pause. Es erscheinen hier durchgehend wie immer mindestens drei Artikel pro Woche, der nächste dann am Montag, den 28. Dezember 2015.

Wir wünschen Euch allen hervorragende und gemütliche Feiertage!

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Die Liebe, und ob sie wirklich durch den Magen geht …

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Dass Essen glücklich macht, haben pia und ich schon mehrfach erfreut feststellen dürfen. Und wie das mit der Liebe ist, verraten wir jetzt auch.

Die Liebe ist …

… seit 12.11.2015 das Restaurant der Marktwirtschaft in der Siebensterngasse 21 im 7. Bezirk.
Was es mit der Marktwirtschaft und dem internationalen und bei uns neuen Trend der Indoor-Food-Market auf sich hat, wurde bereits von unseren keken Marktexpertin erforscht und kann hier nachgelesen werden.

Wir ließen also den ganzen Markt links liegen und beäugten die Bar: sehr einladend. Hubert Peter (vormals Kussmaul, 2014 Rookie-Bartender des Jahres im Falstaff) ist hier am Werk. Es wird nichts zugekauft: Säfte, Limonaden, Tonics, alles hausgemacht. Natural Wines und Craft Biere gibt’s auch, eh klar. Die Cocktails sind extra klein, damit man möglichst viele kosten kann ohne vom Hocker zu kippen. „Petit Pours“ heißt das dann: eine wirklich neue Idee. Dass der Barbetrieb sonst in Wien „verstaubt“ ist, wie Peter Hubert meint, stimmt allerdings so ganz und gar nicht: Ich sage nur The Sign, Miranda, Kleinod, Botanical Garden, …

Die Liebe, Foto (c)  Andrea Pickl - kekinwien.at

Die Liebe, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Wir nehmen Platz: Eckbank, helles Holz, schwarze Tischplatte, ein bewährtes, gewohntes Konzept. Viel Licht. Der Blick auf die Grünfläche lässt tatsächlich jetzt schon Vorfreude aufkommen auf den Frühling, auf das Draussensitzen. Die Wandmalerei hat Witz und transportiert das Lokalmotto „herzhaft & süffig“, aber die kleinen Holzregale mit den bunten Gefäßen lassen uns irgendwie an einen Kindergarten denken. Apropos Kinder: Wenn man hier keines dabei hat, ist man definitiv ein Außenseiter. Vielleicht borgen wir uns für das nächste Mal eines aus …

Die Liebe: Ham and Eggs mit Baked Beans; Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Die Liebe: Ham and Eggs mit Baked Beans; Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Die Liebe ist manchmal nur eine Liebelei.

Die Küchenlinie von Alfred Schoch (vormals Chefkoch im Edvard, Hotel Kempinski) ist kreativ und ambitioniert: Tapas zum Teilen, nach drei bis vier Tellern soll man satt sein. Drei bis vier Teller braucht man auch, denn die Portionen sind klein. Das Konzept funktioniert für uns im punks (pro Teller einheitlich Euro 4,50; die Karte wechselt täglich) hervorragend. Im Restaurant Liebe zahlt man pro Portion Tapas Euro 5,00 bis Euro 8,00, also im Schnitt Euro 6,25 (fixe Speisekarte, die Mittagsmenüs wechseln täglich).

Was hätte ich damals, als meine Kinder noch klein waren, darum gegeben, so ein Restaurant besuchen zu können, wo fast nur bio, regional und saisonal gekocht wird, und wo ich dann auch noch gleich die besten Biolebensmittel im angeschlossenen „Riesenfeinkostladen“ einkaufen kann?
Im kulinarischen Ganztageskonzept hier hat man den Anspruch leistbar zu sein. Damals allerdings hätte ich mir das sicher nicht leisten können.

Was isst man in der Liebe?

Vieles aus dem Pflanzenreich, aber nicht nur und das allesvon früh bis spät.
Frühstück gibt es wochentags von 9.00 bis 11.30 Uhr, am Wochenende bis 16.00 Uhr. Mittagstisch ist von 12.00 bis 14.30 Uhr und die Abendkarte gilt von Dienstag bis Samstag von 17.00 bis 22.00 Uhr. Ja richtig, am Montag gibt’s nichts, das ist nämlich geschlossen.

Die Liebe: links Dosa mit Curry, rechts Eggs Benedict,  Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Die Liebe: links Dosa mit Curry, rechts Eggs Benedict, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Mittags klingt zum Beispiel relativ konventionell und vertraut, was ich schlau finde:

  • Kokos-Süßkartoffel-Suppe € 3,50
  • Bohnencasoulet mit Tofu € 9,50
  • Gulasch mit Spätzle € 10,50
  • Rindssuppe mit Kräuterfritatten € 3,50
  • Käsespätzle mit Salat € 9,50
  • Lammragout mit Polenta € 10,50
  • Gemüselasagne mit Salat  € 9,50

    Tapas mit Liebe, Foto (c) Claudia Busser - kekinwien.at

    Tapas mit Liebe, Foto (c) Claudia Busser – kekinwien.at

Ich muss es sagen: Liebe geht sehr wohl durch den Magen.

Wir hatten Bacon & Eggs mit Bohnen, Eggs Benedict und Dosa. Alles sehr gut, das Gemüsecurry sogar wunderbar – davon hätte ich gern mehr gehabt.
Der Kaffee ist von Fürth und wird auch gekonnt zubereitet. Wer nicht genug bekommen kann, nimmt noch einen von Kaffee Mik bei der Marktwirtschaft oder vergleicht. Von der Hauslimonade „Nächstenliebe“, einer Kreation aus Apfel, Kürbis und Tamarinde, geht eine Euro an die Flüchtlingshilfe Train of Hope . Doppelt gut.
Was es nicht braucht eigentlich, ist die Musik, da viele Gäste eine dichten Geräuschteppich erzeugen.

Fazit: In der Liebe wird mit Liebe gekocht und gemixt und sie darf ruhig noch etwas wachsen.

Die Liebe, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

Die Liebe, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

 

Die Liebe in der Marktwirtschaft
Siebensterngasse 21, 1070 Wien
Tel.: 0676/668 19 69
web: www.dieliebe.wien

Öffnungszeiten:  Di bis Sa 9.00 – 24.00 und So 9.00 – 18.00 Uhr
Küche: Di bis Sa 9.00 – 14.30 Uhr und 17.00 – 22.00 Uhr
Kindersessel, Wickeltisch, Bankomat, Nichtraucherlokal, demnächst Innenhofgarten

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Ein neues Imbisslokal mischt die Wiener Szene auf: Miznon Vienna

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Am 11.12.2015 hat nach Tel Aviv und Paris nun auch in Wien ein Imbiss mit Take Away an einer sehr prominenten Adresse gleich hinter dem Stephansdom aufgesperrt: das Miznon Vienna.

In der Schulerstraße 4 war früher das Dombeisl, dessen plötzliches Verschwinden manch einen traurig stimmen mag. Das Nachfolgerlokal ist hingegen alles andere als unlustig: hier geht’s nämlich richtig rund!

Aus den Lautsprechern plärrt die Musik so laut, dass man sich nur im hinteren Teil des langgestreckten Lokals unangestrengt unterhalten kann. Manchmal, wenn die Dezibelanzahl abzusinken droht, wird auch mitgeklatscht von den Köchen. Diese akustische Barriere kann abschrecken. Und bei meinem ersten Versuch hat meine Begleitung auch gleich beim Eingang verweigert: Voll und laut war ihm einfach zu viel.

Miznon Foto Andrea Pickl kekinwien

Miznon Foto Andrea Pickl kekinwien

Multikulti und generationsübergreifend: Miznon

Voll ist es hier nämlich immer seit dem ersten Tag und zu jeder Tageszeit: Familien mit Kindern, einsame Esser, Freundinnen, Paare, Freunde des Hauses, Touristen, Gruppen jeglicher Zusammensetzung, was Alter und Herkunft betrifft. Ein lukullischer Melting Pot. Wien ist wohl nur in der Uno City internationaler aufgestellt als hier.

Ist man ein Mal ein paar Minuten im Lokal, gewöhnt man sich an den Lautstärkepegel und das Tempo und entspannt sich so die die anderen, die schon länger da sind. Man kann sich dann darum kümmern, wie man zu Essen und Getränken kommt, weil hier gilt: Selbstbedienung. Es ist auch ganz gut, wenn man Englisch kann und schon einmal bei Starbucks war.

 

Die ganze Speisekarte des Miznon Vienna, Foto (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Die ganze Speisekarte des Miznon Vienna, Foto (c) Claudia Busser – kekinwien.at

 

Die Speisekarte (in Deutsch oder englisch) steht auf einem Papiersackerl, bestellt und bezahlt wird bei einer netten jungen Dame an der Kassa in der Mitte der Theke. Ihr verrät man (s)einen Namen: „Wie möchtst du heute heißen?“ ist ihre ernst gemeinte Frage. Johanna, Paul, Fritz the Cat. „Ich heiße Franz. Das ist mein richtige Name. Aber beim nächsten Mal bin ich vorbereitet!“ meint ein Gast schmunzelnd. „James Bond“ wäre gut scherzt Pia, ich bin mehr für „Godot“ bei unserem dritten Besuch. Oder vielleicht „Stoascheißer Koarl“?
Ich bin ja seit meinem zweiten sehr gelungenen Anlauf im Miznon die Miriam …

 

Überfahrene Kartoffel mit Sauerrahm im Miznon, Foto (c) Claudia Busser- kekinwien.at

Überfahrene Kartoffel mit Sauerrahm im Miznon, Foto (c) Claudia Busser- kekinwien.at

 


Miznon (das Z wird weich ausgesprochen) heißt Kantine.

Miznon bedeutet laut einer Mitarbeiterin vor Ort: „Ein Ort, wo man sich trifft, wo man zusammenkommt“. Das Essen hier ist auf alle Fälle ein Grund, um das zu tun.

Hat man sich also an Lautstärke und Tempo gewöhnt, kann man sich im hinteren Teil des Lokals gemütlich oder vorne an der Bar mit viel  Action der Speisekarte widmen. Ich versuche ja immer überall an der Bar zu sitzen, was hier besonders vergnüglich ist. Hinten kocht und dampft der Brokkoli in einem riesigen Topf, die Karfiolköpfe sind schon vorgeschmort und warten gebräunt auf Wandregalen auf ihren nächsten Aufenthalt im Backrohr, bevor sie im Ganzen mit Olivenöl in zwei Butterpapiere gehüllt serviert zu werden. Das Besteck und die Servietten gibt es am kostenlosen Vorspeisenbuffet gleich beim Eingang. Die Getränke sind im Kühlschrank, das Heineken wird frisch gezapft.

Karfiol liegt im Trend. Wer hätte das gedacht?

Im riesigen Heißluftherd werden fast ununterbrochen die besten Pitabrote der Stadt aufgebacken, ein Import aus Israel, wie man hört. In kleinen Pfannen schmort das Ratatouille, unentwegt putzt jemand Karotten oder Brokkoli, schneidet Tomaten und die im Ganzen wie Essiggurkerl eingelegte Salatgurken (!) in Scheiben und schnetzelt Zwiebel. Ein Beikoch schält heiße Kartoffel oder stampft sie mit Schale ganz flach zwischen zwei Butterpapieren auf einer Aluplatte (Überfahrene Kartoffeln mit Sauerrahm und Dill) und ganz hinten auf der heißen Platte werden die Minutensteaks aus dünn geschnittenen, herrlichen großzügig mit Olivenöl beträufeltem Rindfleisch, die Burger und die kleinen, mit Zimt (?) und Kräutern wunderbar gewürzten Lammfleischlaibchen gebraten.

"Spinat zum Dahinschmelzen", Miznon Vienna, Foto (c) Claudia Busser - kekinwien.at

„Spinat zum Dahinschmelzen“, Miznon Vienna, Foto (c) Claudia Busser – kekinwien.at

Der Chefkoch, bei dem alle Bestellungen und die Fertigstellung jedes einzelnen Speise zusammenlaufen, richtet an: Fünf Lammlaibchen in ein Pitabrot, zuerst die Saucen, wenige flinke Hangriffe, fertig, noch ein Blick auf den Bon, „Miriam!“ brüllte er.

Wie viele Kartons, Teller und Pitas er während seines Arbeitstages fertigt, mag man sich gar nicht überlegen. Das ist der stressigste Arbeitsplatz,den ich je erlebt habe. Wir  stellen uns vor, dass man wohl schon schläft, bevor man noch das Bettlaken berührt, wenn man am Ende des Tages müde ins Bett fällt. Chapeau!

Miznon Foto Andrea Pickl kekinwien

Miznon Foto Andrea Pickl kekinwien

Was man bei uns in der Politik so oft hört und nicht sieht, wird in dieser Küche gelebt: Transparenz.
Klar hat man nach ein paar Besuchen das Gefühl, dass die Küche hier sehr einfach ist, und dass man alles locker nachkochen könnte. Einfach stimmt. Nachkochen wohl kaum. Man würde schon an der Beschaffung der Zutaten scheitern. Das herrliche Brot! Und wie macht man die Saucen? Woher stammen die geschmacklich nennenswerten großen Kartoffel und die wohlschmeckenden Tomaten im Winter?

Chicken Spachtel im Miznon, Foto (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Chicken Spachtel im Miznon, Foto (c) Claudia Busser – kekinwien.at

 


Im Miznon gibt es Street Food, aber indoor.

Ein Pitabrot macht satt, egal ob vegetarisch oder fleischlich gefüllt. Das ist hier übrigens kein Thema: Vegan, bio oder was weiß ich was. Die Speisekarte ist so, dass jeder weiß, was er essen kann und will, und was eben nicht

Die Pitas gibt’s auch ohne Brot auf dem Teller und in kleine Portionen („Scherzerl“). Die kleinen Reststücke der Fladen kann man gratis zu Saucen und Gemüse am Vorspeisenbuffet essen währen man wartet. Obwohl rasant gekocht wird, dauert es naturgemäß ein paar Minuten bis man aufgerufen wird.

Oft fällt die Bezeichnung Street Food für die frische, köstliche Küche des Miznon. Es stimmt schon, die meisten der Gerichte kann man mit den Fingern essen und in der Hand halten. Ich bin gespannt, ob es im Sommer einen durchreiche auf die Gasse geben wird …

typisch Miznon, Foto (c) Andrea Pickl - kekinwien.at

typisch Miznon, Foto (c) Andrea Pickl – kekinwien.at

Wer kann, probiert das Dessert: Tatami, eine Tiramisu – Variation mit Butterkeksen statt Biskotten. Hat gut ausgesehen, aber das haben wir beim besten Willen nicht mehr geschafft.

Wenn man zufrieden und angenehm gesättigt das Lokal verlässt, ist man fast ein wenig traurig, dass Wien so leise und langsam ist manchmal.
Apropos Stille: Für eine ruhige Mittagspause kann man sein Essen (im Warmhaltepapiersackerl) auch mitnehmen.

Miznon, Foto (c) Claudia Busser - kekinwien.at

Miznon, Foto (c) Claudia Busser – kekinwien.at

 

Miznon Vienna

Schulerstraße 4, 1010 Wien
Tel.: 01 / 512 03 02
fb: www.facebook.com/miznonvienna/

Öffnungszeiten: Mo bis So 12.00 – 23.00 Uhr
keine Reservierung möglich, Take Away, Selbstbedienung, gratis Vorspeisenbuffet für Gäste
Inhaber: Eyal Shani

rating_4sterne

 

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Die Kaffeebohne in Dornbirn: ein kleines Gesamtkunstwerk.

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Kaffee und Schokolade: Die Kaffeebohne ist sowohl Ladenlokal, Rösterei, als auch Kaffeebar. Eine sehr ansprechende Mischung auf kleinem Raum in der Dornbirner Innenstadt.

Kommt man das erste Mal in die „Kaffeebohne“, fällt es schwer sich auf den Kaffeekonsum zu konzentrieren, denn der ca. 50 Quadratmeter große Raum mit der Patina von elf Jahren erzählt viele Geschichten.
Hier sind die Gerüche, Farben und Bilder von fernen Ländern noch zu spüren und zu sehen und man findet alles, was Kaffee- und SchokoladeliebhaberInnen erfreut. Aber auch Wein oder Prosecco und haus­gemachte Aufstriche auf Brot der Bäckerei Stadelmann sind hier zu haben.

Kaffeebar in der Kaffeebohne, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Kaffeebar in der Kaffeebohne, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Kaffeebohne, Dornbirn ... beim Abräumen, Foto: © Hadwig Fink – kekinwien.at

Kaffeebohne, Dornbirn … beim Abräumen, Foto: © Hadwig Fink – kekinwien.at

Museumsstücke in der Kaffeebohne,  Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Museumsstücke in der Kaffeebohne, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Baransicht von unten in der Kaffeebohne, Dornbirn,  Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Baransicht von unten in der Kaffeebohne, Dornbirn, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Qualität und „saubere Herkunft“ werden in der Kaffeebohne groß geschrieben.

Seit 2004 betreiben Carmen und Elmar Bitschnau die „Kaffeebohne“.
Frau Bitschnau ist eine leidenschaftliche Botschafterin für guten Kaffee. Sie setzt vor allem auf eigene Erfahrungen und den Austausch mit anderen KaffeerösterInnen im In- und Ausland, auch in der Röstergilde in Deutschland. Es gehe vorrangig um Qualität – also um Anbau, Ernte und Röstung – aber auch um „saubere Herkunft“. Keine Kinderarbeit, keine WanderarbeiterInnen, keine Pestizide und faire Preise für die Kaffeebauern.

Gekauft wird auf den Messen in Mailand und vor allem in Triest. Es gibt nur einen Zwischenhändler, der direkt vor Ort kauft, wo Kleinbauern ihre Produkte bei einem „cup of excellence“ vorstellen können. Dadurch werden Qualität und Arbeitsbedingungen laufend verbessert, so Frau Bitschnau.

Kaffee vor der Röstung in der Kaffebohne, Foto (c) Hadwig Fink - kekinwien.at

Kaffee vor der Röstung in der Kaffebohne, Foto (c) Hadwig Fink – kekinwien.at

 Kaffeesäcke aus aller Welt , Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Kaffeesäcke aus aller Welt, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Kaffee und Musik, eine unerforschte Beziehung?

Der Zusammenhang von Kaffee und Musik ist offensichtlich.
So findet man in der „Kaffeebohne“ den Espresso „Vivaldi, Scarlatti oder Puccini“. Auch Kaffeemischungen mit Namen „Rigoletto“ oder „Verdi“ gibt es. Der sortenreine Kaffee kommt aus Cuba, Brasilien oder Äthiopien, aber auch Exoten wie „Jamaika Blue Mountain“ oder „Kenia „AA“ Top“ sind hier zu haben.
Das Kaffeeangebot ist sehr breit – von den besten Hochlandlagen bis hin zu speziellen Raritäten:

Kaffeeverkauf in der Kaffeebohne, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Kaffeeverkauf in der Kaffeebohne, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Kaffee ist nicht gleich Kaffee – unverkennbar nach dem ersten Schluck.

Kaffee muss nicht unbedingt den Magen ruinieren. Das Geheimnis: In der Trommel wird der Kaffee bei längeren Röstzeiten und vergleichsweise niedrigen Temperaturen schön gleichmäßig geröstet. Aroma und Körper des Kaffees können sich dabei sehr gut entwickeln, während ungewollte Säuren abgebaut werden.

In der „Kaffeebohne“ werden bei der traditionellen Langzeittrommelröstung die Kaffeebohnen bei 210-220 Grad Celsius ca. 20 Minuten lang geröstet, dann mit Luft gekühlt, damit der Kaffee länger frisch bleibt. Dabei wird ein Schwund von 20 % in Kauf genommen – zugunsten von Qualität. Der Magen dankt!

Die großen Röstereien hingegen  rösten bei ca. 600 Grad drei Minuten lang, kühlen mit Wasser, denn das gibt mehr Gewicht, aber weniger Qualität. Also nicht so lange frisch und – eben sauer im Magen.

Claudia Bitschnau vor Ihrem Trommelröster in der Kaffebohne. Foto© Hadwig Fink – kekinwien.at

Carmen Bitschnau vor Ihrem Trommelröster in der Kaffebohne. Foto© Hadwig Fink – kekinwien.at

Siebträgermaschinen, what else ?

Es gibt verschiedene Modelle von Siebträger­maschinen, Kaffee­­mühlen sowie das dazu passende Zubehör in der „Kaffeebohne“. Wer Wert auf Beratung und umfassende Einschulung legt, ist bei Frau Bitschnau genau richtig!

Schönheiten zu verkaufen ... Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Schönheiten zu verkaufen … Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Aber auch Filterkaffee ist wieder ganz  modern.

Die Kaffeebohne dient offenbar auch als Treffpunkt zum Austausch über den „besten“ Kaffee.
So wurde ich von einem Gast über die richtige Filterkaffee Produktion genauestens informiert. Also liebe FilterkaffeeanhängerInnen: nur Emailfilter nehmen (niemals Chromstahl !), das Wasser nach dem Kochen einen Hauch abkühlen lassen, und dann das Pulver liebevoll damit gleichmäßig benetzen.

Espressomaschinen aus dem Verkaufssortiment der Kaffeebohne,  Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Espressomaschinen aus dem Verkaufssortiment der Kaffeebohne, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Auch schönes Kaffeegeschirr gibt es in der Kaffeebohne! Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Auch schönes Kaffeegeschirr gibt es in der Kaffeebohne! Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

 

Und so entsteht „mein“ Cappuccino:

Es ist eine Freude bei der Zubereitung des Kaffees zuzuschauen. Die Auswahl ist groß. Es gibt neben dem gängigen Kaffeeangebot auch ganz spezielle Espresso Sorten oder zum Beispiel Aroma Latte Macchiato oder Französischen Milchkaffee und andere Köstlichkeiten.

Cappuccino in der Kaffeebohne: 1. Schritt: Foto © Hadwig Fink - kekinwien.at

Cappuccino in der Kaffeebohne: 1. Schritt: Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

2. Schritt               Foto © Hadwig Fink -  kekinwien.at

2. Schritt: Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

... daneben schäumt schon die Milch, Foto: Hadwig Fink © kekinwien.at

… daneben schäumt schon die Milch, Foto: Hadwig Fink © kekinwien.at

3. Schritt, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

3. Schritt, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

„mein“ Cappuccino! Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

„mein“ Cappuccino! Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Die „Angelina Jolie der Schokolade“ oder lieber 100 Prozent?

Auf diesen Vergleich muss man erst einmal kommen. Dieses Lob gilt der Biomilchschokolade aus dem weltberühmten Arriba Kakao von „Original Beans“.

In der „Kaffeebohne“ gibt es hauptsächlich dunkle Schokolade aus aller Welt. Und auch hier gilt der Grundsatz „saubere Herkunft“.  Außerdem kredenzt man auch Fruchtgelees, Bodenseeerdbeeren Schokolade von Fenkart oder „Pastiglie Leone“. Ganz sicher ein gefährlicher Ort für schokoladesüchtige Menschen und ganz „Süße“!

100 % Cacao: etwas ganz Besonderes, Foto © Hadwig Fink –kekinwien.at

100 % Cacao: etwas ganz Besonderes, Foto © Hadwig Fink –kekinwien.at

Tartufo Dolce die Alba Bianca, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Tartufo Dolce die Alba Bianca, Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

Achtung! Hoher Suchtfaktor von Veniani Costantino, Foto© Hadwig Fink – kekinwien.at

Achtung! Hoher Suchtfaktor von Veniani Costantino, Foto© Hadwig Fink – kekinwien.at

... und zudem einfach schön.  Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

… und zudem einfach schön.  Foto © Hadwig Fink – kekinwien.at

 

Kaffeebohne

Marktstrasse 41, 6850 Dornbirn
Tel. +43 5572 394858
E-mail: info@kaffeebohne.co.at
web: www.kaffeebohne.co.at

Öffnungszeiten:
Mo bis Fr  7.30 – 18.30 Uhr, Sa 7.30 – 14.00 Uhr
BetreiberInnen: Carmen und Elmar Bitschnau
Kaffee wird auch nach Bestellung per Mail zugeschickt.

rating_35sterne

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Auf dem Markt im Jänner: Fasten und andere Reduktionen …

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Jetzt FASTEN oder immer vegan?

(Teil I)

Mäßigung in allen Lebensbereichen, sowohl in seinen Gedanken, als auch seinen Handlungen, über einen festgesetzten Zeitraum, ist die eigentliche Idee des Fastens. Religiöses Fasten sollte den Menschen im Beten stärken. Heute spricht man vom Fasten meist, wenn man vor hat weniger zu Essen, weil man es davor übertrieben hat und sich körperlich nicht wohl fühlt.

Einschränkung oder der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel (z.B. Zucker), die der Gesundheit zugute kommen soll, wird zur Diät, die einem unter Umständen von ‘Diätassistent_innen’ dauerhaft empfohlen wird.
Häufiger fallen aber Diätsüchtige, die ihren Körper an ein als Norm angenommenes Aussehen angleichen wollen, von einer Diät in die nächste. Das ist dann besonders ungesund.

Veganismus wird heute zum einen aus diätischen Gründen, zum anderen als Weltanschauung betrieben, die keinerlei Tierhaltung zum Nutzen von Menschen akzeptieren will.

auf dem Markt im Jänner, Foto (c) Mischa Reska für kekinwien.at

auf dem Markt im Jänner, Foto (c) Mischa Reska für kekinwien.at


Blut und Wein

Im Christentum ist das Fasten besonders ausgeprägt, während in anderen Religionen prinzipielle Verbote bestimmter Nahrungsmittel gelten.
Moslems dürfen kein Schweinefleisch essen, die meisten Hindus essen kein Rindfleisch, Juden sind (etwas verallgemeinert) Pferde- und Eselfleisch, Hase und Kaninchen sowie Meeresfrüchte, Reptilien und Insekten verboten.
Blut zu essen, müssen Juden und Muslime unbedingt vermeiden, darum lässt man beim Schächten und Halal-Schlachten die Tiere gänzlich ausbluten.

Alkohol ist im Islam streng verboten und wird auch im Hinduismus und Buddhismus abgelehnt. Während dem Wein am jüdischen Schabbat, bei der Segnung des Vaters am Familientisch, gemeinsam mit einem speziellen Weißbrotzopf (Challa) eine ebenso wichtige Rolle zukommt, wie Wein und Hostie als Symbolen für Blut und Leib Christi bei der Kommunion.

Koscher und Halal, Foto (c) Mischa Reska für kekinwien.at

Koscher und Halal, Foto (c) Mischa Reska für kekinwien.at

Von einem gemeinsamen Tisch Essen

Durch die religiösen Gebote, denen die Nahrungsmittel unterliegen, können orthodoxe Muslime und Juden nur in Haushalten oder Restaurants ihrer eigenen Religionsgemeinschaften Speisen zu sich nehmen. Manche Hindus würden keine Speisen von Mitgliedern anderer Religionsgemeinschaften zu sich nehmen. Doch wird im Hinduistischen Kastensystem ein Nahrungsmittel allein schon davon, dass es von einem Mitglied einer niedrigeren Kaste berührt wird, unrein und damit als ungenießbar erachtet. Regeln, die Alter, Geschlecht und Stellung in der Familie betreffend, wer mit wem Essen zu sich nehmen darf, und wer nicht, findet man aber nicht nur im Hinduismus, sondern auch in vielen Stammesgesellschaften.

Für Veganer_innen werden heute von vielen nicht Veganer_innen bei Einladungen extra geeignete Speisen zubereitet. Wenn die alleinige Berührung mit nicht veganen Lebensmitteln als ‘Verunreinigung’ angesehen würde, könnte man das als Verweis sehen, dass es sich beim Veganismus um eine religiöses Einstellung handelt?

auf dem Markt im Jänner, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

auf dem Markt im Jänner, Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

Freitag Fischtag


Schon im alten Ägypten war das Fasten bekannt. Mehrfach berichtet auch das Alte Testament vom Fasten als Zeichen der Trauer oder um den Ernst des Gebetes zu betonen. Im Judentum wird eigentlich nur am höchsten Feiertag (Jom Kippur) gefastet, an dem man 25 Stunden lang keine feste oder flüssige Nahrung zu sich nimmt. Im frühen Christentum entwickelte sich die Praxis, dass man Mittwoch und Freitag fastete. Bis in die 1960er Jahre war Katholik_innen der Verzicht auf Fleisch an allen Freitagen verbindlich vorgeschrieben. Wer glaubt, vom Fasten am Mittwoch noch nie etwas gehört zu haben, der erinnert sich vielleicht an den ‘Mehlspeistag’, der mittwochs in manchen Regionen Österreichs auch danach noch üblich war.

Die Ausbreitung des Fastens im Christentum geht auf Augustinus (354 – 430) zurück, der im Verzicht auf die Freuden des Fleisches die Erhebung des Geistes sah. Augustinus war ursprünglich ein Anhänger des Manichäismus, gegen den er sich später wandte, wobei er jedoch der Idee des Fastens treu blieb. Der Gründer Mani (216–276/277) war ein iranischer Philosoph und Maler, der persische, christliche und buddhistische Ideen zu einer der großen Religionen der antiken Welt synthetisierte, die auf dem Widerstreit von Gut und Böse aufbaute. Wesentlich war das Beten und Fasten. (- Augustinus wäre nach heutiger Bezeichnung übrigens Algerier)

auf dem Markt im Jänner, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

auf dem Markt im Jänner, Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at


Die Zahl 40 als Buß-Zeitraum

Seit dem 2. Jahrhundert nach Christus ist ein zweitägiges Trauerfasten an Karfreitag und Karsamstag bezeugt. Im 3. Jahrhundert gab es in Rom eine dreiwöchige Fastenzeit, doch bis Anfang des 5. Jahrhunderts hatte sich überall ein 40-tägiges vorösterliches Buß-Fasten durchgesetzt.
Zugleich sollen die ägyptischen Kopten eine 40-tägige Fastenzeit vor Ostern direkt von ihren Vorfahren im alten Ägypten übernommen haben.
Im Mittelalter erhöhte sich die Anzahl der christlichen Fasttage insgesamt auf 140. Neben kürzeren Fastenperioden ‘zu allen heiligen Zeiten’, z.B. vor Maria Himmelfahrt im August, wird eine zweite durchgängige Fasten-Besinnung von 40 Tagen zwischen Martini (11.11.) und Weihnachten eingehalten.

Punschhütten und das ganze Weihnachs-Haligalli sind eine Entwicklung der letzten Jahrzehnte, auch Weihnachtskekse gab es vor dem 25. Dezember früher keine.
Das Weihnachtsessen war noch vor einer Generation nicht besonders ausufernd und im Jänner dachte niemand ans Fasten, weil zuvor zu viele Feste aufeinander gefolgt waren. Im Gegenteil freute man sich erst einmal auf ausgelassenes Essen und Trinken im Fasching.

Da Fasching und Ostern heute in unserer Gesellschaft für kaum jemand große Bedeutung hat, ließe es sich doch ab jetzt gut ‘durchfasten’ bis zum  nächsten Weihnachsmarkt-Beginn am 25. November mit Glühwein-Chemie und Knoblauch-Langosch? Mir sind Faschingskrapfen und das nur im Fasching lieber, aber am aller liebsten mag ich am Karneval die venezianischen Fritole (gebackene Mäuse), die es dort nur im Jänner und Februar gibt.

auf dem Markt im Jänner, Foto (c) Mischa Reska - kekinwien.at

auf dem Markt im Jänner, Foto (c) Mischa Reska – kekinwien.at

 

Empört Euch!

Die Fastenzeit ist eine Tradition, die den Reformatoren bitter aufstieß. Für Luther und Zwingli galt: „Der Mensch darf jederzeit jegliche Speise essen“.
Die Katholische Kirche benutzte neben anderem auch das Fasten als Mittel, um die Gläubigen zu disziplinieren, damit diese nicht gegen die Macht aufbegehren.
Heute sind wir, was unsere Ernährung betrifft, noch weit mehr abhängig, um nicht zu sagen wir werden gegängelt von zehn Konzernen.

Meine persönliche Empfehlung, auch als guter Vorsatz geeignet, ist ein ganzjähriges ‘Konzern-Fasten’.
Weder Getränken noch Nahrungsmitteln von großen Marken huldigen, sondern mit dem bewussten Einkauf von Produkten kleiner Hersteller_innen ein Umdenken bewirken.
Ich sag’s einfach wieder einmal: ‘Das geht nirgends einfacher, lustiger und besser als auf dem Markt’!

https://netzfrauen.org/2015/04/10/die-macht-der-lebensmittel-giganten-diese-mega-konzerne-kontrollieren-unsere-nahrung/

Quellen:
Götterspeisen von Katja Sindemann Metroverlag
ISBN-10: 399300020X und ISBN-13: 978-3993000202
sowie Wikipedia.

Buchempfehlung:
Immer schon vegan von Katharina Seiser
ISBN-10: 3850338568 und ISBN-13: 978-3850338561

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